Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.Zweyter Abschnitt durch die vierte Potestäten von t und u bestimmtwerden und also unstreitig weit größer seyn müßen. VIII. Wann dahero zwey Biquadrate als x4 und y4 auch in den größten Zahlen vorhanden seyn sollten, deren Summ ein Quadrat wäre, so könnte man daraus eine Summ von zwey weit kleineren Biquadraten herleiten, welche ebenfals ein Quadrat wäre; und aus die- sen könnte nachmahlen noch eine kleinere derglei- chen Summe geschlossen werden und so weiter, bis man endlich auf sehr kleine Zahlen käme: da nun aber in kleinen Zahlen keine solche Summ möglich ist, so folgt daraus offenbahr daß es auch in den größten Zahlen dergleichen nicht gebe. IX. Man könnte hier zwar einwenden daß es in den kleinen Zahlen würcklich solche gebe wie schon anfänglich bemerckt worden, nemlich da das eine Biquadrat Nulle wird; allein auf diesen Fall kommt man gewis nicht wann man solchergestalt von den größten Zahlen immer zu kleinern zurückgeht. Dann wäre bey
Zweyter Abſchnitt durch die vierte Poteſtaͤten von t und u beſtimmtwerden und alſo unſtreitig weit groͤßer ſeyn muͤßen. VIII. Wann dahero zwey Biquadrate als x4 und y4 auch in den groͤßten Zahlen vorhanden ſeyn ſollten, deren Summ ein Quadrat waͤre, ſo koͤnnte man daraus eine Summ von zwey weit kleineren Biquadraten herleiten, welche ebenfals ein Quadrat waͤre; und aus die- ſen koͤnnte nachmahlen noch eine kleinere derglei- chen Summe geſchloſſen werden und ſo weiter, bis man endlich auf ſehr kleine Zahlen kaͤme: da nun aber in kleinen Zahlen keine ſolche Summ moͤglich iſt, ſo folgt daraus offenbahr daß es auch in den groͤßten Zahlen dergleichen nicht gebe. IX. Man koͤnnte hier zwar einwenden daß es in den kleinen Zahlen wuͤrcklich ſolche gebe wie ſchon anfaͤnglich bemerckt worden, nemlich da das eine Biquadrat Nulle wird; allein auf dieſen Fall kommt man gewis nicht wann man ſolchergeſtalt von den groͤßten Zahlen immer zu kleinern zuruͤckgeht. Dann waͤre bey
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Zweyter Abſchnitt
durch die vierte Poteſtaͤten von t und u beſtimmt
werden und alſo unſtreitig weit groͤßer ſeyn
muͤßen.
VIII. Wann dahero zwey Biquadrate als x4 und y4
auch in den groͤßten Zahlen vorhanden ſeyn
ſollten, deren Summ ein Quadrat waͤre,
ſo koͤnnte man daraus eine Summ von zwey
weit kleineren Biquadraten herleiten, welche
ebenfals ein Quadrat waͤre; und aus die-
ſen koͤnnte nachmahlen noch eine kleinere derglei-
chen Summe geſchloſſen werden und ſo weiter,
bis man endlich auf ſehr kleine Zahlen kaͤme:
da nun aber in kleinen Zahlen keine ſolche
Summ moͤglich iſt, ſo folgt daraus offenbahr
daß es auch in den groͤßten Zahlen dergleichen
nicht gebe.
IX. Man koͤnnte hier zwar einwenden daß es in
den kleinen Zahlen wuͤrcklich ſolche gebe wie
ſchon anfaͤnglich bemerckt worden, nemlich
da das eine Biquadrat Nulle wird; allein
auf dieſen Fall kommt man gewis nicht wann
man ſolchergeſtalt von den groͤßten Zahlen
immer zu kleinern zuruͤckgeht. Dann waͤre
bey
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