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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Verordnungen.
sie schuldig, vor die Zuziehung des Weidenbusches, so wohl in Ansehung der, längst den
Dämmen gepflanzten Weiden, als derer, so auf den Vorlanden ausschlagen, zu sorgen, und
fleißig Acht zu haben, daß davon durch Niemanden etwas entwendet, und dergleichen be-
wachsene Flecken mit Vieh nicht betrieben werden, sobald sie auch darwider einige Contra-
venienten antreffen, müssen sie dieselben sofort pfänden, und dem Deichhauptmann zur Bestra-
fung nahmhaft machen; nicht minder haben sie davor zu sorgen, daß die im Strom, ohn-
weit dem Ufer sich ansetzende Sandbänke und Felder, nach Anordnung des Deichinspektoris
mit grünen Werderweidenbusch bepflanzet, und vom Vieh geschonet werden; wenn auch der
Deichhauptmann nöthig erachtet, einige sich etwa findende Morose-Interessenten und andere
straffällige, zu Befolgung ihrer Schuldigkeiten mit Excekution und zwar durch sie zu belegen,
solche auf seinen Befehl jedesmal unweigerlich und promt bewerkstelligen, wie sie denn end-
lich überhaupt ihren Vorgesetzten, Achtung und Gehorsam schuldig sind, und sowohl selbst
sich genau nach der Deichordnung richten, als auch auf die Contravention Acht haben, und
solche den Deichinspektoren anzeigen müssen.

5. Zwei Grabenmeister ....

Königl. Preußische Wasser- und Uferordnung für den Rheinstrom,
in dem Herzogthume Cleve und dem Fürstenthume Meurs.
De
Dato
Berlin den 2ten December 1774. (40. S. 1. Kupf. Fol.)

§. 1. Die Veränderungen an den Ufern der Ströme durch Abbruch und Anwachs,
entstehen dadurch: daß sie einen schlangenförmigen Lauf, und die größeste Tiefe ihres Fluß-
bettes nicht in der Mitte haben, sondern diese allezeit, und mit selbiger die Gewalt des Was-
sers, bei dem einen Ufer näher, und von dem andern gegenüberliegenden Ufer mehr entfernt
ist, maßen, wenn die Ströme in gerader Linie flössen, und die größeste Tiefe in der Mitte
hätten, weder Abbruch noch Anwachs entstehen würde.

§. 2. Nun aber entstehet im ersten Falle, wo nemlich die mehreste Tiefe, der Anfall und
Druck des Wassers dem einen Ufer näher ist, ein abbrechendes Ufer, auf welches der Strom
anfällt, dessen Erdreich abreißet, und sothanes Ufer nach dem Strome ausgebogen machet.
In dem andern Falle aber, wo der Strom und dessen Tiefe, mithin die Gewalt des Wassers,
von dem Ufer abweichet, wie bei dem, dem abbrechenden gegenüberliegenden eintrift, ein an-
wachsendes, nach dem Strome sich einbiegendes Ufer.

Verordnungen.
ſie ſchuldig, vor die Zuziehung des Weidenbuſches, ſo wohl in Anſehung der, laͤngſt den
Daͤmmen gepflanzten Weiden, als derer, ſo auf den Vorlanden ausſchlagen, zu ſorgen, und
fleißig Acht zu haben, daß davon durch Niemanden etwas entwendet, und dergleichen be-
wachſene Flecken mit Vieh nicht betrieben werden, ſobald ſie auch darwider einige Contra-
venienten antreffen, muͤſſen ſie dieſelben ſofort pfaͤnden, und dem Deichhauptmann zur Beſtra-
fung nahmhaft machen; nicht minder haben ſie davor zu ſorgen, daß die im Strom, ohn-
weit dem Ufer ſich anſetzende Sandbaͤnke und Felder, nach Anordnung des Deichinſpektoris
mit gruͤnen Werderweidenbuſch bepflanzet, und vom Vieh geſchonet werden; wenn auch der
Deichhauptmann noͤthig erachtet, einige ſich etwa findende Moroſe-Intereſſenten und andere
ſtraffaͤllige, zu Befolgung ihrer Schuldigkeiten mit Excekution und zwar durch ſie zu belegen,
ſolche auf ſeinen Befehl jedesmal unweigerlich und promt bewerkſtelligen, wie ſie denn end-
lich uͤberhaupt ihren Vorgeſetzten, Achtung und Gehorſam ſchuldig ſind, und ſowohl ſelbſt
ſich genau nach der Deichordnung richten, als auch auf die Contravention Acht haben, und
ſolche den Deichinſpektoren anzeigen muͤſſen.

5. Zwei Grabenmeiſter ....

Koͤnigl. Preußiſche Waſſer- und Uferordnung fuͤr den Rheinſtrom,
in dem Herzogthume Cleve und dem Fuͤrſtenthume Meurſ.
De
Dato
Berlin den 2ten December 1774. (40. S. 1. Kupf. Fol.)

§. 1. Die Veraͤnderungen an den Ufern der Stroͤme durch Abbruch und Anwachs,
entſtehen dadurch: daß ſie einen ſchlangenfoͤrmigen Lauf, und die groͤßeſte Tiefe ihres Fluß-
bettes nicht in der Mitte haben, ſondern dieſe allezeit, und mit ſelbiger die Gewalt des Waſ-
ſers, bei dem einen Ufer naͤher, und von dem andern gegenuͤberliegenden Ufer mehr entfernt
iſt, maßen, wenn die Stroͤme in gerader Linie floͤſſen, und die groͤßeſte Tiefe in der Mitte
haͤtten, weder Abbruch noch Anwachs entſtehen wuͤrde.

§. 2. Nun aber entſtehet im erſten Falle, wo nemlich die mehreſte Tiefe, der Anfall und
Druck des Waſſers dem einen Ufer naͤher iſt, ein abbrechendes Ufer, auf welches der Strom
anfaͤllt, deſſen Erdreich abreißet, und ſothanes Ufer nach dem Strome ausgebogen machet.
In dem andern Falle aber, wo der Strom und deſſen Tiefe, mithin die Gewalt des Waſſers,
von dem Ufer abweichet, wie bei dem, dem abbrechenden gegenuͤberliegenden eintrift, ein an-
wachſendes, nach dem Strome ſich einbiegendes Ufer.

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[117/0137] Verordnungen. ſie ſchuldig, vor die Zuziehung des Weidenbuſches, ſo wohl in Anſehung der, laͤngſt den Daͤmmen gepflanzten Weiden, als derer, ſo auf den Vorlanden ausſchlagen, zu ſorgen, und fleißig Acht zu haben, daß davon durch Niemanden etwas entwendet, und dergleichen be- wachſene Flecken mit Vieh nicht betrieben werden, ſobald ſie auch darwider einige Contra- venienten antreffen, muͤſſen ſie dieſelben ſofort pfaͤnden, und dem Deichhauptmann zur Beſtra- fung nahmhaft machen; nicht minder haben ſie davor zu ſorgen, daß die im Strom, ohn- weit dem Ufer ſich anſetzende Sandbaͤnke und Felder, nach Anordnung des Deichinſpektoris mit gruͤnen Werderweidenbuſch bepflanzet, und vom Vieh geſchonet werden; wenn auch der Deichhauptmann noͤthig erachtet, einige ſich etwa findende Moroſe-Intereſſenten und andere ſtraffaͤllige, zu Befolgung ihrer Schuldigkeiten mit Excekution und zwar durch ſie zu belegen, ſolche auf ſeinen Befehl jedesmal unweigerlich und promt bewerkſtelligen, wie ſie denn end- lich uͤberhaupt ihren Vorgeſetzten, Achtung und Gehorſam ſchuldig ſind, und ſowohl ſelbſt ſich genau nach der Deichordnung richten, als auch auf die Contravention Acht haben, und ſolche den Deichinſpektoren anzeigen muͤſſen. 5. Zwei Grabenmeiſter .... Koͤnigl. Preußiſche Waſſer- und Uferordnung fuͤr den Rheinſtrom, in dem Herzogthume Cleve und dem Fuͤrſtenthume Meurſ. De Dato Berlin den 2ten December 1774. (40. S. 1. Kupf. Fol.) §. 1. Die Veraͤnderungen an den Ufern der Stroͤme durch Abbruch und Anwachs, entſtehen dadurch: daß ſie einen ſchlangenfoͤrmigen Lauf, und die groͤßeſte Tiefe ihres Fluß- bettes nicht in der Mitte haben, ſondern dieſe allezeit, und mit ſelbiger die Gewalt des Waſ- ſers, bei dem einen Ufer naͤher, und von dem andern gegenuͤberliegenden Ufer mehr entfernt iſt, maßen, wenn die Stroͤme in gerader Linie floͤſſen, und die groͤßeſte Tiefe in der Mitte haͤtten, weder Abbruch noch Anwachs entſtehen wuͤrde. §. 2. Nun aber entſtehet im erſten Falle, wo nemlich die mehreſte Tiefe, der Anfall und Druck des Waſſers dem einen Ufer naͤher iſt, ein abbrechendes Ufer, auf welches der Strom anfaͤllt, deſſen Erdreich abreißet, und ſothanes Ufer nach dem Strome ausgebogen machet. In dem andern Falle aber, wo der Strom und deſſen Tiefe, mithin die Gewalt des Waſſers, von dem Ufer abweichet, wie bei dem, dem abbrechenden gegenuͤberliegenden eintrift, ein an- wachſendes, nach dem Strome ſich einbiegendes Ufer.

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/137>, abgerufen am 09.11.2024.