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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Zwölftes Kapitel.
stehet es sich von selbst, daß solches nur in so weit geschehen dürfe, als es die Richtung des
Stroms erfordert, um denselben aus dem vielfachen unordentlichen Laufe, in einen einfachen
ordentlichen Lauf, und auf seine gehörige Breite zu bringen.

Cap. IV. Von dem Anwachse in den Canälen (Stromärmen).

§. 50. Weil Wir die Zubribbung aller Cänäle unumgänglich nöthig finden, und
solche ausdrücklich verordnet haben: so wollen Wir, daß diejenige, welche die Kosten der
Zukribbung verwendet, und dadurch die in dem Canale anschiessende Stücke von dem Ab-
bruche befreiet haben, auch den ganzen Anwachs in den Canälen oder deren Aufländung ge-
nießen follen.

Damm- und Uferordnung für Ostpreußen und Litthauen. Berlin
lin, den 12. April 1787.
Königsberg (24. S. Fol.)

§. 1. In Ansehung der Ströme und schiffbaren Gewässer werden hiermit alle ei-
genmächtige Einschränkungen,
Einbaue, Verstellungen des Stroms mit Netze und
Fischergeräthe, so irgend den Lauf des Stroms alteriren, und zum Einreissen der Ufer An-
laß geben, oder die Fahrt hindern können, auf das schärfste und bei Strafe von 50 Rthlr.
oder im Fall solche aus Unvermögen des Contravenienten nicht erfolgen könnte, je nachdem
die Umstände sind, bei richterlich festzusetzender harter Leibes- Zuchthaus- und Festungs-
strafe verboten.

§. 31. Zum Schutz der Dämme und Regulirung des Stromes gereichet vor-
züglich, wann hinreichendes mit Strauch bewachsenes Vorland vorhanden, und die Ufer der
Ströme für Abbruch geschützet werden.

Bis jetzt ist darauf gar nicht gesehen, vielmehr sind die Ufer der Ströme muthwillig
ruiniret und die beste Decke, das sich selbst angepflanzte Weidenstrauch, ist abgehütet, auch
wohl gar bis an das Ufer ausgerohdet worden, wodurch dem Strom die Gelegenheit gege-
ben worden, das Ufer bis an den Fuß der Dämme fortzureißen. Diesem Mißbrauch und
Uebel zu steuren, wird hierdurch alles Ernstes befohlen, daß alle abbrüchige Ufer, so viel zur
Regulirung des Stromes nöthig ist, durch Anpflanzung des Weidenstrauches, oder wann die-
ses nicht hinreichend, durch andere Mittel für fernern Abbrüchen gedeckt werden, und dadurch
denen entstehenden schädlichen Krümmen und Versändungen der Ströme bei Zeiten vorzubeugen.

Es soll demnach der Fuß des Dammes für die Scheelungen, und das abbrechende
Ufer, wenn solches nicht durch den Stromsirich verursachet wird, durch die Damminteressen-
ten von einem jeden an, und gegen seinem Loose, und wo keine Dämme vorhanden, von

Zwoͤlftes Kapitel.
ſtehet es ſich von ſelbſt, daß ſolches nur in ſo weit geſchehen duͤrfe, als es die Richtung des
Stroms erfordert, um denſelben aus dem vielfachen unordentlichen Laufe, in einen einfachen
ordentlichen Lauf, und auf ſeine gehoͤrige Breite zu bringen.

Cap. IV. Von dem Anwachſe in den Canaͤlen (Stromaͤrmen).

§. 50. Weil Wir die Zubribbung aller Caͤnaͤle unumgaͤnglich noͤthig finden, und
ſolche ausdruͤcklich verordnet haben: ſo wollen Wir, daß diejenige, welche die Koſten der
Zukribbung verwendet, und dadurch die in dem Canale anſchieſſende Stuͤcke von dem Ab-
bruche befreiet haben, auch den ganzen Anwachs in den Canaͤlen oder deren Auflaͤndung ge-
nießen follen.

Damm- und Uferordnung fuͤr Oſtpreußen und Litthauen. Berlin
lin, den 12. April 1787.
Koͤnigsberg (24. S. Fol.)

§. 1. In Anſehung der Stroͤme und ſchiffbaren Gewaͤſſer werden hiermit alle ei-
genmaͤchtige Einſchraͤnkungen,
Einbaue, Verſtellungen des Stroms mit Netze und
Fiſchergeraͤthe, ſo irgend den Lauf des Stroms alteriren, und zum Einreiſſen der Ufer An-
laß geben, oder die Fahrt hindern koͤnnen, auf das ſchaͤrfſte und bei Strafe von 50 Rthlr.
oder im Fall ſolche aus Unvermoͤgen des Contravenienten nicht erfolgen koͤnnte, je nachdem
die Umſtaͤnde ſind, bei richterlich feſtzuſetzender harter Leibes- Zuchthaus- und Feſtungs-
ſtrafe verboten.

§. 31. Zum Schutz der Daͤmme und Regulirung des Stromes gereichet vor-
zuͤglich, wann hinreichendes mit Strauch bewachſenes Vorland vorhanden, und die Ufer der
Stroͤme fuͤr Abbruch geſchuͤtzet werden.

Bis jetzt iſt darauf gar nicht geſehen, vielmehr ſind die Ufer der Stroͤme muthwillig
ruiniret und die beſte Decke, das ſich ſelbſt angepflanzte Weidenſtrauch, iſt abgehuͤtet, auch
wohl gar bis an das Ufer ausgerohdet worden, wodurch dem Strom die Gelegenheit gege-
ben worden, das Ufer bis an den Fuß der Daͤmme fortzureißen. Dieſem Mißbrauch und
Uebel zu ſteuren, wird hierdurch alles Ernſtes befohlen, daß alle abbruͤchige Ufer, ſo viel zur
Regulirung des Stromes noͤthig iſt, durch Anpflanzung des Weidenſtrauches, oder wann die-
ſes nicht hinreichend, durch andere Mittel fuͤr fernern Abbruͤchen gedeckt werden, und dadurch
denen entſtehenden ſchaͤdlichen Kruͤmmen und Verſaͤndungen der Stroͤme bei Zeiten vorzubeugen.

Es ſoll demnach der Fuß des Dammes fuͤr die Scheelungen, und das abbrechende
Ufer, wenn ſolches nicht durch den Stromſirich verurſachet wird, durch die Dammintereſſen-
ten von einem jeden an, und gegen ſeinem Looſe, und wo keine Daͤmme vorhanden, von

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[122/0142] Zwoͤlftes Kapitel. ſtehet es ſich von ſelbſt, daß ſolches nur in ſo weit geſchehen duͤrfe, als es die Richtung des Stroms erfordert, um denſelben aus dem vielfachen unordentlichen Laufe, in einen einfachen ordentlichen Lauf, und auf ſeine gehoͤrige Breite zu bringen. Cap. IV. Von dem Anwachſe in den Canaͤlen (Stromaͤrmen). §. 50. Weil Wir die Zubribbung aller Caͤnaͤle unumgaͤnglich noͤthig finden, und ſolche ausdruͤcklich verordnet haben: ſo wollen Wir, daß diejenige, welche die Koſten der Zukribbung verwendet, und dadurch die in dem Canale anſchieſſende Stuͤcke von dem Ab- bruche befreiet haben, auch den ganzen Anwachs in den Canaͤlen oder deren Auflaͤndung ge- nießen follen. Damm- und Uferordnung fuͤr Oſtpreußen und Litthauen. Berlin lin, den 12. April 1787. Koͤnigsberg (24. S. Fol.) §. 1. In Anſehung der Stroͤme und ſchiffbaren Gewaͤſſer werden hiermit alle ei- genmaͤchtige Einſchraͤnkungen, Einbaue, Verſtellungen des Stroms mit Netze und Fiſchergeraͤthe, ſo irgend den Lauf des Stroms alteriren, und zum Einreiſſen der Ufer An- laß geben, oder die Fahrt hindern koͤnnen, auf das ſchaͤrfſte und bei Strafe von 50 Rthlr. oder im Fall ſolche aus Unvermoͤgen des Contravenienten nicht erfolgen koͤnnte, je nachdem die Umſtaͤnde ſind, bei richterlich feſtzuſetzender harter Leibes- Zuchthaus- und Feſtungs- ſtrafe verboten. §. 31. Zum Schutz der Daͤmme und Regulirung des Stromes gereichet vor- zuͤglich, wann hinreichendes mit Strauch bewachſenes Vorland vorhanden, und die Ufer der Stroͤme fuͤr Abbruch geſchuͤtzet werden. Bis jetzt iſt darauf gar nicht geſehen, vielmehr ſind die Ufer der Stroͤme muthwillig ruiniret und die beſte Decke, das ſich ſelbſt angepflanzte Weidenſtrauch, iſt abgehuͤtet, auch wohl gar bis an das Ufer ausgerohdet worden, wodurch dem Strom die Gelegenheit gege- ben worden, das Ufer bis an den Fuß der Daͤmme fortzureißen. Dieſem Mißbrauch und Uebel zu ſteuren, wird hierdurch alles Ernſtes befohlen, daß alle abbruͤchige Ufer, ſo viel zur Regulirung des Stromes noͤthig iſt, durch Anpflanzung des Weidenſtrauches, oder wann die- ſes nicht hinreichend, durch andere Mittel fuͤr fernern Abbruͤchen gedeckt werden, und dadurch denen entſtehenden ſchaͤdlichen Kruͤmmen und Verſaͤndungen der Stroͤme bei Zeiten vorzubeugen. Es ſoll demnach der Fuß des Dammes fuͤr die Scheelungen, und das abbrechende Ufer, wenn ſolches nicht durch den Stromſirich verurſachet wird, durch die Dammintereſſen- ten von einem jeden an, und gegen ſeinem Looſe, und wo keine Daͤmme vorhanden, von

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/142>, abgerufen am 21.11.2024.