Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.Zweites Kapitel. 3 Fuß Länge. Man nimmt dieselben gern von 11/2 Zoll starken weidenen Zweigen, im Früh-jahr oder Herbste, damit solche auf dem Werke ausschlagen und einwurzeln. Auch pflegt man sich, wenn die Spreutlage oder Rauchwehre sehr dem Eisgange ausgesetzt ist, der An- ker- oder Hakenpfähle zu bedienen. Diese können nur aus Aesten gehauen werden, indem man den obersten Zweig bei dem Abhauen etwa 3 bis 4 Zoll lang stehen läßt. Die fünfte Taf. I.Figur zeigt einen solchen Ankerpfahl. §. 7. Die Erde, welche zum Bau der Packwerke erfordert wird, muß, wenn eine Wahl Wenn die Faschinen grün und stark belaubt sind, so ist grober Sand das beste Die letzte Erdschicht eines jeden Packwerks muß aus fettem Boden bestehen, damit Torf oder Moorerde, welche nicht schwerer als Wasser ist, taugt zur Beschwerung Wie viel Materialien und unter welchen Bedingungen solche zu einem jeden Bau §. 8. Werkzeuge, Geräthschaften oder Utensilien, welche der Faschinenbau erfordert, Aexte, um das große Holz zu den Pfählen zu bearbeiten. Beile, zum Faschinenhauen, Pfähle anzuspitzen und zum Abhauen der Würste. Faschinenmesser, zu dem §. 3. angeführten Gebrauche. Diese Messer müssen aber Spaden mit einem eisernen Schuh, zum Graben und verbreiten der Erde. Schlägel zum Einschlagen der Faschinenpfähle; der Kopf wird aus hartem, ästigem, Zweites Kapitel. 3 Fuß Laͤnge. Man nimmt dieſelben gern von 1½ Zoll ſtarken weidenen Zweigen, im Fruͤh-jahr oder Herbſte, damit ſolche auf dem Werke ausſchlagen und einwurzeln. Auch pflegt man ſich, wenn die Spreutlage oder Rauchwehre ſehr dem Eisgange ausgeſetzt iſt, der An- ker- oder Hakenpfaͤhle zu bedienen. Dieſe koͤnnen nur aus Aeſten gehauen werden, indem man den oberſten Zweig bei dem Abhauen etwa 3 bis 4 Zoll lang ſtehen laͤßt. Die fuͤnfte Taf. I.Figur zeigt einen ſolchen Ankerpfahl. §. 7. Die Erde, welche zum Bau der Packwerke erfordert wird, muß, wenn eine Wahl Wenn die Faſchinen gruͤn und ſtark belaubt ſind, ſo iſt grober Sand das beſte Die letzte Erdſchicht eines jeden Packwerks muß aus fettem Boden beſtehen, damit Torf oder Moorerde, welche nicht ſchwerer als Waſſer iſt, taugt zur Beſchwerung Wie viel Materialien und unter welchen Bedingungen ſolche zu einem jeden Bau §. 8. Werkzeuge, Geraͤthſchaften oder Utenſilien, welche der Faſchinenbau erfordert, Aexte, um das große Holz zu den Pfaͤhlen zu bearbeiten. Beile, zum Faſchinenhauen, Pfaͤhle anzuſpitzen und zum Abhauen der Wuͤrſte. Faſchinenmeſſer, zu dem §. 3. angefuͤhrten Gebrauche. Dieſe Meſſer muͤſſen aber Spaden mit einem eiſernen Schuh, zum Graben und verbreiten der Erde. Schlaͤgel zum Einſchlagen der Faſchinenpfaͤhle; der Kopf wird aus hartem, aͤſtigem, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="10"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel.</fw><lb/> 3 Fuß Laͤnge. Man nimmt dieſelben gern von 1½ Zoll ſtarken weidenen Zweigen, im Fruͤh-<lb/> jahr oder Herbſte, damit ſolche auf dem Werke ausſchlagen und einwurzeln. Auch pflegt<lb/> man ſich, wenn die Spreutlage oder Rauchwehre ſehr dem Eisgange ausgeſetzt iſt, der <hi rendition="#g">An-<lb/> ker- oder Hakenpfaͤhle</hi> zu bedienen. 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Zweites Kapitel.
3 Fuß Laͤnge. Man nimmt dieſelben gern von 1½ Zoll ſtarken weidenen Zweigen, im Fruͤh-
jahr oder Herbſte, damit ſolche auf dem Werke ausſchlagen und einwurzeln. Auch pflegt
man ſich, wenn die Spreutlage oder Rauchwehre ſehr dem Eisgange ausgeſetzt iſt, der An-
ker- oder Hakenpfaͤhle zu bedienen. Dieſe koͤnnen nur aus Aeſten gehauen werden, indem
man den oberſten Zweig bei dem Abhauen etwa 3 bis 4 Zoll lang ſtehen laͤßt. Die fuͤnfte
Figur zeigt einen ſolchen Ankerpfahl.
Taf. I.
§. 7.
Die Erde, welche zum Bau der Packwerke erfordert wird, muß, wenn eine Wahl
ſtatt findet, nach den Umſtaͤnden gewaͤhlt werden; im Nothfall kann man ſich aber einer je-
den Erdart bedienen.
Wenn die Faſchinen gruͤn und ſtark belaubt ſind, ſo iſt grober Sand das beſte
Materiale zur Beſchwerung der Faſchinenlagen. Hingegen, wenn die Faſchinen trocken ſind,
ſo iſt fette Kleyerde und Raſen am dienlichſten; waͤre aber nichts als Sand vorhanden, ſo
muß man wenigſtens die erſte Faſchinenlage mit fettem oder lehmigtem Boden zu belaſten
ſuchen, damit der uͤbrige Sand nicht ſo leicht durchfaͤllt und den Boden erhoͤhet.
Die letzte Erdſchicht eines jeden Packwerks muß aus fettem Boden beſtehen, damit
die Weidenreiſer gut auswachſen.
Torf oder Moorerde, welche nicht ſchwerer als Waſſer iſt, taugt zur Beſchwerung
der Packwerke gar nichts.
Wie viel Materialien und unter welchen Bedingungen ſolche zu einem jeden Bau
erfordert werden, wird in der Folge auseinandergeſetzt. Auffallend wird es aber immer blei-
ben, daß zu den kuͤhnſten Waſſerbauen an Fluͤſſen und Stroͤmen, nur Faſchinen, Wuͤrſte,
Erde und kleine Pfaͤhle erfordert werden.
§. 8.
Werkzeuge, Geraͤthſchaften oder Utenſilien, welche der Faſchinenbau erfordert,
ſind folgende:
Aexte, um das große Holz zu den Pfaͤhlen zu bearbeiten.
Beile, zum Faſchinenhauen, Pfaͤhle anzuſpitzen und zum Abhauen der Wuͤrſte.
Faſchinenmeſſer, zu dem §. 3. angefuͤhrten Gebrauche. Dieſe Meſſer muͤſſen aber
keine nach vorne gebogene Spitze haben, ſondern wie Figur 6. geformt ſeyn.
Spaden mit einem eiſernen Schuh, zum Graben und verbreiten der Erde.
Schlaͤgel zum Einſchlagen der Faſchinenpfaͤhle; der Kopf wird aus hartem, aͤſtigem,
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