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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Drittes Kapitel. Von den Dimensionen der Packwerke.
Bringt man die Spitzen innerhalb, so sieht man leicht ein, daß es wenig Schwierigkeiten
haben wird, eine Faschine bei dem Stammende aus dem Packwerk zu ziehen, weil sie nach
innen immer dünner wird. Wenn also Eisschollen an einem solchen Packwerke angefroren
sind und bei dem Wachsen des Stroms abgehen, so können leicht Faschinen ausgezogen wer-
den, wodurch das Werk aufgelockert wird und sich seiner Zerstörung nahet. Auch ist es be-
kannt, daß je größer der Widerstand ist, welchen ein Körper dem anstoßenden Eise entgegen-
setzt, desto heftiger wirkt dasselbe auf ihn, und desto größer ist die Erschütterung. Da nun
diese Nachtheile bei weitem nicht so sehr statt finden, wenn man bei einem Bau die Spitzen
der Faschinen nach außen kehrt, auch überhaupt nach innen zu, eine bessere Befestigung der
Faschinen in diesem Falle erhalten wird, so bleibt es am gerathensten bei allen Packwerks-
bauen, die Spitzen der Faschinen nach außen und die Stammenden nach dem Innern des
Werks zu kehren.

§. 13.

Die Jahrszeit, in welcher es am schicklichsten, Packwerke anzulegen, ist der Som-
mer, sobald das große Frühjahrwasser abgegangen ist. Denn man erhält alsdann noch so
viel Zeit, daß sich das Werk setzen kann, um es im Herbste auszugleichen und mit einer
Spreutlage oder Rauchwehre zu versehen, damit seine Krone vor dem Anfall des Eises ge-
schützt wird. Auch lassen sich Spreutlagen nicht wohl im Sommer anlegen, weil alsdann
zu befürchten stehet, daß die Weiden nicht auswachsen.

Nach diesen vorläufigen Bemerkungen, ist nun aus dem festgesetzen allgemeinen Be-
griffe von den Packwerken und deren verschiedenen allgemeinen Erfordernissen, ihre Bauart
zu entwickeln. Da aber letztere nach den Zwecken bei Buhnen, Coupirungen und Deckwer-
ken einigermaßen von einander verschieden ist, so wird es besser seyn, solche einzeln zu be-
schreiben, und mit den Buhnen, als den vollständigsten Werken, aus welchen sich die Aus-
nahmen bei den übrigen leicht erklären lassen, den Anfang zu machen.



Viertes

Drittes Kapitel. Von den Dimenſionen der Packwerke.
Bringt man die Spitzen innerhalb, ſo ſieht man leicht ein, daß es wenig Schwierigkeiten
haben wird, eine Faſchine bei dem Stammende aus dem Packwerk zu ziehen, weil ſie nach
innen immer duͤnner wird. Wenn alſo Eisſchollen an einem ſolchen Packwerke angefroren
ſind und bei dem Wachſen des Stroms abgehen, ſo koͤnnen leicht Faſchinen ausgezogen wer-
den, wodurch das Werk aufgelockert wird und ſich ſeiner Zerſtoͤrung nahet. Auch iſt es be-
kannt, daß je groͤßer der Widerſtand iſt, welchen ein Koͤrper dem anſtoßenden Eiſe entgegen-
ſetzt, deſto heftiger wirkt daſſelbe auf ihn, und deſto groͤßer iſt die Erſchuͤtterung. Da nun
dieſe Nachtheile bei weitem nicht ſo ſehr ſtatt finden, wenn man bei einem Bau die Spitzen
der Faſchinen nach außen kehrt, auch uͤberhaupt nach innen zu, eine beſſere Befeſtigung der
Faſchinen in dieſem Falle erhalten wird, ſo bleibt es am gerathenſten bei allen Packwerks-
bauen, die Spitzen der Faſchinen nach außen und die Stammenden nach dem Innern des
Werks zu kehren.

§. 13.

Die Jahrszeit, in welcher es am ſchicklichſten, Packwerke anzulegen, iſt der Som-
mer, ſobald das große Fruͤhjahrwaſſer abgegangen iſt. Denn man erhaͤlt alsdann noch ſo
viel Zeit, daß ſich das Werk ſetzen kann, um es im Herbſte auszugleichen und mit einer
Spreutlage oder Rauchwehre zu verſehen, damit ſeine Krone vor dem Anfall des Eiſes ge-
ſchuͤtzt wird. Auch laſſen ſich Spreutlagen nicht wohl im Sommer anlegen, weil alsdann
zu befuͤrchten ſtehet, daß die Weiden nicht auswachſen.

Nach dieſen vorlaͤufigen Bemerkungen, iſt nun aus dem feſtgeſetzen allgemeinen Be-
griffe von den Packwerken und deren verſchiedenen allgemeinen Erforderniſſen, ihre Bauart
zu entwickeln. Da aber letztere nach den Zwecken bei Buhnen, Coupirungen und Deckwer-
ken einigermaßen von einander verſchieden iſt, ſo wird es beſſer ſeyn, ſolche einzeln zu be-
ſchreiben, und mit den Buhnen, als den vollſtaͤndigſten Werken, aus welchen ſich die Aus-
nahmen bei den uͤbrigen leicht erklaͤren laſſen, den Anfang zu machen.



Viertes
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[16/0036] Drittes Kapitel. Von den Dimenſionen der Packwerke. Bringt man die Spitzen innerhalb, ſo ſieht man leicht ein, daß es wenig Schwierigkeiten haben wird, eine Faſchine bei dem Stammende aus dem Packwerk zu ziehen, weil ſie nach innen immer duͤnner wird. Wenn alſo Eisſchollen an einem ſolchen Packwerke angefroren ſind und bei dem Wachſen des Stroms abgehen, ſo koͤnnen leicht Faſchinen ausgezogen wer- den, wodurch das Werk aufgelockert wird und ſich ſeiner Zerſtoͤrung nahet. Auch iſt es be- kannt, daß je groͤßer der Widerſtand iſt, welchen ein Koͤrper dem anſtoßenden Eiſe entgegen- ſetzt, deſto heftiger wirkt daſſelbe auf ihn, und deſto groͤßer iſt die Erſchuͤtterung. Da nun dieſe Nachtheile bei weitem nicht ſo ſehr ſtatt finden, wenn man bei einem Bau die Spitzen der Faſchinen nach außen kehrt, auch uͤberhaupt nach innen zu, eine beſſere Befeſtigung der Faſchinen in dieſem Falle erhalten wird, ſo bleibt es am gerathenſten bei allen Packwerks- bauen, die Spitzen der Faſchinen nach außen und die Stammenden nach dem Innern des Werks zu kehren. §. 13. Die Jahrszeit, in welcher es am ſchicklichſten, Packwerke anzulegen, iſt der Som- mer, ſobald das große Fruͤhjahrwaſſer abgegangen iſt. Denn man erhaͤlt alsdann noch ſo viel Zeit, daß ſich das Werk ſetzen kann, um es im Herbſte auszugleichen und mit einer Spreutlage oder Rauchwehre zu verſehen, damit ſeine Krone vor dem Anfall des Eiſes ge- ſchuͤtzt wird. Auch laſſen ſich Spreutlagen nicht wohl im Sommer anlegen, weil alsdann zu befuͤrchten ſtehet, daß die Weiden nicht auswachſen. Nach dieſen vorlaͤufigen Bemerkungen, iſt nun aus dem feſtgeſetzen allgemeinen Be- griffe von den Packwerken und deren verſchiedenen allgemeinen Erforderniſſen, ihre Bauart zu entwickeln. Da aber letztere nach den Zwecken bei Buhnen, Coupirungen und Deckwer- ken einigermaßen von einander verſchieden iſt, ſo wird es beſſer ſeyn, ſolche einzeln zu be- ſchreiben, und mit den Buhnen, als den vollſtaͤndigſten Werken, aus welchen ſich die Aus- nahmen bei den uͤbrigen leicht erklaͤren laſſen, den Anfang zu machen. Viertes

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/36>, abgerufen am 24.11.2024.