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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von den erläuterungs-gründen.
gethan, so wird er mir wohl gar noch dazu
gram:
Proprium enim humani ingenii est: odis-
se quem laeseris. Tacit. Agr.
42. 6. Oder:
denn auftichtige leute meinen, man sey eben
der haar als die falschen gesellen:
Oder: denn
man kan bey solchen leuten schwerlich einen
raisonnablen en dzweck erhalten:
Oder: Dann
ihre bekanntschafft und gesellschafft, ist was
sehr unangenehmes, gezwungenes und schäd-
liches etc.
Hiebey thut die Logick gute dienste,
wann sie die arten der schlüsse zeiget.

§. 10. Endlich kan man auch eine sache deut-
lich machen, oder ihr nach seinen absichten ver-
schiedene gestalten geben, wann man allerhand
möglichkeiten dabey erdencket, betreffend die
umstände, ursachen, würckungen, güte und an-
dere einfälle, welche man bey einer sache ha-
ben kan, und dieses haben die rhetores bißher
mit einem gar zu generalen worte illustratio-
nem a meditatione genennet.

Was meditatio heisse bey denen Logicis, ist bekannt.
Es wünschte mancher unter dem speciösen titel
der meditation eine verlegne wahre, abge-
schmackte auch wohl boßhaffte tinctur, anzuwer-
den, doch dieses gefällt nur leuten, die gerne bö-
ses gut und gutes böse heissen. Ein rechter red-
ner bedienet sich lieber, der wahrhafftig aus ei-
ner sache fliessenden erläuterungen, als dieser
art der möglichen einfälle, dazu ihm nur etwan
der geringste umstand der sache, eine kleine ge-
legenheit gegeben, und welche so leicht wahr als
falsch, recht oder unrecht, seyn können. Jch
habe oben diese art der meditation überhaupt
ein raisonnement geheissen und der historie ent-
gegengesetzt, §. 8. not. a. Doch kan man die
selben
von den erlaͤuterungs-gruͤnden.
gethan, ſo wird er mir wohl gar noch dazu
gram:
Proprium enim humani ingenii eſt: odiſ-
ſe quem laeſeris. Tacit. Agr.
42. 6. Oder:
denn auftichtige leute meinen, man ſey eben
der haar als die falſchen geſellen:
Oder: denn
man kan bey ſolchen leuten ſchwerlich einen
raiſonnablen en dzweck erhalten:
Oder: Dann
ihre bekanntſchafft und geſellſchafft, iſt was
ſehr unangenehmes, gezwungenes und ſchaͤd-
liches ꝛc.
Hiebey thut die Logick gute dienſte,
wann ſie die arten der ſchluͤſſe zeiget.

§. 10. Endlich kan man auch eine ſache deut-
lich machen, oder ihr nach ſeinen abſichten ver-
ſchiedene geſtalten geben, wann man allerhand
moͤglichkeiten dabey erdencket, betreffend die
umſtaͤnde, urſachen, wuͤrckungen, guͤte und an-
dere einfaͤlle, welche man bey einer ſache ha-
ben kan, und dieſes haben die rhetores bißher
mit einem gar zu generalen worte illuſtratio-
nem a meditatione genennet.

Was meditatio heiſſe bey denen Logicis, iſt bekannt.
Es wuͤnſchte mancher unter dem ſpecioͤſen titel
der meditation eine verlegne wahre, abge-
ſchmackte auch wohl boßhaffte tinctur, anzuwer-
den, doch dieſes gefaͤllt nur leuten, die gerne boͤ-
ſes gut und gutes boͤſe heiſſen. Ein rechter red-
ner bedienet ſich lieber, der wahrhafftig aus ei-
ner ſache flieſſenden erlaͤuterungen, als dieſer
art der moͤglichen einfaͤlle, dazu ihm nur etwan
der geringſte umſtand der ſache, eine kleine ge-
legenheit gegeben, und welche ſo leicht wahr als
falſch, recht oder unrecht, ſeyn koͤnnen. Jch
habe oben dieſe art der meditation uͤberhaupt
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[108/0126] von den erlaͤuterungs-gruͤnden. gethan, ſo wird er mir wohl gar noch dazu gram: Proprium enim humani ingenii eſt: odiſ- ſe quem laeſeris. Tacit. Agr. 42. 6. Oder: denn auftichtige leute meinen, man ſey eben der haar als die falſchen geſellen: Oder: denn man kan bey ſolchen leuten ſchwerlich einen raiſonnablen en dzweck erhalten: Oder: Dann ihre bekanntſchafft und geſellſchafft, iſt was ſehr unangenehmes, gezwungenes und ſchaͤd- liches ꝛc. Hiebey thut die Logick gute dienſte, wann ſie die arten der ſchluͤſſe zeiget. §. 10. Endlich kan man auch eine ſache deut- lich machen, oder ihr nach ſeinen abſichten ver- ſchiedene geſtalten geben, wann man allerhand moͤglichkeiten dabey erdencket, betreffend die umſtaͤnde, urſachen, wuͤrckungen, guͤte und an- dere einfaͤlle, welche man bey einer ſache ha- ben kan, und dieſes haben die rhetores bißher mit einem gar zu generalen worte illuſtratio- nem a meditatione genennet. Was meditatio heiſſe bey denen Logicis, iſt bekannt. Es wuͤnſchte mancher unter dem ſpecioͤſen titel der meditation eine verlegne wahre, abge- ſchmackte auch wohl boßhaffte tinctur, anzuwer- den, doch dieſes gefaͤllt nur leuten, die gerne boͤ- ſes gut und gutes boͤſe heiſſen. Ein rechter red- ner bedienet ſich lieber, der wahrhafftig aus ei- ner ſache flieſſenden erlaͤuterungen, als dieſer art der moͤglichen einfaͤlle, dazu ihm nur etwan der geringſte umſtand der ſache, eine kleine ge- legenheit gegeben, und welche ſo leicht wahr als falſch, recht oder unrecht, ſeyn koͤnnen. Jch habe oben dieſe art der meditation uͤberhaupt ein raiſonnement geheiſſen und der hiſtorie ent- gegengeſetzt, §. 8. not. a. Doch kan man die ſelben

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/126>, abgerufen am 04.12.2024.