Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.der gedancken. den tropischen ausdruck, wird eine sprache gleichnoch um die helfte reicher, und die rede, nachdem man sie recht anbringet, kräfliger prächtiger und angenehmer, ia die sache selbst bekommt da- durch vielerley ansehen. Oft sagt man auch mit einem tropo mehr als mit vielen worten, aus welchen allen die nothwendigkeit und der nutzen der troporum zur gnüge erhellet. b) Man muß hier, was oben im ersten theil cap. 4. ausgeführet, zum grunde legen, und die da- selbst von den argumentis illustrantibus ange- führten cautelen, hier wiederholen. Dann hier kommt es eben am meisten auf den ausdruck der argumentorum illustrantium an, wie in folgen- den beyden §. §. auf den ausdruck der argumen- torum patheticorum. Die metonymische oder iudiciöse verwandschaft gründet sich auf die ar- gumenta illustrantia, welche aus dem wesen der sache fliessen, und von dieser art haben die Rhe- tores folgende manieren determiniret, da man setzen kan: 1. Genus pro specie, Z. e. an statt: Die truncken- heit bringet ihre anhänger ums leben: setze: die unmäßigkeit opfert ihre verehrer dem tode auf. 2. Speciem pro genere, Z. e. an statt: Es ist frie- de gewesen: setze: Der ackersmann hat noch kein eisen, ausser zum feldbau, und der bürger kein geschoß, als nur zu freundens bezeugun- gen gebrauchet. 3. Partem essential. pro toto, Z. e. an statt: Got- tesfürchtige menschen sterben gerne: setze: Gottergebene seelen unterwerffen sich mit freuden der trennung von dem zeitlichen. 4. Partem integr. pro toto, Z. e. an statt: Hier sind viel leute geblieben: setze: Die erde ist allhier mit dem vergossenen blute benetzet, und M 5
der gedancken. den tropiſchen ausdruck, wird eine ſprache gleichnoch um die helfte reicher, und die rede, nachdem man ſie recht anbringet, kraͤfliger praͤchtiger und angenehmer, ia die ſache ſelbſt bekommt da- durch vielerley anſehen. Oft ſagt man auch mit einem tropo mehr als mit vielen worten, aus welchen allen die nothwendigkeit und der nutzen der troporum zur gnuͤge erhellet. b) Man muß hier, was oben im erſten theil cap. 4. ausgefuͤhret, zum grunde legen, und die da- ſelbſt von den argumentis illuſtrantibus ange- fuͤhrten cautelen, hier wiederholen. Dann hier kommt es eben am meiſten auf den ausdruck der argumentorum illuſtrantium an, wie in folgen- den beyden §. §. auf den ausdruck der argumen- torum patheticorum. Die metonymiſche oder iudicioͤſe verwandſchaft gruͤndet ſich auf die ar- gumenta illuſtrantia, welche aus dem weſen der ſache flieſſen, und von dieſer art haben die Rhe- tores folgende manieren determiniret, da man ſetzen kan: 1. Genus pro ſpecie, Z. e. an ſtatt: Die truncken- heit bringet ihre anhaͤnger ums leben: ſetze: die unmaͤßigkeit opfert ihre verehrer dem tode auf. 2. Speciem pro genere, Z. e. an ſtatt: Es iſt frie- de geweſen: ſetze: Der ackersmann hat noch kein eiſen, auſſer zum feldbau, und der buͤrger kein geſchoß, als nur zu freundens bezeugun- gen gebrauchet. 3. Partem eſſential. pro toto, Z. e. an ſtatt: Got- tesfuͤrchtige menſchen ſterben gerne: ſetze: Gottergebene ſeelen unterwerffen ſich mit freuden der trennung von dem zeitlichen. 4. Partem integr. pro toto, Z. e. an ſtatt: Hier ſind viel leute geblieben: ſetze: Die erde iſt allhier mit dem vergoſſenen blute benetzet, und M 5
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a⁾
den tropiſchen ausdruck, wird eine ſprache gleich
noch um die helfte reicher, und die rede, nachdem
man ſie recht anbringet, kraͤfliger praͤchtiger und
angenehmer, ia die ſache ſelbſt bekommt da-
durch vielerley anſehen. Oft ſagt man auch
mit einem tropo mehr als mit vielen worten, aus
welchen allen die nothwendigkeit und der nutzen
der troporum zur gnuͤge erhellet.
b⁾ Man muß hier, was oben im erſten theil cap.
4. ausgefuͤhret, zum grunde legen, und die da-
ſelbſt von den argumentis illuſtrantibus ange-
fuͤhrten cautelen, hier wiederholen. Dann hier
kommt es eben am meiſten auf den ausdruck der
argumentorum illuſtrantium an, wie in folgen-
den beyden §. §. auf den ausdruck der argumen-
torum patheticorum. Die metonymiſche oder
iudicioͤſe verwandſchaft gruͤndet ſich auf die ar-
gumenta illuſtrantia, welche aus dem weſen der
ſache flieſſen, und von dieſer art haben die Rhe-
tores folgende manieren determiniret, da man
ſetzen kan:
1. Genus pro ſpecie, Z. e. an ſtatt: Die truncken-
heit bringet ihre anhaͤnger ums leben: ſetze:
die unmaͤßigkeit opfert ihre verehrer dem tode
auf.
2. Speciem pro genere, Z. e. an ſtatt: Es iſt frie-
de geweſen: ſetze: Der ackersmann hat noch
kein eiſen, auſſer zum feldbau, und der buͤrger
kein geſchoß, als nur zu freundens bezeugun-
gen gebrauchet.
3. Partem eſſential. pro toto, Z. e. an ſtatt: Got-
tesfuͤrchtige menſchen ſterben gerne: ſetze:
Gottergebene ſeelen unterwerffen ſich mit
freuden der trennung von dem zeitlichen.
4. Partem integr. pro toto, Z. e. an ſtatt: Hier
ſind viel leute geblieben: ſetze: Die erde iſt
allhier mit dem vergoſſenen blute benetzet,
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