ti commendatam fore spero. Credatis ve- lim, me vobis ad quaeuis officiorum genera promptum & sacratum.
Rede von den vorzügen unserer zeiten für den alten, als eine wiederlegung der vorigen rede.
Unbeständig seyn ist ohnstreitig ein wesentli- cher begrif, welchen man von allen denenjeni- gen sachen, so die weise hand des allgemeinen schöpfers, auf den erdboden dargestellet, haben muß. Am allermeisten aber ist dasjenige der veränderung unterworfen, welches in seinem zu oder abnehmen, und in allen seinen umstän- den, von den händen der menschen geführet wird, und aus seinem munde befehle erwarten muß. Das menschliche auge verlanget im- mer etwas neues zu sehen, würden nun die ir- dischen dinge, sich stets in einerley gestalt dem- selben fürbilden, so vergienge dadurch die beste gelegenheit, den gemüthern der menschen, einen empfindlichen eindruck zu machen, daß sie die weißheit ihres meisters zu bewundern, und sei- nen willen in heiliger nachfolge zu verehren, schuldig wären. Der mensch ist mit recht die kleine welt zu nennen, und alles was der inbe- grif der grossen in sich schliesset, muß zu seinem dienste sich gebrauchen lassen. wie kan es also anders seyn, alles was etwas ist, muß so wohl nach dem gesetze der grossen als kleinen welt un-
bestän-
von denen unterſchiedenen arten
ti commendatam fore ſpero. Credatis ve- lim, me vobis ad quaeuis officiorum genera promptum & ſacratum.
Rede von den vorzuͤgen unſerer zeiten fuͤr den alten, als eine wiederlegung der vorigen rede.
Unbeſtaͤndig ſeyn iſt ohnſtreitig ein weſentli- cher begrif, welchen man von allen denenjeni- gen ſachen, ſo die weiſe hand des allgemeinen ſchoͤpfers, auf den erdboden dargeſtellet, haben muß. Am allermeiſten aber iſt dasjenige der veraͤnderung unterworfen, welches in ſeinem zu oder abnehmen, und in allen ſeinen umſtaͤn- den, von den haͤnden der menſchen gefuͤhret wird, und aus ſeinem munde befehle erwarten muß. Das menſchliche auge verlanget im- mer etwas neues zu ſehen, wuͤrden nun die ir- diſchen dinge, ſich ſtets in einerley geſtalt dem- ſelben fuͤrbilden, ſo vergienge dadurch die beſte gelegenheit, den gemuͤthern der menſchen, einen empfindlichen eindruck zu machen, daß ſie die weißheit ihres meiſters zu bewundern, und ſei- nen willen in heiliger nachfolge zu verehren, ſchuldig waͤren. Der menſch iſt mit recht die kleine welt zu nennen, und alles was der inbe- grif der groſſen in ſich ſchlieſſet, muß zu ſeinem dienſte ſich gebrauchen laſſen. wie kan es alſo anders ſeyn, alles was etwas iſt, muß ſo wohl nach dem geſetze der groſſen als kleinen welt un-
beſtaͤn-
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von denen unterſchiedenen arten
ti commendatam fore ſpero. Credatis ve-
lim, me vobis ad quaeuis officiorum genera
promptum & ſacratum.
Rede
von den vorzuͤgen unſerer zeiten fuͤr den
alten,
als eine wiederlegung der vorigen rede.
Unbeſtaͤndig ſeyn iſt ohnſtreitig ein weſentli-
cher begrif, welchen man von allen denenjeni-
gen ſachen, ſo die weiſe hand des allgemeinen
ſchoͤpfers, auf den erdboden dargeſtellet, haben
muß. Am allermeiſten aber iſt dasjenige der
veraͤnderung unterworfen, welches in ſeinem
zu oder abnehmen, und in allen ſeinen umſtaͤn-
den, von den haͤnden der menſchen gefuͤhret
wird, und aus ſeinem munde befehle erwarten
muß. Das menſchliche auge verlanget im-
mer etwas neues zu ſehen, wuͤrden nun die ir-
diſchen dinge, ſich ſtets in einerley geſtalt dem-
ſelben fuͤrbilden, ſo vergienge dadurch die beſte
gelegenheit, den gemuͤthern der menſchen, einen
empfindlichen eindruck zu machen, daß ſie die
weißheit ihres meiſters zu bewundern, und ſei-
nen willen in heiliger nachfolge zu verehren,
ſchuldig waͤren. Der menſch iſt mit recht die
kleine welt zu nennen, und alles was der inbe-
grif der groſſen in ſich ſchlieſſet, muß zu ſeinem
dienſte ſich gebrauchen laſſen. wie kan es alſo
anders ſeyn, alles was etwas iſt, muß ſo wohl
nach dem geſetze der groſſen als kleinen welt un-
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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/268>, abgerufen am 22.11.2024.
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