Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.von denen unterschiedenen arten nehmlichkeiten unserer zeiten und deren be-trachtung entzückt, vergessen, daß ich schliessen müsse, und daß ich Jhnen vorher, H. und H. A zu den antritt des neuen iahres ergebenst glück zu wünschen mir auferleget hätte. Jch verehre Sie allerseits, theils mit kindlicher pflicht, theils unter den nahmen naher ver- wandschaft, theils weil ich mir von dero ver- diensten wie schuldig einen grossen begrif ma- che. Wie kan ich also anders als mich er- freuen, da ich bey Jhnen meine schuldigkeit ab- statten und Sie insgesamt im erwünschten wohlseyn antreffen kan. Wie kan ich anders, da ich Jhnen zum theil für Dero väterliche un- ermüdete fürsorge, zum theil für die von Jhnen genossene vielfältige zeichen einer ungefärbten freundschaft, zum theil für Dero wohlgewogen- heit, damit ich mir schmeichele, unendlich ver- bunden bin, wie kan ich anders sage ich, als mich für dem throne Göttlicher maiestät demü- thigen und Jhnen allen geistlichen und leiblichen seegen von oben herab ausbitten. Der Höch- ste bekröne meinen wunsch mit erfreuender fol- ge, so wird mir wie ich hoffe erlaubt seyn, ferner- hin Dero mir geneigtes wollen zu rühmen und an Dero vergnügen theil zu nehmen, da ich nicht ablassen werde, in tiefster ergebenheit Sie allerseits zu verehren. §. 3 Nach diesem ist der stilus mediocris gemässe
von denen unterſchiedenen arten nehmlichkeiten unſerer zeiten und deren be-trachtung entzuͤckt, vergeſſen, daß ich ſchlieſſen muͤſſe, und daß ich Jhnen vorher, H. und H. A zu den antritt des neuen iahres ergebenſt gluͤck zu wuͤnſchen mir auferleget haͤtte. Jch verehre Sie allerſeits, theils mit kindlicher pflicht, theils unter den nahmen naher ver- wandſchaft, theils weil ich mir von dero ver- dienſten wie ſchuldig einen groſſen begrif ma- che. Wie kan ich alſo anders als mich er- freuen, da ich bey Jhnen meine ſchuldigkeit ab- ſtatten und Sie insgeſamt im erwuͤnſchten wohlſeyn antreffen kan. Wie kan ich anders, da ich Jhnen zum theil fuͤr Dero vaͤterliche un- ermuͤdete fuͤrſorge, zum theil fuͤr die von Jhnen genoſſene vielfaͤltige zeichen einer ungefaͤrbten freundſchaft, zum theil fuͤr Dero wohlgewogen- heit, damit ich mir ſchmeichele, unendlich ver- bunden bin, wie kan ich anders ſage ich, als mich fuͤr dem throne Goͤttlicher maieſtaͤt demuͤ- thigen uñ Jhnen allen geiſtlichen und leiblichen ſeegen von oben herab ausbitten. Der Hoͤch- ſte bekroͤne meinen wunſch mit erfreuender fol- ge, ſo wird mir wie ich hoffe erlaubt ſeyn, ferner- hin Dero mir geneigtes wollen zu ruͤhmen und an Dero vergnuͤgen theil zu nehmen, da ich nicht ablaſſen werde, in tiefſter ergebenheit Sie allerſeits zu verehren. §. 3 Nach dieſem iſt der ſtilus mediocris gemaͤſſe
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von denen unterſchiedenen arten
nehmlichkeiten unſerer zeiten und deren be-
trachtung entzuͤckt, vergeſſen, daß ich ſchlieſſen
muͤſſe, und daß ich Jhnen vorher, H. und H.
A zu den antritt des neuen iahres ergebenſt
gluͤck zu wuͤnſchen mir auferleget haͤtte. Jch
verehre Sie allerſeits, theils mit kindlicher
pflicht, theils unter den nahmen naher ver-
wandſchaft, theils weil ich mir von dero ver-
dienſten wie ſchuldig einen groſſen begrif ma-
che. Wie kan ich alſo anders als mich er-
freuen, da ich bey Jhnen meine ſchuldigkeit ab-
ſtatten und Sie insgeſamt im erwuͤnſchten
wohlſeyn antreffen kan. Wie kan ich anders,
da ich Jhnen zum theil fuͤr Dero vaͤterliche un-
ermuͤdete fuͤrſorge, zum theil fuͤr die von Jhnen
genoſſene vielfaͤltige zeichen einer ungefaͤrbten
freundſchaft, zum theil fuͤr Dero wohlgewogen-
heit, damit ich mir ſchmeichele, unendlich ver-
bunden bin, wie kan ich anders ſage ich, als
mich fuͤr dem throne Goͤttlicher maieſtaͤt demuͤ-
thigen uñ Jhnen allen geiſtlichen und leiblichen
ſeegen von oben herab ausbitten. Der Hoͤch-
ſte bekroͤne meinen wunſch mit erfreuender fol-
ge, ſo wird mir wie ich hoffe erlaubt ſeyn, ferner-
hin Dero mir geneigtes wollen zu ruͤhmen und
an Dero vergnuͤgen theil zu nehmen, da ich
nicht ablaſſen werde, in tiefſter ergebenheit Sie
allerſeits zu verehren.
§. 3 Nach dieſem iſt der ſtilus mediocris
der gebraͤuchlichſte und angenehmſte.
a⁾
Er fo-
dert ein mittelmaͤßiges obiectum,
b⁾
demſelben
gemaͤſſe
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Zitationshilfe: | Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/278>, abgerufen am 18.06.2024. |