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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
liches hauß und gesegnete ehen soll fürstellig
machen. Viele welchen geburt und glück
fürstliche hüte aufsetzet wissen zwar wohl ihre
unterthanen zu regieren, allein nicht so wohl
ihren feinden einen blitzenden sebel zu zeigen.
Andere sind nur zum kriegen gebohren, und
sind geschickt den harnisch, nicht aber so wohl
die regierungs last zu tragen. Wieder an-
dere, können so wohl denen feinden als ihren
unterthanen gesetze fürschreiben, sind aber in
ihren vermählungen unglücklich, oder können
ihre reiche mit tüchtigen nachfolgern nicht ver-
sehen. Allein in unserm theuresten Fr. W.
finde ich alles, was zu kluger einrichtung der
regierung seiner länder, zu den eigenschaften ei-
nes so tapfern als glücklichen feldherrns, und
zur ausbreitung seiner durchlauchtigsten Fami-
lie
kan gerechnet werden. Die gottes-furcht ist
die vornehmste, ia die mutter aller regierungs-
tugenden, als welche von ihr abstammen, und
wer derselben sein hertz zur behausung ange-
wiesen, ist dem Cocos-baum gleich, welcher
nicht nur mit grünenden blättern, sondern mit
nutzbaren früchten, seinen stamm durch das
gantze iahr zieret. Und unter den nachfolgern
Rudolphi Habspurgici sind dieienigen am
glücklichsten, und haben ihnen die meisten sie-
geskräntze geflochten, welche der gottes-furcht
am meisten ergeben gewesen. Unsern gottes-
fürchtigen Fr. W. finden wir in denen gehei-
ligten wohnungen des höchsten, als einen an-

däch

von denen unterſchiedenen arten
liches hauß und geſegnete ehen ſoll fuͤrſtellig
machen. Viele welchen geburt und gluͤck
fuͤrſtliche huͤte aufſetzet wiſſen zwar wohl ihre
unterthanen zu regieren, allein nicht ſo wohl
ihren feinden einen blitzenden ſebel zu zeigen.
Andere ſind nur zum kriegen gebohren, und
ſind geſchickt den harniſch, nicht aber ſo wohl
die regierungs laſt zu tragen. Wieder an-
dere, koͤnnen ſo wohl denen feinden als ihren
unterthanen geſetze fuͤrſchreiben, ſind aber in
ihren vermaͤhlungen ungluͤcklich, oder koͤnnen
ihre reiche mit tuͤchtigen nachfolgern nicht ver-
ſehen. Allein in unſerm theureſten Fr. W.
finde ich alles, was zu kluger einrichtung der
regierung ſeiner laͤnder, zu den eigenſchaften ei-
nes ſo tapfern als gluͤcklichen feldherrns, und
zur ausbreitung ſeiner durchlauchtigſten Fami-
lie
kan gerechnet werden. Die gottes-furcht iſt
die vornehmſte, ia die mutter aller regierungs-
tugenden, als welche von ihr abſtammen, und
wer derſelben ſein hertz zur behauſung ange-
wieſen, iſt dem Cocos-baum gleich, welcher
nicht nur mit gruͤnenden blaͤttern, ſondern mit
nutzbaren fruͤchten, ſeinen ſtamm durch das
gantze iahr zieret. Und unter den nachfolgern
Rudolphi Habſpurgici ſind dieienigen am
gluͤcklichſten, und haben ihnen die meiſten ſie-
geskraͤntze geflochten, welche der gottes-furcht
am meiſten ergeben geweſen. Unſern gottes-
fuͤrchtigen Fr. W. finden wir in denen gehei-
ligten wohnungen des hoͤchſten, als einen an-

daͤch
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[290/0308] von denen unterſchiedenen arten liches hauß und geſegnete ehen ſoll fuͤrſtellig machen. Viele welchen geburt und gluͤck fuͤrſtliche huͤte aufſetzet wiſſen zwar wohl ihre unterthanen zu regieren, allein nicht ſo wohl ihren feinden einen blitzenden ſebel zu zeigen. Andere ſind nur zum kriegen gebohren, und ſind geſchickt den harniſch, nicht aber ſo wohl die regierungs laſt zu tragen. Wieder an- dere, koͤnnen ſo wohl denen feinden als ihren unterthanen geſetze fuͤrſchreiben, ſind aber in ihren vermaͤhlungen ungluͤcklich, oder koͤnnen ihre reiche mit tuͤchtigen nachfolgern nicht ver- ſehen. Allein in unſerm theureſten Fr. W. finde ich alles, was zu kluger einrichtung der regierung ſeiner laͤnder, zu den eigenſchaften ei- nes ſo tapfern als gluͤcklichen feldherrns, und zur ausbreitung ſeiner durchlauchtigſten Fami- lie kan gerechnet werden. Die gottes-furcht iſt die vornehmſte, ia die mutter aller regierungs- tugenden, als welche von ihr abſtammen, und wer derſelben ſein hertz zur behauſung ange- wieſen, iſt dem Cocos-baum gleich, welcher nicht nur mit gruͤnenden blaͤttern, ſondern mit nutzbaren fruͤchten, ſeinen ſtamm durch das gantze iahr zieret. Und unter den nachfolgern Rudolphi Habſpurgici ſind dieienigen am gluͤcklichſten, und haben ihnen die meiſten ſie- geskraͤntze geflochten, welche der gottes-furcht am meiſten ergeben geweſen. Unſern gottes- fuͤrchtigen Fr. W. finden wir in denen gehei- ligten wohnungen des hoͤchſten, als einen an- daͤch

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/308>, abgerufen am 22.11.2024.