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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
dächtigen und fleißigen zuhörer göttlicher
wahrheiten. Denn es wird nicht nur unter
die tugenden gemeiner leute, sondern auch
fürstlicher personen gezehlet, gottes wort mit
gebührender aufmercksamkeit beehren. Und
da es nicht nur denen geistlichen seelsorgern zu-
kömmt, ihr hertz zu einem bet-altar dem höch-
sten zu wiedmen, sondern vielmehr gekrönten
häuptern geziemet, für den gesegneten wohl-
stand ihres hauses und unterthanen, mit göttli-
cher maiestät zu berathschlagen, so erblicken
wir unsern Fr. W. nicht nur in seinem bet-zim-
mer, sondern auch im felde, als einen andäch-
tigen beter, und ich zweiffele, ob er mehr durch
seinen tapfern arm oder eyfriges gebet die
feinde fliehen heissen. Der todt seiner höchst-
geliebten gemahlin, seines printzen CarlAemils,
auf welchen die frohen unterthanen bereits
ihre hofnungs-augen gerichtet hatten, ia seiner
andern durchläuchtigsten printzen und prinzes-
sinnen, welches solche dinge sind, die auch das
hertzhafteste gemüthe beugen können,
werden von ihm mit standhafter gelas-
senheit in den willen gottes ertragen. Bezeu-
get die wahrhafte feder kluger geschichtschrei-
ber vom Alberto dem V. marggrafen zu Bran-
denburg, daß man durch sein gantzes leben ihn
nicht fluchen oder schweren hören, so wird wer
Fr. W. leben beschreiben will, eben dieses von
ihm hineinzusetzen nicht vergessen müssen.

Man
T 2

des ſtili inſonderheit.
daͤchtigen und fleißigen zuhoͤrer goͤttlicher
wahrheiten. Denn es wird nicht nur unter
die tugenden gemeiner leute, ſondern auch
fuͤrſtlicher perſonen gezehlet, gottes wort mit
gebuͤhrender aufmerckſamkeit beehren. Und
da es nicht nur denen geiſtlichen ſeelſorgern zu-
koͤmmt, ihr hertz zu einem bet-altar dem hoͤch-
ſten zu wiedmen, ſondern vielmehr gekroͤnten
haͤuptern geziemet, fuͤr den geſegneten wohl-
ſtand ihres hauſes und unterthanen, mit goͤttli-
cher maieſtaͤt zu berathſchlagen, ſo erblicken
wir unſern Fr. W. nicht nur in ſeinem bet-zim-
mer, ſondern auch im felde, als einen andaͤch-
tigen beter, und ich zweiffele, ob er mehr durch
ſeinen tapfern arm oder eyfriges gebet die
feinde fliehen heiſſen. Der todt ſeiner hoͤchſt-
geliebten gemahlin, ſeines printzen CarlAemils,
auf welchen die frohen unterthanen bereits
ihre hofnungs-augen gerichtet hatten, ia ſeiner
andern durchlaͤuchtigſten printzen und prinzeſ-
ſinnen, welches ſolche dinge ſind, die auch das
hertzhafteſte gemuͤthe beugen koͤnnen,
werden von ihm mit ſtandhafter gelaſ-
ſenheit in den willen gottes ertragen. Bezeu-
get die wahrhafte feder kluger geſchichtſchrei-
ber vom Alberto dem V. marggrafen zu Bran-
denburg, daß man durch ſein gantzes leben ihn
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[291/0309] des ſtili inſonderheit. daͤchtigen und fleißigen zuhoͤrer goͤttlicher wahrheiten. Denn es wird nicht nur unter die tugenden gemeiner leute, ſondern auch fuͤrſtlicher perſonen gezehlet, gottes wort mit gebuͤhrender aufmerckſamkeit beehren. Und da es nicht nur denen geiſtlichen ſeelſorgern zu- koͤmmt, ihr hertz zu einem bet-altar dem hoͤch- ſten zu wiedmen, ſondern vielmehr gekroͤnten haͤuptern geziemet, fuͤr den geſegneten wohl- ſtand ihres hauſes und unterthanen, mit goͤttli- cher maieſtaͤt zu berathſchlagen, ſo erblicken wir unſern Fr. W. nicht nur in ſeinem bet-zim- mer, ſondern auch im felde, als einen andaͤch- tigen beter, und ich zweiffele, ob er mehr durch ſeinen tapfern arm oder eyfriges gebet die feinde fliehen heiſſen. Der todt ſeiner hoͤchſt- geliebten gemahlin, ſeines printzen CarlAemils, auf welchen die frohen unterthanen bereits ihre hofnungs-augen gerichtet hatten, ia ſeiner andern durchlaͤuchtigſten printzen und prinzeſ- ſinnen, welches ſolche dinge ſind, die auch das hertzhafteſte gemuͤthe beugen koͤnnen, werden von ihm mit ſtandhafter gelaſ- ſenheit in den willen gottes ertragen. Bezeu- get die wahrhafte feder kluger geſchichtſchrei- ber vom Alberto dem V. marggrafen zu Bran- denburg, daß man durch ſein gantzes leben ihn nicht fluchen oder ſchweren hoͤren, ſo wird wer Fr. W. leben beſchreiben will, eben dieſes von ihm hineinzuſetzen nicht vergeſſen muͤſſen. Man T 2

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/309>, abgerufen am 22.11.2024.