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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von denen unterschiedenen arten
segnen. Es war als wenn sie erst ietzo be-
haupten solten, daß wie die Teutschen unter
allen völckern, die Brandenburger unter den
Teutschen, welches den Römern schon eine un-
streitige wahrheit hieß, also Fr. W. unter
seinen Brandenburgern der edelste und tapfer-
ste wäre. (siehe des Herrn von Bessers schrif-
ten p. 69) hatte der grosse Fr. W. bißher als
ein behutsamer Fabius, die Teutschen sachen
am Rheinstrome zu vorigen kräften gebracht,
so bewieß er nun an der Oder, daß er ein blitzen-
der Marcellus sey. Die Schwedische löwen-
brut hatte ihn kaum gesehen, als er sie geschla-
gen. Denn wenn sie geglaubt hätten, Fr. W.
lebte noch, würden sie sich nimmermehr, als
eine unerträgliche last seinen unterthanen auf-
gebürdet und den adler in seinen sitz beunruhi-
get haben. Fehrbellin wird uns noch ietzo
die gegend weisen, welche er mit feindlichen lei-
chen besäet hat, nachdem er allein mit seiner
abgematteten reuterey, das ausgeruhete und
in seinem vortheil stehende Schwedische heer,
behertzt angegriffen und glücklich geschlagen.
Hierauf wurde in dreyen tagen sein land von
den feinden gesäubert, der krieg in ihr eigen
land geweltzet, und in jahres-frist sahe man
den besten theil davon in den händen des
grossen chur-fürsten. Ein kühner hertzog von
Friedland beängstiget Stralsund gantzer 4 wo-
chen lang, und meint es zu erobern, wenn es
auch mit ketten am himmel angeheftet wäre,

muß

von denen unterſchiedenen arten
ſegnen. Es war als wenn ſie erſt ietzo be-
haupten ſolten, daß wie die Teutſchen unter
allen voͤlckern, die Brandenburger unter den
Teutſchen, welches den Roͤmern ſchon eine un-
ſtreitige wahrheit hieß, alſo Fr. W. unter
ſeinen Brandenburgern der edelſte und tapfer-
ſte waͤre. (ſiehe des Herrn von Beſſers ſchrif-
ten p. 69) hatte der groſſe Fr. W. bißher als
ein behutſamer Fabius, die Teutſchen ſachen
am Rheinſtrome zu vorigen kraͤften gebracht,
ſo bewieß er nun an der Oder, daß er ein blitzen-
der Marcellus ſey. Die Schwediſche loͤwen-
brut hatte ihn kaum geſehen, als er ſie geſchla-
gen. Denn wenn ſie geglaubt haͤtten, Fr. W.
lebte noch, wuͤrden ſie ſich nimmermehr, als
eine unertraͤgliche laſt ſeinen unterthanen auf-
gebuͤrdet und den adler in ſeinen ſitz beunruhi-
get haben. Fehrbellin wird uns noch ietzo
die gegend weiſen, welche er mit feindlichen lei-
chen beſaͤet hat, nachdem er allein mit ſeiner
abgematteten reuterey, das ausgeruhete und
in ſeinem vortheil ſtehende Schwediſche heer,
behertzt angegriffen und gluͤcklich geſchlagen.
Hierauf wurde in dreyen tagen ſein land von
den feinden geſaͤubert, der krieg in ihr eigen
land geweltzet, und in jahres-friſt ſahe man
den beſten theil davon in den haͤnden des
groſſen chur-fuͤrſten. Ein kuͤhner hertzog von
Friedland beaͤngſtiget Stꝛalſund gantzeꝛ 4 wo-
chen lang, und meint es zu erobern, wenn es
auch mit ketten am himmel angeheftet waͤre,

muß
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[302/0320] von denen unterſchiedenen arten ſegnen. Es war als wenn ſie erſt ietzo be- haupten ſolten, daß wie die Teutſchen unter allen voͤlckern, die Brandenburger unter den Teutſchen, welches den Roͤmern ſchon eine un- ſtreitige wahrheit hieß, alſo Fr. W. unter ſeinen Brandenburgern der edelſte und tapfer- ſte waͤre. (ſiehe des Herrn von Beſſers ſchrif- ten p. 69) hatte der groſſe Fr. W. bißher als ein behutſamer Fabius, die Teutſchen ſachen am Rheinſtrome zu vorigen kraͤften gebracht, ſo bewieß er nun an der Oder, daß er ein blitzen- der Marcellus ſey. Die Schwediſche loͤwen- brut hatte ihn kaum geſehen, als er ſie geſchla- gen. Denn wenn ſie geglaubt haͤtten, Fr. W. lebte noch, wuͤrden ſie ſich nimmermehr, als eine unertraͤgliche laſt ſeinen unterthanen auf- gebuͤrdet und den adler in ſeinen ſitz beunruhi- get haben. Fehrbellin wird uns noch ietzo die gegend weiſen, welche er mit feindlichen lei- chen beſaͤet hat, nachdem er allein mit ſeiner abgematteten reuterey, das ausgeruhete und in ſeinem vortheil ſtehende Schwediſche heer, behertzt angegriffen und gluͤcklich geſchlagen. Hierauf wurde in dreyen tagen ſein land von den feinden geſaͤubert, der krieg in ihr eigen land geweltzet, und in jahres-friſt ſahe man den beſten theil davon in den haͤnden des groſſen chur-fuͤrſten. Ein kuͤhner hertzog von Friedland beaͤngſtiget Stꝛalſund gantzeꝛ 4 wo- chen lang, und meint es zu erobern, wenn es auch mit ketten am himmel angeheftet waͤre, muß

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/320>, abgerufen am 22.11.2024.