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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
nen meister paßiret etc. im Boileau, le Petit Moliere,
Boccalini Leti, &c.
Es heist sonst billich ioco salis
instar parce utendum,
und es ist leichter einen
guten satyricum abgeben als einen klugen. s Lo-
hensteins gedancken in der vorrede zu dem ersten
theil des Arminii. Doch ist es lächerlich, daß die
leute denen scopticis gram, welche mehren-
theils viel menschen-liebe und einen aufgeweck-
ten geist haben, hingegen die hämischen schleich-
füchse lieber sehen, welche nach ihrem geldgei-
tzigen temperament, es mit keinem menschen
redlich meinen und gemeiniglich dumme pin-
sel und memorialische lümmel sind.

§. 13. Der poetische stilus beobachtet zwar
die natürlichen guten eigenschafften des stili
überhaupt, ingleichen die regeln der gantzen
beredsamkeit, hat doch aber in einigen davon
abzugehen gewisse freyheiten, und unterschei-
det sich von denen andern arten des stili,
daß er eine sache durch besondere worte und
beywörter, durch häuffige figuren ausdrucket,
daß er dabey vermittelst einer fertigkeit des in-
genii alle besondere umstände zusammen su-
chet, welche vielleicht nur möglich sind, aber
doch die sache heftiger und nachdrücklicher zu
machen dienen, ia daß er zuweilen die worte
in eine ordentliche masse der sylben in gleicher
zahl und in reimendungen zwinget.

S. Schefferum l. c. p. 14. 16. Lami l. c. cap. XVI.
Morbofs Polyhist. I. III. X. und XI. Es sind
ein paar artige stellen, welche Schefferus
aus dem Livio anführet und gegen des Virgilii
ausdruck hält. z. e. Livius sagt lib. II. 20. Mo-
ribundus Romanus ad terram ex equo defluxit.

Virgili-
des ſtili inſonderheit.
nen meiſter paßiret ꝛc. im Boileau, le Petit Moliere,
Boccalini Leti, &c.
Es heiſt ſonſt billich ioco ſalis
inſtar parce utendum,
und es iſt leichter einen
guten ſatyricum abgeben als einen klugen. ſ Lo-
henſteins gedancken in der vorrede zu dem erſten
theil des Arminii. Doch iſt es laͤcherlich, daß die
leute denen ſcopticis gram, welche mehren-
theils viel menſchen-liebe und einen aufgeweck-
ten geiſt haben, hingegen die haͤmiſchen ſchleich-
fuͤchſe lieber ſehen, welche nach ihrem geldgei-
tzigen temperament, es mit keinem menſchen
redlich meinen und gemeiniglich dumme pin-
ſel und memorialiſche luͤmmel ſind.

§. 13. Der poetiſche ſtilus beobachtet zwar
die natuͤrlichen guten eigenſchafften des ſtili
uͤberhaupt, ingleichen die regeln der gantzen
beredſamkeit, hat doch aber in einigen davon
abzugehen gewiſſe freyheiten, und unterſchei-
det ſich von denen andern arten des ſtili,
daß er eine ſache durch beſondere worte und
beywoͤrter, durch haͤuffige figuren ausdrucket,
daß er dabey vermittelſt einer fertigkeit des in-
genii alle beſondere umſtaͤnde zuſammen ſu-
chet, welche vielleicht nur moͤglich ſind, aber
doch die ſache heftiger und nachdruͤcklicher zu
machen dienen, ia daß er zuweilen die worte
in eine ordentliche maſſe der ſylben in gleicher
zahl und in reimendungen zwinget.

S. Schefferum l. c. p. 14. 16. Lami l. c. cap. XVI.
Morbofs Polyhiſt. I. III. X. und XI. Es ſind
ein paar artige ſtellen, welche Schefferus
aus dem Livio anfuͤhret und gegen des Virgilii
ausdruck haͤlt. z. e. Livius ſagt lib. II. 20. Mo-
ribundus Romanus ad terram ex equo defluxit.

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[331/0349] des ſtili inſonderheit. nen meiſter paßiret ꝛc. im Boileau, le Petit Moliere, Boccalini Leti, &c. Es heiſt ſonſt billich ioco ſalis inſtar parce utendum, und es iſt leichter einen guten ſatyricum abgeben als einen klugen. ſ Lo- henſteins gedancken in der vorrede zu dem erſten theil des Arminii. Doch iſt es laͤcherlich, daß die leute denen ſcopticis gram, welche mehren- theils viel menſchen-liebe und einen aufgeweck- ten geiſt haben, hingegen die haͤmiſchen ſchleich- fuͤchſe lieber ſehen, welche nach ihrem geldgei- tzigen temperament, es mit keinem menſchen redlich meinen und gemeiniglich dumme pin- ſel und memorialiſche luͤmmel ſind. §. 13. Der poetiſche ſtilus beobachtet zwar die natuͤrlichen guten eigenſchafften des ſtili uͤberhaupt, ingleichen die regeln der gantzen beredſamkeit, hat doch aber in einigen davon abzugehen gewiſſe freyheiten, und unterſchei- det ſich von denen andern arten des ſtili, daß er eine ſache durch beſondere worte und beywoͤrter, durch haͤuffige figuren ausdrucket, daß er dabey vermittelſt einer fertigkeit des in- genii alle beſondere umſtaͤnde zuſammen ſu- chet, welche vielleicht nur moͤglich ſind, aber doch die ſache heftiger und nachdruͤcklicher zu machen dienen, ia daß er zuweilen die worte in eine ordentliche maſſe der ſylben in gleicher zahl und in reimendungen zwinget. S. Schefferum l. c. p. 14. 16. Lami l. c. cap. XVI. Morbofs Polyhiſt. I. III. X. und XI. Es ſind ein paar artige ſtellen, welche Schefferus aus dem Livio anfuͤhret und gegen des Virgilii ausdruck haͤlt. z. e. Livius ſagt lib. II. 20. Mo- ribundus Romanus ad terram ex equo defluxit. Virgili-

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/349>, abgerufen am 22.11.2024.