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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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des stili insonderheit.
lange nicht entzogen. So bitter und schmertz-
haft der ausgang des zweyten monaths dieses
jahres uns gewesen; so erfreulich und ange-
nehm ist hingegen der anfang des letzt-abgewi-
chenen worden. Jener beraubete uns einer
tugendhaften und hochbegabten Fürstin, und
erweckte durchgehends bey iedermann ein son-
derbares beyleid, und ungemeine betrübniß:
Dieser hingegen ersetzet den verlust: ia was
wir unwiederbringlich verlohren zu haben ver-
meinten, erlangen wir in der grössesten voll-
kommenheit wieder. etc.

Ein exempel des fränckischen stili giebt Eras-
mus Francisci in seiner gründlichen wiederle-
gung der verleumdungen. (Siehe die vorbe-
reit.
§. 22. not. [r].)

Wie die sonne den schatten, so hat wahrheit
die verläumdung zum gefährten, wenn sie, wi-
der die schwärmende unwahrheit kämpffet:
Und wie mancher schönen Fürstin ein schwar-
tzer mohr, also folget dieser heldin gern ein pech-
schmutziger lästerer auf den fersen. Der, wel-
cher die wahrheit selber, und dazu gebohren ist,
daß er die wahrheit zeuge, hat selbst dafür einen
dornen-krantz zu lohn bekommen: Derhalben
müssen dieienigen, welche die töchter des lü-
gen-vaters, nemlich ketzerey und falsche verfüh-
rische lehre, nicht küssen wollen, sondern diesel-
be verschmähen, bekörben, und mit dem licht
der wahrheit beschämen, sich nicht befremden
lassen, daß der satan, ihnen allerley kletten, ia
scorpionen, kröten, und spinnen in die haare zu

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des ſtili inſonderheit.
lange nicht entzogen. So bitter und ſchmertz-
haft der ausgang des zweyten monaths dieſes
jahres uns geweſen; ſo erfreulich und ange-
nehm iſt hingegen der anfang des letzt-abgewi-
chenen worden. Jener beraubete uns einer
tugendhaften und hochbegabten Fuͤrſtin, und
erweckte durchgehends bey iedermann ein ſon-
derbares beyleid, und ungemeine betruͤbniß:
Dieſer hingegen erſetzet den verluſt: ia was
wir unwiederbringlich verlohren zu haben ver-
meinten, erlangen wir in der groͤſſeſten voll-
kommenheit wieder. ꝛc.

Ein exempel des fraͤnckiſchen ſtili giebt Eraſ-
mus Franciſci in ſeiner gruͤndlichen wiederle-
gung der verleumdungen. (Siehe die vorbe-
reit.
§. 22. not. [r].)

Wie die ſonne den ſchatten, ſo hat wahrheit
die verlaͤumdung zum gefaͤhrten, wenn ſie, wi-
der die ſchwaͤrmende unwahrheit kaͤmpffet:
Und wie mancher ſchoͤnen Fuͤrſtin ein ſchwar-
tzer mohr, alſo folget dieſer heldin gern ein pech-
ſchmutziger laͤſterer auf den ferſen. Der, wel-
cher die wahrheit ſelber, und dazu gebohren iſt,
daß er die wahrheit zeuge, hat ſelbſt dafuͤr einen
dornen-krantz zu lohn bekommen: Derhalben
muͤſſen dieienigen, welche die toͤchter des luͤ-
gen-vaters, nemlich ketzerey und falſche verfuͤh-
riſche lehre, nicht kuͤſſen wollen, ſondern dieſel-
be verſchmaͤhen, bekoͤrben, und mit dem licht
der wahrheit beſchaͤmen, ſich nicht befremden
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[341/0359] des ſtili inſonderheit. lange nicht entzogen. So bitter und ſchmertz- haft der ausgang des zweyten monaths dieſes jahres uns geweſen; ſo erfreulich und ange- nehm iſt hingegen der anfang des letzt-abgewi- chenen worden. Jener beraubete uns einer tugendhaften und hochbegabten Fuͤrſtin, und erweckte durchgehends bey iedermann ein ſon- derbares beyleid, und ungemeine betruͤbniß: Dieſer hingegen erſetzet den verluſt: ia was wir unwiederbringlich verlohren zu haben ver- meinten, erlangen wir in der groͤſſeſten voll- kommenheit wieder. ꝛc. Ein exempel des fraͤnckiſchen ſtili giebt Eraſ- mus Franciſci in ſeiner gruͤndlichen wiederle- gung der verleumdungen. (Siehe die vorbe- reit. §. 22. not. r.) Wie die ſonne den ſchatten, ſo hat wahrheit die verlaͤumdung zum gefaͤhrten, wenn ſie, wi- der die ſchwaͤrmende unwahrheit kaͤmpffet: Und wie mancher ſchoͤnen Fuͤrſtin ein ſchwar- tzer mohr, alſo folget dieſer heldin gern ein pech- ſchmutziger laͤſterer auf den ferſen. Der, wel- cher die wahrheit ſelber, und dazu gebohren iſt, daß er die wahrheit zeuge, hat ſelbſt dafuͤr einen dornen-krantz zu lohn bekommen: Derhalben muͤſſen dieienigen, welche die toͤchter des luͤ- gen-vaters, nemlich ketzerey und falſche verfuͤh- riſche lehre, nicht kuͤſſen wollen, ſondern dieſel- be verſchmaͤhen, bekoͤrben, und mit dem licht der wahrheit beſchaͤmen, ſich nicht befremden laſſen, daß der ſatan, ihnen allerley kletten, ia ſcorpionen, kroͤten, und ſpinnen in die haare zu werf- Y 3

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/359>, abgerufen am 22.11.2024.