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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von reden im gemeinen Leben.
en, zur erhaltung seiner absichten und vergnü-
gung der menschlichen gesellschaft fürbringet.
Die erfindung geben alle fürfallende umstän-
de der conversation, der ausdruck ist nach dem
stilo familiari, dialogistico, dem galanten, cä-
rimonioso, epistolari, curiä, einzurichten, die
disposition ist allezeit ie natürlicher ie besser,
und die connexio meist verbalis, wozu hier noch
insonderheit die accidentalis kommt.

§. 2. Sie können eingetheilet werden in
complimente, discurse, und Briefe. Durch
complimente werden kurtze, höfliche, und ga-
lante reden verstanden, mit welchen man dem
andern hauptsächlich seine hochachtung und zu-
neigung zu verstehen giebt, damit man sich
und ihn vergnügt machen möge.a) Discurse
sind unterredungen, da einer mit andern seine
gedancken conferiret entweder nöthige geschäf-
te und nützliche sachen auszumachen, oder die
zeit zu verkürtzen, dabey bißweilen compli-
mente mit einfliessen können.b) Briefe sind
endlich wann man seine complimente, und
was man in discurse etwan sagen könte, zu
papier bringet, und dem andern, weil er ab-
wesend ist, communiciret.c)

a) Siehe hiebey Kemmerichs Academie p. 1073.
Talanders curiöses Hand- Buch und getreu-
en Hofmeister, Menantes neueste art böflich
zu reden und zu leben, Herrn Langens E. z-
O.
II. p. 6. sqq. Weisens sachen etc. Man
steh sonst leicht aus der beschreibung der com-
plimente, wie ich sie gegeben, was man dabey
für fehler zu vermeiden.

b) Hier

von reden im gemeinen Leben.
en, zur erhaltung ſeiner abſichten und vergnuͤ-
gung der menſchlichen geſellſchaft fuͤrbringet.
Die erfindung geben alle fuͤrfallende umſtaͤn-
de der converſation, der ausdruck iſt nach dem
ſtilo familiari, dialogiſtico, dem galanten, caͤ-
rimonioſo, epiſtolari, curiaͤ, einzurichten, die
diſpoſition iſt allezeit ie natuͤrlicher ie beſſer,
und die connexio meiſt verbalis, wozu hier noch
inſonderheit die accidentalis kommt.

§. 2. Sie koͤnnen eingetheilet werden in
complimente, diſcurſe, und Briefe. Durch
complimente werden kurtze, hoͤfliche, und ga-
lante reden verſtanden, mit welchen man dem
andern hauptſaͤchlich ſeine hochachtung und zu-
neigung zu verſtehen giebt, damit man ſich
und ihn vergnuͤgt machen moͤge.a) Diſcurſe
ſind unterredungen, da einer mit andern ſeine
gedancken conferiret entweder noͤthige geſchaͤf-
te und nuͤtzliche ſachen auszumachen, oder die
zeit zu verkuͤrtzen, dabey bißweilen compli-
mente mit einflieſſen koͤnnen.b) Briefe ſind
endlich wann man ſeine complimente, und
was man in diſcurſe etwan ſagen koͤnte, zu
papier bringet, und dem andern, weil er ab-
weſend iſt, communiciret.c)

a) Siehe hiebey Kemmerichs Academie p. 1073.
Talanders curioͤſes Hand- Buch und getreu-
en Hofmeiſter, Menantes neueſte art boͤflich
zu reden und zu leben, Herrn Langens E. z-
O.
II. p. 6. ſqq. Weiſens ſachen ꝛc. Man
ſteh ſonſt leicht aus der beſchreibung der com-
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fuͤr fehler zu vermeiden.

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[410/0428] von reden im gemeinen Leben. en, zur erhaltung ſeiner abſichten und vergnuͤ- gung der menſchlichen geſellſchaft fuͤrbringet. Die erfindung geben alle fuͤrfallende umſtaͤn- de der converſation, der ausdruck iſt nach dem ſtilo familiari, dialogiſtico, dem galanten, caͤ- rimonioſo, epiſtolari, curiaͤ, einzurichten, die diſpoſition iſt allezeit ie natuͤrlicher ie beſſer, und die connexio meiſt verbalis, wozu hier noch inſonderheit die accidentalis kommt. §. 2. Sie koͤnnen eingetheilet werden in complimente, diſcurſe, und Briefe. Durch complimente werden kurtze, hoͤfliche, und ga- lante reden verſtanden, mit welchen man dem andern hauptſaͤchlich ſeine hochachtung und zu- neigung zu verſtehen giebt, damit man ſich und ihn vergnuͤgt machen moͤge. a⁾ Diſcurſe ſind unterredungen, da einer mit andern ſeine gedancken conferiret entweder noͤthige geſchaͤf- te und nuͤtzliche ſachen auszumachen, oder die zeit zu verkuͤrtzen, dabey bißweilen compli- mente mit einflieſſen koͤnnen. b⁾ Briefe ſind endlich wann man ſeine complimente, und was man in diſcurſe etwan ſagen koͤnte, zu papier bringet, und dem andern, weil er ab- weſend iſt, communiciret. c⁾ a⁾ Siehe hiebey Kemmerichs Academie p. 1073. Talanders curioͤſes Hand- Buch und getreu- en Hofmeiſter, Menantes neueſte art boͤflich zu reden und zu leben, Herrn Langens E. z- O. II. p. 6. ſqq. Weiſens ſachen ꝛc. Man ſteh ſonſt leicht aus der beſchreibung der com- plimente, wie ich ſie gegeben, was man dabey fuͤr fehler zu vermeiden. b) Hier

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 410. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/428>, abgerufen am 24.11.2024.