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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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von allerhand schul-
keit, 5. aber noch am leben, als 4. herren
söhne und eine fräulein tochter. Am meisten
haben wir ursach, der gottesfurcht des hoch-
seel. bey seinem erblaßten cörper, uns zu erin-
nern. Denn diese ist eine so fruchtbare mut-
ter, daß, wer dieselbe besitzet, zugleich für ei-
nen besitzer der übrigen tugenden mit recht ge-
halten wird. Sie leuchtete darinn herfür,
daß er mit der grösten sorgfalt nicht nur öf-
fentlich die versammlung der gläubigen be-
suchte, sondern auch sein gantzes hauß zu glei-
chem eyfer anhielte. Die diener des Höch-
sten hörete er nicht nur also öffentlich mit nu-
tzen, sondern suchte auch in geheim, aus hertz-
licher geneigtheit zu ihnen, mit selbigen um-
zugehen, und aus diesem umgange sich zu er-
bauen. Die früchte davon waren eine ey-
frige bemühung, alles in dem nahmen göttli-
cher maiestät anzufangen, und die seegen-rei-
che hand derselbigen, bezeugte mit erwünsch-
tem ausgange, worauf seine verrichtungen an-
gefangen. Seine geschicklichkeit war ein
mittel, welches die gnade grosser Herren der-
massen auf ihn lenckte, daß sie öfters gesuchet,
sich seiner klugen erfahrung, in allerhand com-
mißionen, ia gar in hohen ehren-stellen zu des
gemeinen besten zu gebrauchen. Nun hat er
zwar diese allezeit mit der grösten klugheit von
sich abgelehnet, allein in ienen um so viel
mehr zu verstehen gegeben, daß er zwar ent-
schlossen, in seinem stande GOtt und dem
nächsten zu dienen, aber doch vermögen und

willen,

von allerhand ſchul-
keit, 5. aber noch am leben, als 4. herren
ſoͤhne und eine fraͤulein tochter. Am meiſten
haben wir urſach, der gottesfurcht des hoch-
ſeel. bey ſeinem erblaßten coͤrper, uns zu erin-
nern. Denn dieſe iſt eine ſo fruchtbare mut-
ter, daß, wer dieſelbe beſitzet, zugleich fuͤr ei-
nen beſitzer der uͤbrigen tugenden mit recht ge-
halten wird. Sie leuchtete darinn herfuͤr,
daß er mit der groͤſten ſorgfalt nicht nur oͤf-
fentlich die verſammlung der glaͤubigen be-
ſuchte, ſondern auch ſein gantzes hauß zu glei-
chem eyfer anhielte. Die diener des Hoͤch-
ſten hoͤrete er nicht nur alſo oͤffentlich mit nu-
tzen, ſondern ſuchte auch in geheim, aus hertz-
licher geneigtheit zu ihnen, mit ſelbigen um-
zugehen, und aus dieſem umgange ſich zu er-
bauen. Die fruͤchte davon waren eine ey-
frige bemuͤhung, alles in dem nahmen goͤttli-
cher maieſtaͤt anzufangen, und die ſeegen-rei-
che hand derſelbigen, bezeugte mit erwuͤnſch-
tem ausgange, worauf ſeine verrichtungen an-
gefangen. Seine geſchicklichkeit war ein
mittel, welches die gnade groſſer Herren der-
maſſen auf ihn lenckte, daß ſie oͤfters geſuchet,
ſich ſeiner klugen erfahrung, in allerhand com-
mißionen, ia gar in hohen ehren-ſtellen zu des
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zwar dieſe allezeit mit der groͤſten klugheit von
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[454/0472] von allerhand ſchul- keit, 5. aber noch am leben, als 4. herren ſoͤhne und eine fraͤulein tochter. Am meiſten haben wir urſach, der gottesfurcht des hoch- ſeel. bey ſeinem erblaßten coͤrper, uns zu erin- nern. Denn dieſe iſt eine ſo fruchtbare mut- ter, daß, wer dieſelbe beſitzet, zugleich fuͤr ei- nen beſitzer der uͤbrigen tugenden mit recht ge- halten wird. Sie leuchtete darinn herfuͤr, daß er mit der groͤſten ſorgfalt nicht nur oͤf- fentlich die verſammlung der glaͤubigen be- ſuchte, ſondern auch ſein gantzes hauß zu glei- chem eyfer anhielte. Die diener des Hoͤch- ſten hoͤrete er nicht nur alſo oͤffentlich mit nu- tzen, ſondern ſuchte auch in geheim, aus hertz- licher geneigtheit zu ihnen, mit ſelbigen um- zugehen, und aus dieſem umgange ſich zu er- bauen. Die fruͤchte davon waren eine ey- frige bemuͤhung, alles in dem nahmen goͤttli- cher maieſtaͤt anzufangen, und die ſeegen-rei- che hand derſelbigen, bezeugte mit erwuͤnſch- tem ausgange, worauf ſeine verrichtungen an- gefangen. Seine geſchicklichkeit war ein mittel, welches die gnade groſſer Herren der- maſſen auf ihn lenckte, daß ſie oͤfters geſuchet, ſich ſeiner klugen erfahrung, in allerhand com- mißionen, ia gar in hohen ehren-ſtellen zu des gemeinen beſten zu gebrauchen. Nun hat er zwar dieſe allezeit mit der groͤſten klugheit von ſich abgelehnet, allein in ienen um ſo viel mehr zu verſtehen gegeben, daß er zwar ent- ſchloſſen, in ſeinem ſtande GOtt und dem naͤchſten zu dienen, aber doch vermoͤgen und willen,

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/472>, abgerufen am 22.11.2024.