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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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der gedancken.

§. 5. Diese gelegenheit wird genennet ca-
sus, und der kurtze inhalt meiner gedancken,
darauf die rede gebauet wird, heist die proposi-
tio, das thema.a) Zuweilen kan man nur
einen eintzigen concept zum grunde legen,b) mehrentheils aber verbindet man zwey conce-
pte in dem dritten,c) und formiret also einen
ordentlichen satz, ia zum öftern muß man viele
sätze mit einander verbinden und davon re-
den.d)

a) Z. e. einer ist Doctor worden, so ist mein thema
wann ich ihn anrede oder an ihn schreibe: Jch
gratulire ihm zur erhaltenen Doctor-würde.

Oder man redet von duellen, und ich soll sagen:
Die duelie sind verboten.
b) Z. e. ich will von der sonne reden. Oder von
der resignation Philippi des
V. in Spanien.
c) Das ist man macht eine ordentliche propositio-
nem logicam: z. e. Doctor werden ist gewiß
nichts geringes.
Oder: Die duelle sind
mit recht in Sachsen verboten.
Oder: Die
sonne ist das centrum der welt.

d) Z. e. in einer parentation he[i]st es: Der verstor-
bene ist zu loben, zu beklagen, die hinterbliebe-
ne angehörige sind zu trösten, denen leichen-
begleitern muß man dancken. Bey einer in-
vestitur: Die vacante stelle muß wieder bese-
ßet werden, der Souverain will diesen dazu
verordnen, also werden die so davon depen-
diren ihn dafür zu respectiren wissen.
Oder
ich spreche: Philipp der V. hat die crone nie-
dergeleget, dieses setzt viele in ver wunderung,
viele in sorgen, vielen macht es einen vorneh-
men concept von der großmuth dieses Mo-
narchen, ich glaube, daß er bey seinem tempe-

C
der gedancken.

§. 5. Dieſe gelegenheit wird genennet ca-
ſus, und der kurtze inhalt meiner gedancken,
darauf die rede gebauet wird, heiſt die propoſi-
tio, das thema.a) Zuweilen kan man nur
einen eintzigen concept zum grunde legen,b) mehrentheils aber verbindet man zwey conce-
pte in dem dritten,c) und formiret alſo einen
ordentlichen ſatz, ia zum oͤftern muß man viele
ſaͤtze mit einander verbinden und davon re-
den.d)

a) Z. e. einer iſt Doctor worden, ſo iſt mein thema
wann ich ihn anrede oder an ihn ſchreibe: Jch
gratulire ihm zur erhaltenen Doctor-wuͤrde.

Oder man redet von duellen, und ich ſoll ſagen:
Die duelie ſind verboten.
b) Z. e. ich will von der ſonne reden. Oder von
der reſignation Philippi des
V. in Spanien.
c) Das iſt man macht eine ordentliche propoſitio-
nem logicam: z. e. Doctor werden iſt gewiß
nichts geringes.
Oder: Die duelle ſind
mit recht in Sachſen verboten.
Oder: Die
ſonne iſt das centrum der welt.

d) Z. e. in einer parentation he[i]ſt es: Der verſtor-
bene iſt zu loben, zu beklagen, die hinterbliebe-
ne angehoͤrige ſind zu troͤſten, denen leichen-
begleitern muß man dancken. Bey einer in-
veſtitur: Die vacante ſtelle muß wieder beſe-
ßet werden, der Souverain will dieſen dazu
verordnen, alſo werden die ſo davon depen-
diren ihn dafuͤr zu reſpectiren wiſſen.
Oder
ich ſpreche: Philipp der V. hat die crone nie-
dergeleget, dieſes ſetzt viele in ver wunderung,
viele in ſorgen, vielen macht es einen vorneh-
men concept von der großmuth dieſes Mo-
narchen, ich glaube, daß er bey ſeinem tempe-

C
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[33/0051] der gedancken. §. 5. Dieſe gelegenheit wird genennet ca- ſus, und der kurtze inhalt meiner gedancken, darauf die rede gebauet wird, heiſt die propoſi- tio, das thema. a⁾ Zuweilen kan man nur einen eintzigen concept zum grunde legen, b⁾ mehrentheils aber verbindet man zwey conce- pte in dem dritten, c⁾ und formiret alſo einen ordentlichen ſatz, ia zum oͤftern muß man viele ſaͤtze mit einander verbinden und davon re- den. d⁾ a⁾ Z. e. einer iſt Doctor worden, ſo iſt mein thema wann ich ihn anrede oder an ihn ſchreibe: Jch gratulire ihm zur erhaltenen Doctor-wuͤrde. Oder man redet von duellen, und ich ſoll ſagen: Die duelie ſind verboten. b⁾ Z. e. ich will von der ſonne reden. Oder von der reſignation Philippi des V. in Spanien. c⁾ Das iſt man macht eine ordentliche propoſitio- nem logicam: z. e. Doctor werden iſt gewiß nichts geringes. Oder: Die duelle ſind mit recht in Sachſen verboten. Oder: Die ſonne iſt das centrum der welt. d⁾ Z. e. in einer parentation heiſt es: Der verſtor- bene iſt zu loben, zu beklagen, die hinterbliebe- ne angehoͤrige ſind zu troͤſten, denen leichen- begleitern muß man dancken. Bey einer in- veſtitur: Die vacante ſtelle muß wieder beſe- ßet werden, der Souverain will dieſen dazu verordnen, alſo werden die ſo davon depen- diren ihn dafuͤr zu reſpectiren wiſſen. Oder ich ſpreche: Philipp der V. hat die crone nie- dergeleget, dieſes ſetzt viele in ver wunderung, viele in ſorgen, vielen macht es einen vorneh- men concept von der großmuth dieſes Mo- narchen, ich glaube, daß er bey ſeinem tempe- rament C

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/51>, abgerufen am 27.11.2024.