Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.von äusserl. umständen im fürtrage dener characteren, und anderer mittel. a) Doch wie es etwas gefährliches sich derglei-chen zu bedienen, das leicht verdacht und un- angenehme untersuchung nach sich ziehet, so hat man auch dieser kunst eine andere entge- gen gestellet, welche alles, was so verborgen geschrieben, entdecken kan. b) a) Diese heist Steganographia oder Cryptogra- phia, stehe Morhof l. c. 4. Reimmann 1. c. 259. Es gehöret ad Philosophiam secretiorem, sonst wolte ich davon mehr worte machen. b) Dieses ist die Dechifrir-kunst, ars decifratoria, darinn die Engelländer zuweilen grosse meister, siehe angeführte auctores. §. 3. Die Orthographie hat man am sorg- a) Solche sind beym Hederich in seinen Philolo- gischen wiss. p. 9. erzehlet, siehe auch Stollen von aͤuſſerl. umſtaͤnden im fuͤrtrage dener characteren, und anderer mittel. a) Doch wie es etwas gefaͤhrliches ſich derglei-chen zu bedienen, das leicht verdacht und un- angenehme unterſuchung nach ſich ziehet, ſo hat man auch dieſer kunſt eine andere entge- gen geſtellet, welche alles, was ſo verborgen geſchrieben, entdecken kan. b) a) Dieſe heiſt Steganographia oder Cryptogra- phia, ſtehe Morhof l. c. 4. Reimmann 1. c. 259. Es gehoͤret ad Philoſophiam ſecretiorem, ſonſt wolte ich davon mehr worte machen. b) Dieſes iſt die Dechifrir-kunſt, ars decifratoria, darinn die Engellaͤnder zuweilen groſſe meiſter, ſiehe angefuͤhrte auctores. §. 3. Die Orthographie hat man am ſorg- a) Solche ſind beym Hederich in ſeinen Philolo- giſchen wiſſ. p. 9. erzehlet, ſiehe auch Stollen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0544" n="526"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von aͤuſſerl. umſtaͤnden im fuͤrtrage</hi></fw><lb/> dener characteren, und anderer mittel. <note xml:id="notefn-a-89" next="#note-a-89" place="end" n="a)"/><lb/> Doch wie es etwas gefaͤhrliches ſich derglei-<lb/> chen zu bedienen, das leicht verdacht und un-<lb/> angenehme unterſuchung nach ſich ziehet, ſo<lb/> hat man auch dieſer kunſt eine andere entge-<lb/> gen geſtellet, welche alles, was ſo verborgen<lb/> geſchrieben, entdecken kan. <note xml:id="notefn-b-66" next="#note-b-66" place="end" n="b)"/></p><lb/> <note xml:id="note-a-89" prev="#notefn-a-89" place="end" n="a)">Dieſe heiſt Steganographia oder Cryptogra-<lb/> phia, ſtehe <hi rendition="#fr">Morhof</hi> <hi rendition="#aq">l. c.</hi> 4. <hi rendition="#fr">Reimmann</hi> <hi rendition="#aq">1. c.</hi> 259.<lb/> Es gehoͤret <hi rendition="#aq">ad Philoſophiam ſecretiorem,</hi> ſonſt<lb/> wolte ich davon mehr worte machen.<lb/></note> <note xml:id="note-b-66" prev="#notefn-b-66" place="end" n="b)">Dieſes iſt die Dechifrir-kunſt, <hi rendition="#aq">ars decifratoria,</hi><lb/> darinn die Engellaͤnder zuweilen groſſe meiſter,<lb/> ſiehe angefuͤhrte auctores.<lb/></note><lb/> <p>§. 3. Die Orthographie hat man am ſorg-<lb/> faͤltigſten zu beobachten, ſo wohl im Lateini-<lb/> ſchen als Teutſchen, welches die bey uns uͤb-<lb/> lichen ſprachen, und was die Orthographie<lb/> betrift, doch am ſtreitigſten ſind. Bey iener<lb/> hat man ſich zu bekuͤmmern, um die auctores,<lb/> welche davon geſchrieben,<note xml:id="notefn-a-90" next="#note-a-90" place="end" n="a)"/> um die buchſta-<lb/> ben, derſelben unterſchied in groſſe und kleine,<lb/> curſiv- und ſtehende, und derſelben rechten ge-<lb/> brauch, daß man keine frembde einbringe,<lb/> keine auslaſſe und zuſetze, um die ſylben, ihre<lb/> theilung, um die woͤrter, um die zahlen, um<lb/> die diſtinctiones, und daß man nicht bald ſo,<lb/> bald anders ſeine ſchreiberey einrichte, auch<lb/> ſonſt, was oben §. 1. erinnert, nicht aus den<lb/> augen ſetze.</p><lb/> <note xml:id="note-a-90" prev="#notefn-a-90" place="end" n="a)">Solche ſind beym <hi rendition="#fr">Hederich in ſeinen Philolo-<lb/> giſchen wiſſ.</hi> <hi rendition="#aq">p.</hi> 9. erzehlet, ſiehe auch <hi rendition="#fr">Stollen</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">I. II.</hi></fw><lb/></note> </div> </body> </text> </TEI> [526/0544]
von aͤuſſerl. umſtaͤnden im fuͤrtrage
dener characteren, und anderer mittel.
a⁾
Doch wie es etwas gefaͤhrliches ſich derglei-
chen zu bedienen, das leicht verdacht und un-
angenehme unterſuchung nach ſich ziehet, ſo
hat man auch dieſer kunſt eine andere entge-
gen geſtellet, welche alles, was ſo verborgen
geſchrieben, entdecken kan.
b⁾
a⁾ Dieſe heiſt Steganographia oder Cryptogra-
phia, ſtehe Morhof l. c. 4. Reimmann 1. c. 259.
Es gehoͤret ad Philoſophiam ſecretiorem, ſonſt
wolte ich davon mehr worte machen.
b⁾ Dieſes iſt die Dechifrir-kunſt, ars decifratoria,
darinn die Engellaͤnder zuweilen groſſe meiſter,
ſiehe angefuͤhrte auctores.
§. 3. Die Orthographie hat man am ſorg-
faͤltigſten zu beobachten, ſo wohl im Lateini-
ſchen als Teutſchen, welches die bey uns uͤb-
lichen ſprachen, und was die Orthographie
betrift, doch am ſtreitigſten ſind. Bey iener
hat man ſich zu bekuͤmmern, um die auctores,
welche davon geſchrieben,
a⁾
um die buchſta-
ben, derſelben unterſchied in groſſe und kleine,
curſiv- und ſtehende, und derſelben rechten ge-
brauch, daß man keine frembde einbringe,
keine auslaſſe und zuſetze, um die ſylben, ihre
theilung, um die woͤrter, um die zahlen, um
die diſtinctiones, und daß man nicht bald ſo,
bald anders ſeine ſchreiberey einrichte, auch
ſonſt, was oben §. 1. erinnert, nicht aus den
augen ſetze.
a⁾ Solche ſind beym Hederich in ſeinen Philolo-
giſchen wiſſ. p. 9. erzehlet, ſiehe auch Stollen
I. II.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |