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Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724.

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dem schreiben und ausreden.
d) Ohne der distinction zu helfen und dem gelehr-
ten gebrauch nachzugeben, muß kein buchstabe
verdoppelt werden: z. e. die gaabe, ist falscht
muß heissen: die gabe: Der schlaf, somnus, nich
der schlaaf,
oder: der schlaff ein anders ist
schlaff schlapp. laxus, ferner: Des schlafes'
nicht: des schlaffes. etc.
e) Z. e. Darumb, künfftig, pfuel, der hoff, see-
genen, schönester, leidlichen, studieren, bergk,
brodt, mier, dihr,
an statt: Darum künftig,
pful, der hof, segnen, schönster, leidlich, studi-
ren, berg, brod, mir, dir, etc.

f) Nemlich aus fremden sprachen, z. e. khryso-
stomus, philosophus, aber eben so übel ist es,
wann man schreibet: Studiren, Competenten,
an statt: studiren, competenten, und die vo-
ces hybridae
schicken sich so wenig im Teutschen
als andern sprachen. Wie würde das lassen,
wann man im Lateinis. schriebe: philosophus, bibli-
[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]theca, lukhnus, &c oder im Frantzöischen dia-
logue, dialekticien &c. Warum soll denn unse-
re Teutsche schreiberey, für allen andern spra-
chen, die ehre haben, so scheckigt auszusehen?
g) Hier muß man sich nach den gebrauch der mei-
sten gelehrten richten und nach der bequemlich-
keit schreiben und aussorechen, ingleichen nach
der Grammaticalischen veränderung der wör-
ter, z. e. fürurtheil, sezzen, sezen, schikken, wax,
eydechs, Zi[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ero, Babst, papst, fönix, kwaal,
willich, tahten, muth, erkänntnis, erkänt-
niss, erkänntnis,
könte vielleicht entschuldiget
werden, aber angeführte raisons wollen, daß
man schreihe: vorurtheil, setzen schicken,
wachs, eydex, Cicero, pabst, Phönix, qual,
willig, thaten, muth, erkänntniß, etc.

h) Dabey ist auf den gebrauch, und die deutlich-
keit zu sehen, insonderheit aber bey der theilung
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dem ſchreiben und ausreden.
d) Ohne der diſtinction zu helfen und dem gelehr-
ten gebrauch nachzugeben, muß kein buchſtabe
verdoppelt werden: z. e. die gaabe, iſt falſcht
muß heiſſen: die gabe: Der ſchlaf, ſomnus, nich
der ſchlaaf,
oder: der ſchlaff ein anders iſt
ſchlaff ſchlapp. laxus, ferner: Des ſchlafes’
nicht: des ſchlaffes. ꝛc.
e) Z. e. Darumb, kuͤnfftig, pfuel, der hoff, ſee-
genen, ſchoͤneſter, leidlichen, ſtudieren, bergk,
brodt, mier, dihr,
an ſtatt: Darum kuͤnftig,
pful, der hof, ſegnen, ſchoͤnſter, leidlich, ſtudi-
ren, berg, brod, mir, dir, ꝛc.

f) Nemlich aus fremden ſprachen, z. e. χryſo-
ſtomus, φiloſoφus, aber eben ſo uͤbel iſt es,
wann man ſchreibet: Studiren, Competenten,
an ſtatt: ſtudiren, competenten, und die vo-
ces hybridae
ſchicken ſich ſo wenig im Teutſchen
als andern ſprachen. Wie wuͤrde das laſſen,
wann man im Lateiniſ. ſchriebe: φιλοσοphus, βιβλι-
[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]ϑηca, λυχnus, &c oder im Frantzoͤiſchen δια-
λοgue, διαλεκticien &c. Warum ſoll denn unſe-
re Teutſche ſchreiberey, fuͤr allen andern ſpra-
chen, die ehre haben, ſo ſcheckigt auszuſehen?
g) Hier muß man ſich nach den gebrauch der mei-
ſten gelehrten richten und nach der bequemlich-
keit ſchreiben und ausſorechen, ingleichen nach
der Grammaticaliſchen veraͤnderung der woͤr-
ter, z. e. fuͤrurtheil, ſezzen, ſezen, ſchikken, wax,
eydechs, Zi[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ero, Babſt, papſt, foͤnix, kwaal,
willich, tahten, muth, erkaͤnntnis, erkaͤnt-
niſſ, erkaͤnntniſ,
koͤnte vielleicht entſchuldiget
werden, aber angefuͤhrte raiſons wollen, daß
man ſchreihe: vorurtheil, ſetzen ſchicken,
wachs, eydex, Cicero, pabſt, Phoͤnix, qual,
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[531/0549] dem ſchreiben und ausreden. d⁾ Ohne der diſtinction zu helfen und dem gelehr- ten gebrauch nachzugeben, muß kein buchſtabe verdoppelt werden: z. e. die gaabe, iſt falſcht muß heiſſen: die gabe: Der ſchlaf, ſomnus, nich der ſchlaaf, oder: der ſchlaff ein anders iſt ſchlaff ſchlapp. laxus, ferner: Des ſchlafes’ nicht: des ſchlaffes. ꝛc. e⁾ Z. e. Darumb, kuͤnfftig, pfuel, der hoff, ſee- genen, ſchoͤneſter, leidlichen, ſtudieren, bergk, brodt, mier, dihr, an ſtatt: Darum kuͤnftig, pful, der hof, ſegnen, ſchoͤnſter, leidlich, ſtudi- ren, berg, brod, mir, dir, ꝛc. f⁾ Nemlich aus fremden ſprachen, z. e. χryſo- ſtomus, φiloſoφus, aber eben ſo uͤbel iſt es, wann man ſchreibet: Studiren, Competenten, an ſtatt: ſtudiren, competenten, und die vo- ces hybridae ſchicken ſich ſo wenig im Teutſchen als andern ſprachen. Wie wuͤrde das laſſen, wann man im Lateiniſ. ſchriebe: φιλοσοphus, βιβλι- _ϑηca, λυχnus, &c oder im Frantzoͤiſchen δια- λοgue, διαλεκticien &c. Warum ſoll denn unſe- re Teutſche ſchreiberey, fuͤr allen andern ſpra- chen, die ehre haben, ſo ſcheckigt auszuſehen? g⁾ Hier muß man ſich nach den gebrauch der mei- ſten gelehrten richten und nach der bequemlich- keit ſchreiben und ausſorechen, ingleichen nach der Grammaticaliſchen veraͤnderung der woͤr- ter, z. e. fuͤrurtheil, ſezzen, ſezen, ſchikken, wax, eydechs, Zi_ero, Babſt, papſt, foͤnix, kwaal, willich, tahten, muth, erkaͤnntnis, erkaͤnt- niſſ, erkaͤnntniſ, koͤnte vielleicht entſchuldiget werden, aber angefuͤhrte raiſons wollen, daß man ſchreihe: vorurtheil, ſetzen ſchicken, wachs, eydex, Cicero, pabſt, Phoͤnix, qual, willig, thaten, muth, erkaͤnntniß, ꝛc. h⁾ Dabey iſt auf den gebrauch, und die deutlich- keit zu ſehen, inſonderheit aber bey der theilung der L l 2

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Zitationshilfe: Fabricius, Johann Andreas: Philosophische Oratorie. Leipzig, 1724, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fabricius_oratorie_1724/549>, abgerufen am 22.11.2024.