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Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.

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Morgenröthe der Weißheit.
fleisch vnnd bluth/ etc. sondern in einem an-
dern wesen.

Wie sich nun voneinander vnterscheidem
wesen vnnd wesen/ also gestalt vnnd gestalt[:]
1. Die Jnwendige Gestalt GOTTES, ist
die Allerheyligste GOTTHEIT, so da mi[t]
aller Fülle in CHRISTO, leibhaftig jnnen[verlorenes Material - Zeichen fehlt]
wohnet: Von dieser gestalt/ hat der Mensch
empfangen den Othem des Allmächtigen
in einer Himlischen Seele/ zu seiner inwen-
digen wesentlichen gestalt vnnd wahren
Menschheit: 2. Die Leibhaftige Sichtba-
re greifliche vnd Persönliche gestalt GOT-
TES,
wesentlich/ in welcher GOTT Leibhaf-
tig erschienen vnd Persönlich sichtbar wor-
den ist/ ist das Fleisch deß VVORTS, der
Leib CHRISTI: Nach diesem hat der
Mensch auch einen | leib von fleisch/ bluth
vnd gebeine/ aber nicht Göttlich/ Geistlich
vnd Himlisch/ sondern Seelisch/ jrrdisch vnd
von vnden. Endtlich/ 3. das offenbare An-
gesichte/ [fremdsprachliches Material], vnd anschawen vnd be-
trachtung/ am haupt/ leibe vnd allen glie-
dern vnnd derselben krafft vnnd vermügen:
Nach diesem ist auch der Mensch formirt
vnd also anzuschawen/ an welcher betrach-
tung denn viel geheymnussen abgemercket
werden mögen/ wiewohl der Geist des
jrthumbs furgiebt/ als wenn GOTT kein
Haupt/ Augen/ Ohren/ Angesicht/ Nase/

Mund/

Morgenroͤthe der Weißheit.
fleiſch vnnd bluth/ ꝛc. ſondern in einem an-
dern weſen.

Wie ſich nun voneinander vnterſcheidem
weſen vnnd weſen/ alſo geſtalt vnnd geſtalt[:]
1. Die Jnwendige Geſtalt GOTTES, iſt
die Allerheyligſte GOTTHEIT, ſo da mi[t]
aller Fuͤlle in CHRISTO, leibhaftig jnnen[verlorenes Material – Zeichen fehlt]
wohnet: Von dieſer geſtalt/ hat der Menſch
empfangen den Othem des Allmaͤchtigen
in einer Himliſchen Seele/ zu ſeiner inwen-
digen weſentlichen geſtalt vnnd wahren
Menſchheit: 2. Die Leibhaftige Sichtba-
re greifliche vnd Perſoͤnliche geſtalt GOT-
TES,
weſentlich/ in welcher GOTT Leibhaf-
tig erſchienen vnd Perſoͤnlich ſichtbar wor-
den iſt/ iſt das Fleiſch deß VVORTS, der
Leib CHRISTI: Nach dieſem hat der
Menſch auch einen | leib von fleiſch/ bluth
vnd gebeine/ aber nicht Goͤttlich/ Geiſtlich
vnd Himliſch/ ſondern Seeliſch/ jrꝛdiſch vnd
von vnden. Endtlich/ 3. das offenbare An-
geſichte/ [fremdsprachliches Material], vnd anſchawen vnd be-
trachtung/ am haupt/ leibe vnd allen glie-
dern vnnd derſelben krafft vnnd vermuͤgen:
Nach dieſem iſt auch der Menſch formirt
vnd alſo anzuſchawen/ an welcher betrach-
tung denn viel geheymnuſſen abgemercket
werden moͤgen/ wiewohl der Geiſt des
jrthumbs furgiebt/ als wenn GOTT kein
Haupt/ Augen/ Ohren/ Angeſicht/ Naſe/

Mund/
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[104/0108] Morgenroͤthe der Weißheit. fleiſch vnnd bluth/ ꝛc. ſondern in einem an- dern weſen. Wie ſich nun voneinander vnterſcheidem weſen vnnd weſen/ alſo geſtalt vnnd geſtalt: 1. Die Jnwendige Geſtalt GOTTES, iſt die Allerheyligſte GOTTHEIT, ſo da mit aller Fuͤlle in CHRISTO, leibhaftig jnnen_ wohnet: Von dieſer geſtalt/ hat der Menſch empfangen den Othem des Allmaͤchtigen in einer Himliſchen Seele/ zu ſeiner inwen- digen weſentlichen geſtalt vnnd wahren Menſchheit: 2. Die Leibhaftige Sichtba- re greifliche vnd Perſoͤnliche geſtalt GOT- TES, weſentlich/ in welcher GOTT Leibhaf- tig erſchienen vnd Perſoͤnlich ſichtbar wor- den iſt/ iſt das Fleiſch deß VVORTS, der Leib CHRISTI: Nach dieſem hat der Menſch auch einen | leib von fleiſch/ bluth vnd gebeine/ aber nicht Goͤttlich/ Geiſtlich vnd Himliſch/ ſondern Seeliſch/ jrꝛdiſch vnd von vnden. Endtlich/ 3. das offenbare An- geſichte/ _ , vnd anſchawen vnd be- trachtung/ am haupt/ leibe vnd allen glie- dern vnnd derſelben krafft vnnd vermuͤgen: Nach dieſem iſt auch der Menſch formirt vnd alſo anzuſchawen/ an welcher betrach- tung denn viel geheymnuſſen abgemercket werden moͤgen/ wiewohl der Geiſt des jrthumbs furgiebt/ als wenn GOTT kein Haupt/ Augen/ Ohren/ Angeſicht/ Naſe/ Mund/

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Zitationshilfe: Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/felgenhauer_jehior_1640/108>, abgerufen am 15.05.2024.