Felgenhauer, Paul: Das Büchlein Iehi Or, oder Morgenröthe der Weißheit. [Amsterdam], 1640.Morgenröhte der Weißheit. wie vielmehr dann die Göttliche: Wir sol-len aber allezeit nach dem Besten streben/ vnd zwar der Mensch hat in sich einen drey- erley Magnethen/ dardurch Er alle Geister in aller welt zu sich ziehen kan/ vnd wunder vber wunder thun/ aber was sagt der HERR dazu? Matth. 7.22. Luce 10.20. dann auch durch die natürliche Magia die Teuffel kön- nen ausgetrieben vnnd grosse thaten voll- bracht werden. Der Fürst der finsternus verstelt sich in einen Engel des Liechts/ vnd will vberall die hand mit im wercke haben/ jetzund ist eine sehr gefehrliche zeit/ dieweil alle Geister aufwachen/ denn das Ende ist so gar sehr nahe da/ als niemand glauben mag. Die lufft wallet voller Geister/ auf der Erden wallen sie auch/ auch hat ein jegli- cher Mensch seinen eigenen Engel/ auch sei- nen bösen Engel; Von den guten Engelln wird alles gute aufgeschrieben warhaftig- lich/ was die Menschen thun/ vnnd von den bösen Engelln alles böse/ vnnd wenn der- mahleins die Bücher werden aufgethan wer- den/ werden alle Menschen gerichtet wer- den nach jhrem worten vnd wercken: Wohl dem der sein grosses schwartzes schuldtregi- ster/ mit wahrer vnd hertzlicher thränen-bus- se ausleschet: Die Geister belangend kön- nen wir dieselbe nicht sehen/ es sey denn daß vnß die Augen aufgethan werden. Endt- C 6
Morgenroͤhte der Weißheit. wie vielmehr dann die Goͤttliche: Wir ſol-len aber allezeit nach dem Beſten ſtreben/ vnd zwar der Menſch hat in ſich einen drey- erley Magnethen/ dardurch Er alle Geiſter in aller welt zu ſich ziehen kan/ vnd wunder vber wunder thun/ aber was ſagt der HERR dazu? Matth. 7.22. Luce 10.20. dann auch durch die natuͤrliche Magia die Teuffel koͤn- nen ausgetrieben vnnd groſſe thaten voll- bracht werden. Der Fuͤrſt der finſternus verſtelt ſich in einen Engel des Liechts/ vnd will vberall die hand mit im wercke haben/ jetzund iſt eine ſehr gefehrliche zeit/ dieweil alle Geiſter aufwachen/ denn das Ende iſt ſo gar ſehr nahe da/ als niemand glauben mag. Die lufft wallet voller Geiſter/ auf der Erden wallen ſie auch/ auch hat ein jegli- cher Menſch ſeinen eigenen Engel/ auch ſei- nen boͤſen Engel; Von den guten Engelln wird alles gute aufgeſchrieben warhaftig- lich/ was die Menſchen thun/ vnnd von den boͤſen Engelln alles boͤſe/ vnnd wenn der- mahleins die Buͤcher werdẽ aufgethan wer- den/ werden alle Menſchen gerichtet wer- den nach jhrem worten vnd wercken: Wohl dem der ſein groſſes ſchwartzes ſchuldtregi- ſter/ mit wahrer vnd hertzlicher thraͤnen-buſ- ſe ausleſchet: Die Geiſter belangend koͤn- nen wir dieſelbe nicht ſehen/ es ſey denn daß vnß die Augen aufgethan werden. Endt- C 6
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Morgenroͤhte der Weißheit.
wie vielmehr dann die Goͤttliche: Wir ſol-
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vnd zwar der Menſch hat in ſich einen drey-
erley Magnethen/ dardurch Er alle Geiſter
in aller welt zu ſich ziehen kan/ vnd wunder
vber wunder thun/ aber was ſagt der HERR
dazu? Matth. 7.22. Luce 10.20. dann auch
durch die natuͤrliche Magia die Teuffel koͤn-
nen ausgetrieben vnnd groſſe thaten voll-
bracht werden. Der Fuͤrſt der finſternus
verſtelt ſich in einen Engel des Liechts/ vnd
will vberall die hand mit im wercke haben/
jetzund iſt eine ſehr gefehrliche zeit/ dieweil
alle Geiſter aufwachen/ denn das Ende iſt
ſo gar ſehr nahe da/ als niemand glauben
mag. Die lufft wallet voller Geiſter/ auf der
Erden wallen ſie auch/ auch hat ein jegli-
cher Menſch ſeinen eigenen Engel/ auch ſei-
nen boͤſen Engel; Von den guten Engelln
wird alles gute aufgeſchrieben warhaftig-
lich/ was die Menſchen thun/ vnnd von den
boͤſen Engelln alles boͤſe/ vnnd wenn der-
mahleins die Buͤcher werdẽ aufgethan wer-
den/ werden alle Menſchen gerichtet wer-
den nach jhrem worten vnd wercken: Wohl
dem der ſein groſſes ſchwartzes ſchuldtregi-
ſter/ mit wahrer vnd hertzlicher thraͤnen-buſ-
ſe ausleſchet: Die Geiſter belangend koͤn-
nen wir dieſelbe nicht ſehen/ es ſey denn daß
vnß die Augen aufgethan werden.
Endt-
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