hannis geblieben war, gieng ich nach H., um von da über B. L. und R. zu meinen Freunden zu reisen und die näheren Anstalten zu einem festen Etablissement zu machen, nach dem ich mich schon sehr sehnte.
In H. hatte die Loge eine sehr wohlthätige Richtung genommen. In jeder # mußte konsti- tutionsmäßig ein Mediciner seyn, der die Pflicht hatte, nebst dem B. Hospitalier, jeden kranken B. zu besuchen. Zugleich muste er bei tödtlichen Krankheiten dem Mstr. v. Stuhl Anzeige machen, welcher dafür sorgte, daß alle die Maurerei be- treffenden Sachen abgeholt wurden und der Wittwe, Namens der Loge, zwei bis drei Louis- d'or dafür auszahlen lies. Bei einer solchen Ge- legenheit, wo D. T. die Pflege des kranken B. L--nn hatte, sagte dieser den Tag vor seinem Tode: Er möchte dem Br. J. von einem Ster- benden danken, daß er ihn in den Orden aufge- nommen; denn er wüßte sich in seinem Leben auf keine gute Handlung zu besinnen, außer der, welche durch die Maurerei veranlaßt wor- den; welches ihm nun seinen Tod sehr erleichtre.
In B. fand ich meine alten Freunde und B B. z. B. v. M -- l, v. B -- n u. a., welche mir die nähere Nachricht von dem in Wilhelms- bad aufgehobnen T. H. O. gaben; bei welcher Gelegenheit mir auch T -- n, M -- d u. a. ihre zum Theil zerbrochnen, zum Theil umgearbeiteten Ringe zeigten. Alle wünschten das Andenken daran zu verbannen; so wie auch D. v. E. in
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hannis geblieben war, gieng ich nach H., um von da uͤber B. L. und R. zu meinen Freunden zu reiſen und die naͤheren Anſtalten zu einem feſten Etabliſſement zu machen, nach dem ich mich ſchon ſehr ſehnte.
In H. hatte die Loge eine ſehr wohlthaͤtige Richtung genommen. In jeder ▭ mußte konſti- tutionsmaͤßig ein Mediciner ſeyn, der die Pflicht hatte, nebſt dem B. Hoſpitalier, jeden kranken B. zu beſuchen. Zugleich muſte er bei toͤdtlichen Krankheiten dem Mſtr. v. Stuhl Anzeige machen, welcher dafuͤr ſorgte, daß alle die Maurerei be- treffenden Sachen abgeholt wurden und der Wittwe, Namens der Loge, zwei bis drei Louis- d’or dafuͤr auszahlen lies. Bei einer ſolchen Ge- legenheit, wo D. T. die Pflege des kranken B. L—nn hatte, ſagte dieſer den Tag vor ſeinem Tode: Er moͤchte dem Br. J. von einem Ster- benden danken, daß er ihn in den Orden aufge- nommen; denn er wuͤßte ſich in ſeinem Leben auf keine gute Handlung zu beſinnen, außer der, welche durch die Maurerei veranlaßt wor- den; welches ihm nun ſeinen Tod ſehr erleichtre.
In B. fand ich meine alten Freunde und B B. z. B. v. M — l, v. B — n u. a., welche mir die naͤhere Nachricht von dem in Wilhelms- bad aufgehobnen T. H. O. gaben; bei welcher Gelegenheit mir auch T — n, M — d u. a. ihre zum Theil zerbrochnen, zum Theil umgearbeiteten Ringe zeigten. Alle wuͤnſchten das Andenken daran zu verbannen; ſo wie auch D. v. E. in
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hannis geblieben war, gieng ich nach H., um von
da uͤber B. L. und R. zu meinen Freunden zu
reiſen und die naͤheren Anſtalten zu einem feſten
Etabliſſement zu machen, nach dem ich mich ſchon
ſehr ſehnte.
In H. hatte die Loge eine ſehr wohlthaͤtige
Richtung genommen. In jeder ▭ mußte konſti-
tutionsmaͤßig ein Mediciner ſeyn, der die Pflicht
hatte, nebſt dem B. Hoſpitalier, jeden kranken
B. zu beſuchen. Zugleich muſte er bei toͤdtlichen
Krankheiten dem Mſtr. v. Stuhl Anzeige machen,
welcher dafuͤr ſorgte, daß alle die Maurerei be-
treffenden Sachen abgeholt wurden und der
Wittwe, Namens der Loge, zwei bis drei Louis-
d’or dafuͤr auszahlen lies. Bei einer ſolchen Ge-
legenheit, wo D. T. die Pflege des kranken B.
L—nn hatte, ſagte dieſer den Tag vor ſeinem
Tode: Er moͤchte dem Br. J. von einem Ster-
benden danken, daß er ihn in den Orden aufge-
nommen; denn er wuͤßte ſich in ſeinem Leben
auf keine gute Handlung zu beſinnen, außer
der, welche durch die Maurerei veranlaßt wor-
den; welches ihm nun ſeinen Tod ſehr erleichtre.
In B. fand ich meine alten Freunde und
B B. z. B. v. M — l, v. B — n u. a., welche
mir die naͤhere Nachricht von dem in Wilhelms-
bad aufgehobnen T. H. O. gaben; bei welcher
Gelegenheit mir auch T — n, M — d u. a. ihre
zum Theil zerbrochnen, zum Theil umgearbeiteten
Ringe zeigten. Alle wuͤnſchten das Andenken
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien01_1802/165>, abgerufen am 16.07.2024.
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