[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802Werth der Sache beinahe immer von dem Werthe Bruder S. gehörte zu den würdigen ältesten Brü- Werth der Sache beinahe immer von dem Werthe Bruder S. gehoͤrte zu den wuͤrdigen aͤlteſten Bruͤ- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0212" n="194"/> Werth der Sache beinahe immer von dem Werthe<lb/> der Perſon abhaͤngig machte. Seine Unzufrieden-<lb/> heit floß alſo nur aus reinem Irrthume des Ver-<lb/> ſtandes, nicht aus boͤſer Geſinnung oder Verir-<lb/> rung des Herzens. Dieß war immer offen, ge-<lb/> rade, bieder und theilnehmend, und ſo war auch<lb/> ſeine Maureriſche Laufbahn fuͤr die Bruͤderſchaft<lb/> fruchtbar an Gewinn.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Bruder S. gehoͤrte zu den wuͤrdigen aͤlteſten Bruͤ-<lb/> dern dieſer Loge, durch deren tiefe Einſichten in<lb/> das Weſen der Freimaurerei, reife Erfahrungen<lb/> und thaͤtige Mitwirkung der gegenwaͤrtige Zuſtand<lb/> der Bruͤderſchaft einzig und allein herbeigefuͤhrt,<lb/> begruͤndet und erhalten werden konnte; wie Er<lb/> dabei dachte und handelte moͤgen uns abermahl<lb/> ſeine eigenen Worte, als die ſicherſten Buͤrgen<lb/> fuͤr ſeine Geſinnung, offenbaren. „Bruͤder, ſprach<lb/> „er in einer unſerer Verſammlungen, die ihr mit<lb/> „dieſem oder jenem Bruder, mit dieſer oder je-<lb/> „ner Anordnung unzufrieden ſeid; — muß man denn<lb/> „gleich zu dem aͤußerſten ſchreiten, alles verach-<lb/> „ten, alles tadeln, gar nichts gut heißen, nie<lb/> „mehr zur Loge kommen oder gar ſeinen Abſchied<lb/> „fordern? Auf was Art und Weiſe ſeid ihr denn<lb/> „von den guten Abſichten der arbeitenden Bruͤder<lb/> „zu uͤberzeugen, oder wie wollt ihr ſie von eu-<lb/> „rem guten Willen uͤberfuͤhren, wenn ihr euch den<lb/> „Arbeiten entziehet; wie wollt ihr von dieſer oder<lb/> „jener vorgefaßten Meinung zuruͤckkommen, wenn<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0212]
Werth der Sache beinahe immer von dem Werthe
der Perſon abhaͤngig machte. Seine Unzufrieden-
heit floß alſo nur aus reinem Irrthume des Ver-
ſtandes, nicht aus boͤſer Geſinnung oder Verir-
rung des Herzens. Dieß war immer offen, ge-
rade, bieder und theilnehmend, und ſo war auch
ſeine Maureriſche Laufbahn fuͤr die Bruͤderſchaft
fruchtbar an Gewinn.
Bruder S. gehoͤrte zu den wuͤrdigen aͤlteſten Bruͤ-
dern dieſer Loge, durch deren tiefe Einſichten in
das Weſen der Freimaurerei, reife Erfahrungen
und thaͤtige Mitwirkung der gegenwaͤrtige Zuſtand
der Bruͤderſchaft einzig und allein herbeigefuͤhrt,
begruͤndet und erhalten werden konnte; wie Er
dabei dachte und handelte moͤgen uns abermahl
ſeine eigenen Worte, als die ſicherſten Buͤrgen
fuͤr ſeine Geſinnung, offenbaren. „Bruͤder, ſprach
„er in einer unſerer Verſammlungen, die ihr mit
„dieſem oder jenem Bruder, mit dieſer oder je-
„ner Anordnung unzufrieden ſeid; — muß man denn
„gleich zu dem aͤußerſten ſchreiten, alles verach-
„ten, alles tadeln, gar nichts gut heißen, nie
„mehr zur Loge kommen oder gar ſeinen Abſchied
„fordern? Auf was Art und Weiſe ſeid ihr denn
„von den guten Abſichten der arbeitenden Bruͤder
„zu uͤberzeugen, oder wie wollt ihr ſie von eu-
„rem guten Willen uͤberfuͤhren, wenn ihr euch den
„Arbeiten entziehet; wie wollt ihr von dieſer oder
„jener vorgefaßten Meinung zuruͤckkommen, wenn
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