[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802vorzüglich nahe gelegt; denn wir sind es, die Werden auch unsere Nachkommen diesen Tag Erhal-
vorzuͤglich nahe gelegt; denn wir ſind es, die Werden auch unſere Nachkommen dieſen Tag Erhal-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0226" n="208"/> vorzuͤglich nahe gelegt; denn <hi rendition="#g">wir</hi> ſind es, die<lb/> fuͤr die Aufſtellung und Begruͤndung des hoͤhern<lb/> Ordens-Verhaͤltniſſes gekaͤmpft haben, welches der<lb/> Reinheit und Rechtlichkeit unſers maureriſchen<lb/> Syſtems angemeſſen, welches der Kraft und der<lb/> Wuͤrde der meiſten Mitglieder unſers Bruder-<lb/> Bundes geziemend war. <hi rendition="#g">Wir</hi> ſind <hi rendition="#g">noch</hi> hier;<lb/> nur wenige Mitgenoſſen unſerer Arbeit und unſe-<lb/> res Kampfes ſind ihrer Vollendung naͤher geruͤckt.<lb/> Aber auch wir Zuruͤckgebliebenen werden heim<lb/> gehen: <hi rendition="#g">Wird dann das Werk, das wir ge-<lb/> baut haben, noch ſtehen? Werden auch<lb/> unſre Nachkommen mit Segnung unſe-<lb/> res Namens dieſen Tag noch feyern?<lb/> So</hi>, meine Bruͤder, fragte ich heute vor einem<lb/> Jahre; und Euer ungetheilter Beifall ward mir,<lb/> als ich mit <hi rendition="#g">Ja</hi>, antwortete: <hi rendition="#g">wenn wir den<lb/> Muth haben, uns in unſerer wahren Ge-<lb/> ſtalt zu ſehen, und das feine Gewebeder<lb/> Selbſttaͤuſchung zu zerreißen; wenn wir<lb/> redlich genug ſind, uns ſelbſt zu geſtehen,<lb/> daß wir bis jetzt nur aufgeſtellt haben,<lb/> was wir ſeyn ſollen, nicht was wir ſind</hi>.</p><lb/> <p>Werden auch unſere Nachkommen dieſen Tag<lb/> noch feyern? — <hi rendition="#g">So frage ich heute wieder</hi><lb/> auf dieſer heiligen Staͤtte, nachdem die Arbeiten<lb/> eines Jahres unſer Werk dem Ziele der Vollkom-<lb/> menheit naͤher gebracht haben. — Sie werden<lb/> ihn mit ſegnendem Andenken unſerer Verdienſte<lb/> feyern, <hi rendition="#g">und unſer Werk wird beſtehen,<lb/> ſo lange Klugheit die Maßregeln zur</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#g">Erhal-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [208/0226]
vorzuͤglich nahe gelegt; denn wir ſind es, die
fuͤr die Aufſtellung und Begruͤndung des hoͤhern
Ordens-Verhaͤltniſſes gekaͤmpft haben, welches der
Reinheit und Rechtlichkeit unſers maureriſchen
Syſtems angemeſſen, welches der Kraft und der
Wuͤrde der meiſten Mitglieder unſers Bruder-
Bundes geziemend war. Wir ſind noch hier;
nur wenige Mitgenoſſen unſerer Arbeit und unſe-
res Kampfes ſind ihrer Vollendung naͤher geruͤckt.
Aber auch wir Zuruͤckgebliebenen werden heim
gehen: Wird dann das Werk, das wir ge-
baut haben, noch ſtehen? Werden auch
unſre Nachkommen mit Segnung unſe-
res Namens dieſen Tag noch feyern?
So, meine Bruͤder, fragte ich heute vor einem
Jahre; und Euer ungetheilter Beifall ward mir,
als ich mit Ja, antwortete: wenn wir den
Muth haben, uns in unſerer wahren Ge-
ſtalt zu ſehen, und das feine Gewebeder
Selbſttaͤuſchung zu zerreißen; wenn wir
redlich genug ſind, uns ſelbſt zu geſtehen,
daß wir bis jetzt nur aufgeſtellt haben,
was wir ſeyn ſollen, nicht was wir ſind.
Werden auch unſere Nachkommen dieſen Tag
noch feyern? — So frage ich heute wieder
auf dieſer heiligen Staͤtte, nachdem die Arbeiten
eines Jahres unſer Werk dem Ziele der Vollkom-
menheit naͤher gebracht haben. — Sie werden
ihn mit ſegnendem Andenken unſerer Verdienſte
feyern, und unſer Werk wird beſtehen,
ſo lange Klugheit die Maßregeln zur
Erhal-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |