[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802des Guten und Wahren nach dem Himmel ge- Als ein treuer Haushalter übernimmt er den des Guten und Wahren nach dem Himmel ge- Als ein treuer Haushalter uͤbernimmt er den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0249" n="231"/> des Guten und Wahren nach dem Himmel ge-<lb/> richtet, und ſeine Kl. weiß und rein von niedri-<lb/> gem Schmutze erhalten. So erwartet er den<lb/> ernſten Schl. des gr. Mſtrs, der ihm eine neue<lb/> L. der Arbeit, des Denkens und der That eroͤf-<lb/> net, und ihn in der Reihe der Geiſter in Ord-<lb/> nung ſtellt.</p><lb/> <p>Als ein treuer Haushalter uͤbernimmt er den<lb/> neuen Schatz der ihm zu weiſer Verwaltung an-<lb/> vertraut ward; er ſorgt dafuͤr, mehr einzuſam-<lb/> meln, als er ausgiebt; er ſorgt, an Leben zu ge-<lb/> winnen, was er an Zeit ausgeben muß. Er<lb/> weiß, daß das erſt ſein iſt, was er wirklich zuruͤck-<lb/> gelegt hat. Die Gegenwart iſt kurz, und nur<lb/> in Augenblicken uns zugetheilt, die Zukunft zwei-<lb/> felhaft; nur die Vergangenheit iſt gewiß, uͤber<lb/> ſie hat das Schickſal ſeine Macht verloren, und<lb/> kein Gott fuͤhrt fie zuruͤck oder aͤndert ſie. So<lb/> ſorgt er denn durch weiſen und emſigen Gebrauch<lb/> der Zeit fuͤr ſein wahres, ewig ſichres Eigenthum.<lb/> So iſt die ganze Zeit ſein: die Vergangenheit<lb/> durch Thaten und Erinnerung, die Gegenwart<lb/> durch den Gebrauch, die Zukunft durch das<lb/> Geſetz ſeines Willens; ſo tritt er durch See-<lb/> lengroͤße heraus aus den Schranken menſch-<lb/> lichen Schwaͤche; ſo bahnt ihm die der Weisheit<lb/> den Weg zur Unſterblichkeit, und ſetzt ihn auf<lb/> den Platz, von dem ihn Niemand vertreiben<lb/> kann. — Thoͤricht iſt es, zu leben, als wuͤrden<lb/> wir ewig hier ſeyn; thoͤricht, zu leben, als muͤß-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0249]
des Guten und Wahren nach dem Himmel ge-
richtet, und ſeine Kl. weiß und rein von niedri-
gem Schmutze erhalten. So erwartet er den
ernſten Schl. des gr. Mſtrs, der ihm eine neue
L. der Arbeit, des Denkens und der That eroͤf-
net, und ihn in der Reihe der Geiſter in Ord-
nung ſtellt.
Als ein treuer Haushalter uͤbernimmt er den
neuen Schatz der ihm zu weiſer Verwaltung an-
vertraut ward; er ſorgt dafuͤr, mehr einzuſam-
meln, als er ausgiebt; er ſorgt, an Leben zu ge-
winnen, was er an Zeit ausgeben muß. Er
weiß, daß das erſt ſein iſt, was er wirklich zuruͤck-
gelegt hat. Die Gegenwart iſt kurz, und nur
in Augenblicken uns zugetheilt, die Zukunft zwei-
felhaft; nur die Vergangenheit iſt gewiß, uͤber
ſie hat das Schickſal ſeine Macht verloren, und
kein Gott fuͤhrt fie zuruͤck oder aͤndert ſie. So
ſorgt er denn durch weiſen und emſigen Gebrauch
der Zeit fuͤr ſein wahres, ewig ſichres Eigenthum.
So iſt die ganze Zeit ſein: die Vergangenheit
durch Thaten und Erinnerung, die Gegenwart
durch den Gebrauch, die Zukunft durch das
Geſetz ſeines Willens; ſo tritt er durch See-
lengroͤße heraus aus den Schranken menſch-
lichen Schwaͤche; ſo bahnt ihm die der Weisheit
den Weg zur Unſterblichkeit, und ſetzt ihn auf
den Platz, von dem ihn Niemand vertreiben
kann. — Thoͤricht iſt es, zu leben, als wuͤrden
wir ewig hier ſeyn; thoͤricht, zu leben, als muͤß-
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