[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802klar durch eine hierher gehörige Stelle in Kants Man sieht, wie genau diese Stelle auf die klar durch eine hierher gehoͤrige Stelle in Kants Man ſieht, wie genau dieſe Stelle auf die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0265" n="247"/> klar durch eine hierher gehoͤrige Stelle in <hi rendition="#g">Kants</hi><lb/> Anthropologie S. 73. wo er ſagt:<lb/><hi rendition="#et">„Weiber, Geiſtliche und Juden betrinken ſich<lb/> gewoͤhnlich nicht, wenigſtens vermeiden ſie<lb/> ſorgfaͤltig allen Schein davon, weil ſie buͤr-<lb/> gerlich ſchwach ſind und Zuruͤckhaltung noͤthig<lb/> haben, (wozu durchaus Nuͤchternheit erfor-<lb/> dert wird). Denn ihr aͤußerer Werth beruht<lb/> bloß auf dem Glauben Anderer an ihre<lb/> Keuſchheit, Froͤmmigkeit und ſeparatiſtiſche<lb/> Geſetzlichkeit. Denn was das letztere betrifft<lb/><hi rendition="#g">ſo ſind alle Separatiſten, d. i. ſolche,<lb/> die ſich nicht bloß einem oͤffentlichen<lb/> Landesgeſetz, ſondern noch einem be-<lb/> ſonderen (ſektenmaͤßig) unterwerfen,<lb/> als Sonderlinge und vorgeblich aus-<lb/> erleſene, der Aufmerkſamkeit des Ge-<lb/> meinweſens und der Schaͤrfe der<lb/> Kritik vorzuͤglich aus geſetzt; koͤnnen<lb/> alſo auch in der Aufmerkſamkeit auf<lb/> ſich ſelbſt nicht nachlaſſen, weil der<lb/> Rauſch, der dieſe Behutſamkeit weg-<lb/> nimmt, fuͤr ſie ein Skandal iſt</hi>.“</hi></p><lb/> <p>Man ſieht, wie genau dieſe Stelle auf die<lb/> Freimaurer paßt, die von ihren Arbeiten bei dem<lb/> profanen Publikum gern eine gute Meinung, daß<lb/> ſie nehmlich ſich mit etwas Ernſthaftem und nicht<lb/> bloß mit geſelligen Vergnuͤgungen beſchaͤftigen,<lb/> erhalten wollen. Indeſſen herrſcht unter ihnen<lb/> daruͤber nur eine ſtillſchweigende Konvention und<lb/> ich kenne keine maureriſchen Trinkgeſetze in Ruͤck-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [247/0265]
klar durch eine hierher gehoͤrige Stelle in Kants
Anthropologie S. 73. wo er ſagt:
„Weiber, Geiſtliche und Juden betrinken ſich
gewoͤhnlich nicht, wenigſtens vermeiden ſie
ſorgfaͤltig allen Schein davon, weil ſie buͤr-
gerlich ſchwach ſind und Zuruͤckhaltung noͤthig
haben, (wozu durchaus Nuͤchternheit erfor-
dert wird). Denn ihr aͤußerer Werth beruht
bloß auf dem Glauben Anderer an ihre
Keuſchheit, Froͤmmigkeit und ſeparatiſtiſche
Geſetzlichkeit. Denn was das letztere betrifft
ſo ſind alle Separatiſten, d. i. ſolche,
die ſich nicht bloß einem oͤffentlichen
Landesgeſetz, ſondern noch einem be-
ſonderen (ſektenmaͤßig) unterwerfen,
als Sonderlinge und vorgeblich aus-
erleſene, der Aufmerkſamkeit des Ge-
meinweſens und der Schaͤrfe der
Kritik vorzuͤglich aus geſetzt; koͤnnen
alſo auch in der Aufmerkſamkeit auf
ſich ſelbſt nicht nachlaſſen, weil der
Rauſch, der dieſe Behutſamkeit weg-
nimmt, fuͤr ſie ein Skandal iſt.“
Man ſieht, wie genau dieſe Stelle auf die
Freimaurer paßt, die von ihren Arbeiten bei dem
profanen Publikum gern eine gute Meinung, daß
ſie nehmlich ſich mit etwas Ernſthaftem und nicht
bloß mit geſelligen Vergnuͤgungen beſchaͤftigen,
erhalten wollen. Indeſſen herrſcht unter ihnen
daruͤber nur eine ſtillſchweigende Konvention und
ich kenne keine maureriſchen Trinkgeſetze in Ruͤck-
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