[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802als wenn er alle Engel und Erzengel nennen *) und Eben so wenig ist sie eine verborgene kirch- *) "Auch das sanfte Loblied der Maurer tönt har-
monisch in dem Donnergesang der Erzengel, denn er, der Maurer, kennt sie, und ruft ihrer Etliche mit Namen. Die Thronen, die Herrschaften, die Für- stenthümer, die Gewaltigen, die ganze Rangordnung der Heerscharen des Gottes Zebaoth unterscheidet er, obgleich noch mit Sterblichkeit umhüllt. Seine Kunst lehrt ihn dies. (!) etc." "Mein Gott! der Maurer ist ein sterblicher Mensch, und die göttliche Kunst erhebt ihn über die ganze Natur. Der träge Erdball und der hellglänzende Seraph sind die beiden Grenzen seiner anschauen- den Kenntnisse und seiner Macht. -- Ich wag' es, sie zu nennen. Er will, und die Materie gehorcht. Körper verwandeln sich, und Geister zittern vor ihm. Ich falle staunend auf mein Antlitz zur Erde, und küsse voll Ehrfurcht den Staub unter meinen Füßen." (Aus einer unge- druckten Rede eines sehr berühmten Mannes, die wir vielleicht einmal ganz liefern.) als wenn er alle Engel und Erzengel nennen *) und Eben ſo wenig iſt ſie eine verborgene kirch- *) „Auch das ſanfte Loblied der Maurer toͤnt har-
moniſch in dem Donnergeſang der Erzengel, denn er, der Maurer, kennt ſie, und ruft ihrer Etliche mit Namen. Die Thronen, die Herrſchaften, die Fuͤr- ſtenthuͤmer, die Gewaltigen, die ganze Rangordnung der Heerſcharen des Gottes Zebaoth unterſcheidet er, obgleich noch mit Sterblichkeit umhuͤllt. Seine Kunſt lehrt ihn dies. (!) ꝛc.“ „Mein Gott! der Maurer iſt ein ſterblicher Menſch, und die goͤttliche Kunſt erhebt ihn uͤber die ganze Natur. Der traͤge Erdball und der hellglaͤnzende Seraph ſind die beiden Grenzen ſeiner anſchauen- den Kenntniſſe und ſeiner Macht. — Ich wag’ es, ſie zu nennen. Er will, und die Materie gehorcht. Koͤrper verwandeln ſich, und Geiſter zittern vor ihm. Ich falle ſtaunend auf mein Antlitz zur Erde, und kuͤſſe voll Ehrfurcht den Staub unter meinen Fuͤßen.“ (Aus einer unge- druckten Rede eines ſehr beruͤhmten Mannes, die wir vielleicht einmal ganz liefern.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0032" n="14"/> als wenn er alle Engel und Erzengel nennen <note place="foot" n="*)">„Auch das ſanfte Loblied der Maurer toͤnt har-<lb/> moniſch in dem Donnergeſang der Erzengel, denn<lb/> er, der Maurer, kennt ſie, und ruft ihrer Etliche mit<lb/> Namen. Die Thronen, die Herrſchaften, die Fuͤr-<lb/> ſtenthuͤmer, die Gewaltigen, die ganze Rangordnung<lb/> der Heerſcharen des Gottes Zebaoth unterſcheidet<lb/> er, obgleich noch mit Sterblichkeit umhuͤllt. Seine<lb/> Kunſt lehrt ihn dies. (!) ꝛc.“<lb/> „Mein Gott! der Maurer iſt ein ſterblicher Menſch,<lb/> und die goͤttliche Kunſt erhebt ihn uͤber die ganze<lb/> Natur. Der traͤge Erdball und der hellglaͤnzende<lb/> Seraph ſind die beiden Grenzen ſeiner <hi rendition="#g">anſchauen-<lb/> den Kenntniſſe</hi> und ſeiner <hi rendition="#g">Macht</hi>. — Ich wag’<lb/> es, ſie zu nennen. <hi rendition="#g">Er will, und die Materie<lb/> gehorcht. Koͤrper verwandeln ſich, und<lb/> Geiſter zittern vor ihm</hi>. Ich falle ſtaunend<lb/> auf mein Antlitz zur Erde, und kuͤſſe voll Ehrfurcht<lb/> den Staub unter meinen Fuͤßen.“ (Aus einer unge-<lb/> druckten Rede eines ſehr beruͤhmten Mannes, die<lb/> wir vielleicht einmal ganz liefern.)</note> und<lb/> mit ihnen converſiren koͤnnte. — Wahrlich, ſo<lb/> wahr irgend ein Weiſer und Tugendhafter ſich<lb/> irgend in einem Zeitalter mit Frei-Maurerei<lb/> beſchaͤftigt hat — <hi rendition="#g">dies</hi> kann nicht Maurerei<lb/> ſeyn! Roſenkreuzerei und * * * iſt ſo wenig, als<lb/><hi rendition="#aq">Illuminatismus</hi> — Freimaurerei.</p><lb/> <p>Eben ſo wenig iſt ſie eine verborgene <hi rendition="#g">kirch-<lb/> liche oder myſtiſche Sekte</hi>. Was die Kirche<lb/> leiſten ſoll, und was die kirchlichen Sekten leiſten<lb/> wollen, das iſt bekannt, und der vernuͤnftige Mann<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0032]
als wenn er alle Engel und Erzengel nennen *) und
mit ihnen converſiren koͤnnte. — Wahrlich, ſo
wahr irgend ein Weiſer und Tugendhafter ſich
irgend in einem Zeitalter mit Frei-Maurerei
beſchaͤftigt hat — dies kann nicht Maurerei
ſeyn! Roſenkreuzerei und * * * iſt ſo wenig, als
Illuminatismus — Freimaurerei.
Eben ſo wenig iſt ſie eine verborgene kirch-
liche oder myſtiſche Sekte. Was die Kirche
leiſten ſoll, und was die kirchlichen Sekten leiſten
wollen, das iſt bekannt, und der vernuͤnftige Mann
*) „Auch das ſanfte Loblied der Maurer toͤnt har-
moniſch in dem Donnergeſang der Erzengel, denn
er, der Maurer, kennt ſie, und ruft ihrer Etliche mit
Namen. Die Thronen, die Herrſchaften, die Fuͤr-
ſtenthuͤmer, die Gewaltigen, die ganze Rangordnung
der Heerſcharen des Gottes Zebaoth unterſcheidet
er, obgleich noch mit Sterblichkeit umhuͤllt. Seine
Kunſt lehrt ihn dies. (!) ꝛc.“
„Mein Gott! der Maurer iſt ein ſterblicher Menſch,
und die goͤttliche Kunſt erhebt ihn uͤber die ganze
Natur. Der traͤge Erdball und der hellglaͤnzende
Seraph ſind die beiden Grenzen ſeiner anſchauen-
den Kenntniſſe und ſeiner Macht. — Ich wag’
es, ſie zu nennen. Er will, und die Materie
gehorcht. Koͤrper verwandeln ſich, und
Geiſter zittern vor ihm. Ich falle ſtaunend
auf mein Antlitz zur Erde, und kuͤſſe voll Ehrfurcht
den Staub unter meinen Fuͤßen.“ (Aus einer unge-
druckten Rede eines ſehr beruͤhmten Mannes, die
wir vielleicht einmal ganz liefern.)
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