[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. Berlin, 1802Zwecke, darlegte, wird Dir nun als konsequente Die Maurerei nehmlich kann keinen Zwecke, darlegte, wird Dir nun als konſequente Die Maurerei nehmlich kann keinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0046" n="28"/> Zwecke, darlegte, wird Dir nun als konſequente<lb/> Folgerung aus dem Geſagten klarer hervorgehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Die Maurerei nehmlich kann keinen<lb/> der Zwecke beabſichtigen, mit denen noto-<lb/> riſch und offenbar irgend ein in der<lb/> menſchlichen Geſellſchaft beſtehender<lb/> Stand, Einrichtung oder Ordnung ſchon<lb/> beſchaͤftigt iſt</hi>; ſie kann keiner andern Verbin-<lb/> dung in den Weg treten oder zur Seite gehen<lb/> wollen; denn dann waͤre ſie <hi rendition="#g">uͤberfluͤßig</hi>, indem<lb/> ſie thun wollte, was ſchon ohne ſie geſchieht. —<lb/> Sie duͤrfte ſich nicht damit entſchuldigen, daß die<lb/> oͤffentliche Anſtalt, der ſie zur Seite gehen und<lb/> deren Zweck ſie adoptiren wollte, mangelhaft und<lb/> fehlerhaft waͤre. Es iſt leere Anmaßung, das als<lb/> Nebengeſchaͤft beſſer machen zu wollen, was an-<lb/> dre, als Hauptgeſchaͤft nicht beſſer machen koͤnnen;<lb/> es iſt Thorheit, uͤber Anſtalten ein Verdammungs-<lb/> Urtheil zu ſprechen, die man vielleicht nur nach<lb/> ihrem Aeußeren, nicht nach den unumgaͤnglichen<lb/> Schwierigkeiten kennt, die ſie in dem Objekt ih-<lb/> rer Wirkſamkeit finden. Jede dieſer Anſtalten<lb/> im Staate traͤgt den Keim des Beſſeren in ſich<lb/> und ſtrebt nach der Vollkommenheit, und es kann<lb/> fuͤr die Maurerei uͤberall nur die Frage ſeyn: Ob<lb/> eine Anſtalt fuͤr einen gewiſſen Zweck da iſt, nicht,<lb/><hi rendition="#g">wie gut</hi> ſie iſt; denn dafuͤr haben andre zu ſor-<lb/> gen. Wollte ſie in einen fremden Plan thaͤtig ein-<lb/> greifen, ſo wuͤrde ſie nur Unordnung verbreiten,<lb/> indem ſie die Ausfuͤhrung deſſelben ſtoͤrte und ver-<lb/> wirrte; ſie waͤre <hi rendition="#g">hoͤchſtſchaͤdlich</hi>, indem ſie<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [28/0046]
Zwecke, darlegte, wird Dir nun als konſequente
Folgerung aus dem Geſagten klarer hervorgehen.
Die Maurerei nehmlich kann keinen
der Zwecke beabſichtigen, mit denen noto-
riſch und offenbar irgend ein in der
menſchlichen Geſellſchaft beſtehender
Stand, Einrichtung oder Ordnung ſchon
beſchaͤftigt iſt; ſie kann keiner andern Verbin-
dung in den Weg treten oder zur Seite gehen
wollen; denn dann waͤre ſie uͤberfluͤßig, indem
ſie thun wollte, was ſchon ohne ſie geſchieht. —
Sie duͤrfte ſich nicht damit entſchuldigen, daß die
oͤffentliche Anſtalt, der ſie zur Seite gehen und
deren Zweck ſie adoptiren wollte, mangelhaft und
fehlerhaft waͤre. Es iſt leere Anmaßung, das als
Nebengeſchaͤft beſſer machen zu wollen, was an-
dre, als Hauptgeſchaͤft nicht beſſer machen koͤnnen;
es iſt Thorheit, uͤber Anſtalten ein Verdammungs-
Urtheil zu ſprechen, die man vielleicht nur nach
ihrem Aeußeren, nicht nach den unumgaͤnglichen
Schwierigkeiten kennt, die ſie in dem Objekt ih-
rer Wirkſamkeit finden. Jede dieſer Anſtalten
im Staate traͤgt den Keim des Beſſeren in ſich
und ſtrebt nach der Vollkommenheit, und es kann
fuͤr die Maurerei uͤberall nur die Frage ſeyn: Ob
eine Anſtalt fuͤr einen gewiſſen Zweck da iſt, nicht,
wie gut ſie iſt; denn dafuͤr haben andre zu ſor-
gen. Wollte ſie in einen fremden Plan thaͤtig ein-
greifen, ſo wuͤrde ſie nur Unordnung verbreiten,
indem ſie die Ausfuͤhrung deſſelben ſtoͤrte und ver-
wirrte; ſie waͤre hoͤchſtſchaͤdlich, indem ſie
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