Um diesen gehörig zu deduciren, macht er eine 33. Seiten lange Digreßion, die wirklich ein Aus- bund von gründlicher Gelehrsamkeit ist; -- aber nicht des Philosophators, sondern des Professors Michaeler; denn von den Worten S. 61. "schon in den ältesten Zeiten," etc. bis Geheim- nisse zu seyn. S. 71. Und von den Worten Nur die gewähltesten Köpfe S. 72. bis zu den Worten unmittelbar fassen, S. 76. ist alles wieder aus der oben erwähnten Abhandlung des Br. Michaelers S. 55. bis 64. und S. 47. bis 50. mit Auslassung einiger kurzen Zwischen- sätze wörtlich und buchstäblich abgeschrie- ben. Was von S. 77. bis 96. wo ihn das Journal für Freimaurer und Br. Michaeler verlassen haben, (was aber wahrscheinlich anderswoher abgeschrieben ist) von der ersten Loge, welche die Apostel am Sabbat nach Jesu Tode gehalten haben, von den Lehren der Gnostiker, von der historischen Wirk- lichkeit eines Klerikates im Tempelorden, und end- lich von dem wahren Endzweck der Maurerei selbst gesagt wird, ist eine vortreffliche Nahrung für den liebreichen Glauben des Maurervolkes, dem es an aller Schul- und wissenschaftlichen Bildung fehlt, und welches doch etwas seyn, etwas wissen, und etwas haben will, womit es sich über das profane Volk, wenn auch nur hinter den vier Wänden der Loge, erheben könne. Denkende und erfahrne Maurer wird der Staub dieses geistar- men Plagiators nie blenden.
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Um dieſen gehoͤrig zu deduciren, macht er eine 33. Seiten lange Digreßion, die wirklich ein Aus- bund von gruͤndlicher Gelehrſamkeit iſt; — aber nicht des Philoſophators, ſondern des Profeſſors Michaeler; denn von den Worten S. 61. „ſchon in den aͤlteſten Zeiten,“ ꝛc. bis Geheim- niſſe zu ſeyn. S. 71. Und von den Worten Nur die gewaͤhlteſten Koͤpfe S. 72. bis zu den Worten unmittelbar faſſen, S. 76. iſt alles wieder aus der oben erwaͤhnten Abhandlung des Br. Michaelers S. 55. bis 64. und S. 47. bis 50. mit Auslaſſung einiger kurzen Zwiſchen- ſaͤtze woͤrtlich und buchſtaͤblich abgeſchrie- ben. Was von S. 77. bis 96. wo ihn das Journal fuͤr Freimaurer und Br. Michaeler verlaſſen haben, (was aber wahrſcheinlich anderswoher abgeſchrieben iſt) von der erſten Loge, welche die Apoſtel am Sabbat nach Jeſu Tode gehalten haben, von den Lehren der Gnoſtiker, von der hiſtoriſchen Wirk- lichkeit eines Klerikates im Tempelorden, und end- lich von dem wahren Endzweck der Maurerei ſelbſt geſagt wird, iſt eine vortreffliche Nahrung fuͤr den liebreichen Glauben des Maurervolkes, dem es an aller Schul- und wiſſenſchaftlichen Bildung fehlt, und welches doch etwas ſeyn, etwas wiſſen, und etwas haben will, womit es ſich uͤber das profane Volk, wenn auch nur hinter den vier Waͤnden der Loge, erheben koͤnne. Denkende und erfahrne Maurer wird der Staub dieſes geiſtar- men Plagiators nie blenden.
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Um dieſen gehoͤrig zu deduciren, macht er eine
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bund von gruͤndlicher Gelehrſamkeit iſt; — aber
nicht des Philoſophators, ſondern des Profeſſors
Michaeler; denn von den Worten S. 61. „ſchon
in den aͤlteſten Zeiten,“ ꝛc. bis Geheim-
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Nur die gewaͤhlteſten Koͤpfe S. 72. bis zu
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des Br. Michaelers S. 55. bis 64. und S. 47.
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ben. Was von S. 77. bis 96. wo ihn das Journal
fuͤr Freimaurer und Br. Michaeler verlaſſen haben,
(was aber wahrſcheinlich anderswoher abgeſchrieben
iſt) von der erſten Loge, welche die Apoſtel
am Sabbat nach Jeſu Tode gehalten haben, von
den Lehren der Gnoſtiker, von der hiſtoriſchen Wirk-
lichkeit eines Klerikates im Tempelorden, und end-
lich von dem wahren Endzweck der Maurerei ſelbſt
geſagt wird, iſt eine vortreffliche Nahrung fuͤr den
liebreichen Glauben des Maurervolkes, dem es
an aller Schul- und wiſſenſchaftlichen Bildung
fehlt, und welches doch etwas ſeyn, etwas wiſſen,
und etwas haben will, womit es ſich uͤber das
profane Volk, wenn auch nur hinter den vier
Waͤnden der Loge, erheben koͤnne. Denkende und
erfahrne Maurer wird der Staub dieſes geiſtar-
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/105>, abgerufen am 24.11.2024.
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