Auch was Seite 127 steht, daß Feßler seine "Maurerische Laufbahn damit endete, daß "er seinen Abschied ungebethen erhielt:" ist nicht wahr, denn Feßler wandelt seine Mau- rerische Laufbahn thätig fort. Können denn die Menschen nicht aufhören, Schnecken zu seyn, die ihr kleines Häuschen für die ganze Welt halten! Die LogeRoyale Yorkin Berlin ist eben so wenig die ganze Freimaurer Brüderschaft, als so manches bunte Logenwesen -- Freimau- rerei. Die Entscheidung, ob Feßlers Abschied ihm, oder der Loge Royale York zur Schande gereiche, bleibt den Lesern des zweiten Theils sei- ner Maurerischen Schriften überlassen.
"Möge er doch ewig aus unserm Bund ge- "schieden seyn!
Das ist Feßler gewiß, und wohl ihm! denn indem er aus dem kleinlichen und beschränkenden Verhältniß der Logen-Brüderschaft ausgetreten ist, kann er mit ganzer Seele jedes ächten und unter- richteten Freimaurers Bruder seyn. Eben darum aber kann er den Wunsch, "daß er sich nie mehr mit Maurerei befassen "möge," unmöglich befriedigen, wenn ihm auch dieser Men- schenwürdiger auch noch die Achtung als Menschen und Gelehrten versagen sollte. -- Der wunder- bare Mensch! Beinahe sollte man glauben, er wüßte, was Maurerei ist!
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Auch was Seite 127 ſteht, daß Feßler ſeine „Maureriſche Laufbahn damit endete, daß „er ſeinen Abſchied ungebethen erhielt:“ iſt nicht wahr, denn Feßler wandelt ſeine Mau- reriſche Laufbahn thaͤtig fort. Koͤnnen denn die Menſchen nicht aufhoͤren, Schnecken zu ſeyn, die ihr kleines Haͤuschen fuͤr die ganze Welt halten! Die LogeRoyale Yorkin Berlin iſt eben ſo wenig die ganze Freimaurer Bruͤderſchaft, als ſo manches bunte Logenweſen — Freimau- rerei. Die Entſcheidung, ob Feßlers Abſchied ihm, oder der Loge Royale York zur Schande gereiche, bleibt den Leſern des zweiten Theils ſei- ner Maureriſchen Schriften uͤberlaſſen.
„Moͤge er doch ewig aus unſerm Bund ge- „ſchieden ſeyn!
Das iſt Feßler gewiß, und wohl ihm! denn indem er aus dem kleinlichen und beſchraͤnkenden Verhaͤltniß der Logen-Bruͤderſchaft ausgetreten iſt, kann er mit ganzer Seele jedes aͤchten und unter- richteten Freimaurers Bruder ſeyn. Eben darum aber kann er den Wunſch, „daß er ſich nie mehr mit Maurerei befaſſen „moͤge,“ unmoͤglich befriedigen, wenn ihm auch dieſer Men- ſchenwuͤrdiger auch noch die Achtung als Menſchen und Gelehrten verſagen ſollte. — Der wunder- bare Menſch! Beinahe ſollte man glauben, er wuͤßte, was Maurerei iſt!
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Auch was Seite 127 ſteht, daß Feßler ſeine
„Maureriſche Laufbahn damit endete, daß
„er ſeinen Abſchied ungebethen erhielt:“
iſt nicht wahr, denn Feßler wandelt ſeine Mau-
reriſche Laufbahn thaͤtig fort. Koͤnnen denn die
Menſchen nicht aufhoͤren, Schnecken zu ſeyn, die
ihr kleines Haͤuschen fuͤr die ganze Welt halten!
Die Loge Royale York in Berlin iſt eben ſo
wenig die ganze Freimaurer Bruͤderſchaft,
als ſo manches bunte Logenweſen — Freimau-
rerei. Die Entſcheidung, ob Feßlers Abſchied
ihm, oder der Loge Royale York zur Schande
gereiche, bleibt den Leſern des zweiten Theils ſei-
ner Maureriſchen Schriften uͤberlaſſen.
„Moͤge er doch ewig aus unſerm Bund ge-
„ſchieden ſeyn!
Das iſt Feßler gewiß, und wohl ihm! denn
indem er aus dem kleinlichen und beſchraͤnkenden
Verhaͤltniß der Logen-Bruͤderſchaft ausgetreten iſt,
kann er mit ganzer Seele jedes aͤchten und unter-
richteten Freimaurers Bruder ſeyn. Eben darum
aber kann er den Wunſch,
„daß er ſich nie mehr mit Maurerei befaſſen
„moͤge,“
unmoͤglich befriedigen, wenn ihm auch dieſer Men-
ſchenwuͤrdiger auch noch die Achtung als Menſchen
und Gelehrten verſagen ſollte. — Der wunder-
bare Menſch! Beinahe ſollte man glauben, er
wuͤßte, was Maurerei iſt!
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/121>, abgerufen am 24.11.2024.
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