"wußte, als ich im Februar des vorigen "Jahres 1801. in der Loge R. Y. aus- "gehorcht werden sollte." etc.
Davon wußte Feßler so wenig, daß er viel- mehr selbst den 8. Sept. 1801. an Herrn von Held schrieb: Er möchte ihm schriftlich anzeigen, ob und auf was Art ihn der Br. T. in der Loge R. Y. ausgehorcht hätte, auch möchte er ihm den Verläumder nennen, welcher ihm die in seine De- fension aufgenommenen, Ehre verletzenden Vorstel- lungen von der Loge R. Y. beigebracht habe. Worauf Herr von Held folgendes an Feßler erwiederte.
Berlin, Mittwoch den 9. Sept. 1.
"Ich habe Dein Schreiben gestern erhalten, "und erwiedere vorläufig darauf, daß eine Menge "reißender Gemüthsbewegungen, und Schreibe- "reien, und Geschäfte mich abhalten, Dir auf der "Stelle alles das zu antworten, was ich in Be- "treff dieses bösen Gegenstandes zu sagen habe, "und Dir sagen muß, weil ich wenigstens noch "die Empfindung ehre, die ich ehemahls für Dich "gehabt habe. Sonntag fahre ich ab nach Span- "dau. Kann ich jene Antwort, die, da sie nicht "bloß von T. sondern hauptsächlich von Dir und "Deiner Führung Deiner Loge handeln wird, viel "mehr umspannt, als Du gefragt hast, bis dahin "zu Stande bringen, so werde ich sie Dir durch "B. schicken; wo nicht, so mußt Du warten, bis "ich sie in Spandau beendige. Auf alle Fälle "verlaß Dich darauf, daß ich sie Dir nicht schul-
„wußte, als ich im Februar des vorigen „Jahres 1801. in der Loge R. Y. aus- „gehorcht werden ſollte.“ ꝛc.
Davon wußte Feßler ſo wenig, daß er viel- mehr ſelbſt den 8. Sept. 1801. an Herrn von Held ſchrieb: Er moͤchte ihm ſchriftlich anzeigen, ob und auf was Art ihn der Br. T. in der Loge R. Y. ausgehorcht haͤtte, auch moͤchte er ihm den Verlaͤumder nennen, welcher ihm die in ſeine De- fenſion aufgenommenen, Ehre verletzenden Vorſtel- lungen von der Loge R. Y. beigebracht habe. Worauf Herr von Held folgendes an Feßler erwiederte.
Berlin, Mittwoch den 9. Sept. 1.
„Ich habe Dein Schreiben geſtern erhalten, „und erwiedere vorlaͤufig darauf, daß eine Menge „reißender Gemuͤthsbewegungen, und Schreibe- „reien, und Geſchaͤfte mich abhalten, Dir auf der „Stelle alles das zu antworten, was ich in Be- „treff dieſes boͤſen Gegenſtandes zu ſagen habe, „und Dir ſagen muß, weil ich wenigſtens noch „die Empfindung ehre, die ich ehemahls fuͤr Dich „gehabt habe. Sonntag fahre ich ab nach Span- „dau. Kann ich jene Antwort, die, da ſie nicht „bloß von T. ſondern hauptſaͤchlich von Dir und „Deiner Fuͤhrung Deiner Loge handeln wird, viel „mehr umſpannt, als Du gefragt haſt, bis dahin „zu Stande bringen, ſo werde ich ſie Dir durch „B. ſchicken; wo nicht, ſo mußt Du warten, bis „ich ſie in Spandau beendige. Auf alle Faͤlle „verlaß Dich darauf, daß ich ſie Dir nicht ſchul-
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„wußte, als ich im Februar des vorigen
„Jahres 1801. in der Loge R. Y. aus-
„gehorcht werden ſollte.“ ꝛc.
Davon wußte Feßler ſo wenig, daß er viel-
mehr ſelbſt den 8. Sept. 1801. an Herrn von
Held ſchrieb: Er moͤchte ihm ſchriftlich anzeigen,
ob und auf was Art ihn der Br. T. in der Loge
R. Y. ausgehorcht haͤtte, auch moͤchte er ihm den
Verlaͤumder nennen, welcher ihm die in ſeine De-
fenſion aufgenommenen, Ehre verletzenden Vorſtel-
lungen von der Loge R. Y. beigebracht habe. Worauf
Herr von Held folgendes an Feßler erwiederte.
Berlin, Mittwoch den 9. Sept. 1.
„Ich habe Dein Schreiben geſtern erhalten,
„und erwiedere vorlaͤufig darauf, daß eine Menge
„reißender Gemuͤthsbewegungen, und Schreibe-
„reien, und Geſchaͤfte mich abhalten, Dir auf der
„Stelle alles das zu antworten, was ich in Be-
„treff dieſes boͤſen Gegenſtandes zu ſagen habe,
„und Dir ſagen muß, weil ich wenigſtens noch
„die Empfindung ehre, die ich ehemahls fuͤr Dich
„gehabt habe. Sonntag fahre ich ab nach Span-
„dau. Kann ich jene Antwort, die, da ſie nicht
„bloß von T. ſondern hauptſaͤchlich von Dir und
„Deiner Fuͤhrung Deiner Loge handeln wird, viel
„mehr umſpannt, als Du gefragt haſt, bis dahin
„zu Stande bringen, ſo werde ich ſie Dir durch
„B. ſchicken; wo nicht, ſo mußt Du warten, bis
„ich ſie in Spandau beendige. Auf alle Faͤlle
„verlaß Dich darauf, daß ich ſie Dir nicht ſchul-
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/127>, abgerufen am 24.11.2024.
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