hen. "Mein lieber Br.! sagte M., der sich in unser Gespräch gemischt hatte, wir wohnen hier zur Miethe, und haben dies Zimmer, das Logen- Zimmer, und noch eine kleinere freundliche Stube zur Präparation, dafür geben wir jährlich 50 Thlr. Miethe, und finden die Ausgabe schon hoch genug, denn wir könnten die 50 Thlr. besser brauchen. Wir sehen das Geld, was wir zusammenbringen. als Mündelgelder an, die wir gut und gewissen- haft belegen müssen, und da können wir keine Häuser, Gärten oder Billards kaufen, die uns ohnehin zu nichts helfen würden."
"Sie machen also Kapitalien?" sagte ich, ziem- lich unüberlegt.
Nicht einen Pfennig, antwortete er mir mit einem ganz besonderen Blick, wir sind zufrieden, wenn wir nur kärglich ausreichen.
Ich gerieth in sichtbare Verlegenheit, denn nun erinnerte ich mich erst ihrer ausgebreiteten Wohl- thätigkeit. Es war mein Glück, daß eben die Stunde schlug, und man zur Arbeit aufbrach. Aber ich sollte nicht aus dem Erstaunen heraus- fallen; denn nun forderte der Meister den Candi- daten auf, mit seinem Freunde ins Vorbereitungs- Zimmer zu gehen, und ich merkte erst, daß dieser die ganze Zeit über dabei gewesen, und alle unsere Gespräche über Maurerei gehört hatte. Mehrere der BB. schüttelten ihm die Hand, als er mit seinem Freunde ging, und wohin? -- in ein ganz helles Zimmer, in dem ich nichts, als ein Paar Stühle und einen Tisch erblickte.
Ich
hen. „Mein lieber Br.! ſagte M., der ſich in unſer Geſpraͤch gemiſcht hatte, wir wohnen hier zur Miethe, und haben dies Zimmer, das Logen- Zimmer, und noch eine kleinere freundliche Stube zur Praͤparation, dafuͤr geben wir jaͤhrlich 50 Thlr. Miethe, und finden die Ausgabe ſchon hoch genug, denn wir koͤnnten die 50 Thlr. beſſer brauchen. Wir ſehen das Geld, was wir zuſammenbringen. als Muͤndelgelder an, die wir gut und gewiſſen- haft belegen muͤſſen, und da koͤnnen wir keine Haͤuſer, Gaͤrten oder Billards kaufen, die uns ohnehin zu nichts helfen wuͤrden.“
Nicht einen Pfennig, antwortete er mir mit einem ganz beſonderen Blick, wir ſind zufrieden, wenn wir nur kaͤrglich ausreichen.
Ich gerieth in ſichtbare Verlegenheit, denn nun erinnerte ich mich erſt ihrer ausgebreiteten Wohl- thaͤtigkeit. Es war mein Gluͤck, daß eben die Stunde ſchlug, und man zur Arbeit aufbrach. Aber ich ſollte nicht aus dem Erſtaunen heraus- fallen; denn nun forderte der Meiſter den Candi- daten auf, mit ſeinem Freunde ins Vorbereitungs- Zimmer zu gehen, und ich merkte erſt, daß dieſer die ganze Zeit uͤber dabei geweſen, und alle unſere Geſpraͤche uͤber Maurerei gehoͤrt hatte. Mehrere der BB. ſchuͤttelten ihm die Hand, als er mit ſeinem Freunde ging, und wohin? — in ein ganz helles Zimmer, in dem ich nichts, als ein Paar Stuͤhle und einen Tiſch erblickte.
Ich
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hen. „Mein lieber Br.! ſagte M., der ſich in
unſer Geſpraͤch gemiſcht hatte, wir wohnen hier
zur Miethe, und haben dies Zimmer, das Logen-
Zimmer, und noch eine kleinere freundliche Stube
zur Praͤparation, dafuͤr geben wir jaͤhrlich 50 Thlr.
Miethe, und finden die Ausgabe ſchon hoch genug,
denn wir koͤnnten die 50 Thlr. beſſer brauchen.
Wir ſehen das Geld, was wir zuſammenbringen.
als Muͤndelgelder an, die wir gut und gewiſſen-
haft belegen muͤſſen, und da koͤnnen wir keine
Haͤuſer, Gaͤrten oder Billards kaufen, die uns
ohnehin zu nichts helfen wuͤrden.“
„Sie machen alſo Kapitalien?“ ſagte ich, ziem-
lich unuͤberlegt.
Nicht einen Pfennig, antwortete er mir mit
einem ganz beſonderen Blick, wir ſind zufrieden,
wenn wir nur kaͤrglich ausreichen.
Ich gerieth in ſichtbare Verlegenheit, denn nun
erinnerte ich mich erſt ihrer ausgebreiteten Wohl-
thaͤtigkeit. Es war mein Gluͤck, daß eben die
Stunde ſchlug, und man zur Arbeit aufbrach.
Aber ich ſollte nicht aus dem Erſtaunen heraus-
fallen; denn nun forderte der Meiſter den Candi-
daten auf, mit ſeinem Freunde ins Vorbereitungs-
Zimmer zu gehen, und ich merkte erſt, daß dieſer die
ganze Zeit uͤber dabei geweſen, und alle unſere
Geſpraͤche uͤber Maurerei gehoͤrt hatte.
Mehrere der BB. ſchuͤttelten ihm die Hand, als
er mit ſeinem Freunde ging, und wohin? — in
ein ganz helles Zimmer, in dem ich nichts,
als ein Paar Stuͤhle und einen Tiſch erblickte.
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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/246>, abgerufen am 21.11.2024.
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