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[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.

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nicht seyn! alle Welt spricht ja gegen ihn! -- Der
Beste endlich denkt: Es ist schlimm, daß der Mann
so verläumdet wird, aber -- die Menge ist gegen
ihn! und endigt mit Stillschweigen nnd Achsel-
zucken. Gewiß, es gehört nur Ein recht tüchtig
kühner Mensch dazu, und ein Jeder, auf den er
verfällt, ist in der Meinung des Haufens verloren,
wenn er nicht die Macht in Händen hat, sich
die Achtung zu erzwingen. -- Das Unternehmen,
das wir oben ein schwieriges genannt haben,
gewann einen fast unglaublichen Fortgang; aber
die BB. die es gewagt hatten, sparten auch
wirklich keine Mühe, ihre Behauptungen, Meinun-
gen, Vermuthungen nicht in Vergessenheit gerathen
zu lassen. -- "Aber wurden denn die Beschuldi-
gungen nicht, wie es Männern und Brüdern ziemt,
ans Licht gezogen?" Nein, man hörte sie an, zuckte
die Achseln, und sagte sie gelegentlich weiter. "War
denn keiner dieser heimlichen Ankläger so ehrlich,
öffentlich aufzutreten, den Br. A. anzuklagen, und
zur Rechtfertigung aufzufordern?" Nein, das ver-
mied man mit der allergrößesten Sorgfalt. "Klagte
denn Niemand die Verläumder an?" -- Nein, nie-
mand wollte die Delikatesse verletzen, und den, der
ihm etwas anvertraut hatte, verrathen. "Wandte
nicht sein Mitarbeiter seine ganze Kraft und Au-
torität an, ihn zu unterstützen und zu schützen?"
Nein. "Erfuhr denn Br. A. nichts von alle dem?"
O ja, und seine Seele trauerte, sein Traum ver-
schwand, sein Enthusiasmus war erstorben -- denn
er hatte mit unsichtbaren Feinden, und mit unhör-

nicht ſeyn! alle Welt ſpricht ja gegen ihn! — Der
Beſte endlich denkt: Es iſt ſchlimm, daß der Mann
ſo verlaͤumdet wird, aber — die Menge iſt gegen
ihn! und endigt mit Stillſchweigen nnd Achſel-
zucken. Gewiß, es gehoͤrt nur Ein recht tuͤchtig
kuͤhner Menſch dazu, und ein Jeder, auf den er
verfaͤllt, iſt in der Meinung des Haufens verloren,
wenn er nicht die Macht in Haͤnden hat, ſich
die Achtung zu erzwingen. — Das Unternehmen,
das wir oben ein ſchwieriges genannt haben,
gewann einen faſt unglaublichen Fortgang; aber
die BB. die es gewagt hatten, ſparten auch
wirklich keine Muͤhe, ihre Behauptungen, Meinun-
gen, Vermuthungen nicht in Vergeſſenheit gerathen
zu laſſen. — „Aber wurden denn die Beſchuldi-
gungen nicht, wie es Maͤnnern und Bruͤdern ziemt,
ans Licht gezogen?“ Nein, man hoͤrte ſie an, zuckte
die Achſeln, und ſagte ſie gelegentlich weiter. „War
denn keiner dieſer heimlichen Anklaͤger ſo ehrlich,
oͤffentlich aufzutreten, den Br. A. anzuklagen, und
zur Rechtfertigung aufzufordern?“ Nein, das ver-
mied man mit der allergroͤßeſten Sorgfalt. „Klagte
denn Niemand die Verlaͤumder an?“ — Nein, nie-
mand wollte die Delikateſſe verletzen, und den, der
ihm etwas anvertraut hatte, verrathen. „Wandte
nicht ſein Mitarbeiter ſeine ganze Kraft und Au-
toritaͤt an, ihn zu unterſtuͤtzen und zu ſchuͤtzen?“
Nein. „Erfuhr denn Br. A. nichts von alle dem?“
O ja, und ſeine Seele trauerte, ſein Traum ver-
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[309/0331] nicht ſeyn! alle Welt ſpricht ja gegen ihn! — Der Beſte endlich denkt: Es iſt ſchlimm, daß der Mann ſo verlaͤumdet wird, aber — die Menge iſt gegen ihn! und endigt mit Stillſchweigen nnd Achſel- zucken. Gewiß, es gehoͤrt nur Ein recht tuͤchtig kuͤhner Menſch dazu, und ein Jeder, auf den er verfaͤllt, iſt in der Meinung des Haufens verloren, wenn er nicht die Macht in Haͤnden hat, ſich die Achtung zu erzwingen. — Das Unternehmen, das wir oben ein ſchwieriges genannt haben, gewann einen faſt unglaublichen Fortgang; aber die BB. die es gewagt hatten, ſparten auch wirklich keine Muͤhe, ihre Behauptungen, Meinun- gen, Vermuthungen nicht in Vergeſſenheit gerathen zu laſſen. — „Aber wurden denn die Beſchuldi- gungen nicht, wie es Maͤnnern und Bruͤdern ziemt, ans Licht gezogen?“ Nein, man hoͤrte ſie an, zuckte die Achſeln, und ſagte ſie gelegentlich weiter. „War denn keiner dieſer heimlichen Anklaͤger ſo ehrlich, oͤffentlich aufzutreten, den Br. A. anzuklagen, und zur Rechtfertigung aufzufordern?“ Nein, das ver- mied man mit der allergroͤßeſten Sorgfalt. „Klagte denn Niemand die Verlaͤumder an?“ — Nein, nie- mand wollte die Delikateſſe verletzen, und den, der ihm etwas anvertraut hatte, verrathen. „Wandte nicht ſein Mitarbeiter ſeine ganze Kraft und Au- toritaͤt an, ihn zu unterſtuͤtzen und zu ſchuͤtzen?“ Nein. „Erfuhr denn Br. A. nichts von alle dem?“ O ja, und ſeine Seele trauerte, ſein Traum ver- ſchwand, ſein Enthuſiasmus war erſtorben — denn er hatte mit unſichtbaren Feinden, und mit unhoͤr-

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Zitationshilfe: [Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fessler_eleusinien02_1803/331>, abgerufen am 24.11.2024.