[Fessler, Ignaz Aurelius]: Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2. Berlin, 1803.stellt sich uns nur vor, und kann sich uns nur vorstellen, als eine Beförderung jener höchsten Zwecke des gegenwärtigen Le- bens. Eine unmittelbare Arbeit und Vorbereitung für die Ewigkeit giebt es nicht, sondern man vorbereitet sich für dieselbe, und ergreift sie schon hienieden nur dadurch, daß man mit redlichstem Willen die gebo- tenen Zwecke des gegenwärtigen Le- bens befördert. Wir haben es also zunächst und unmittelbar nur Erstens: Die ganze Menschheit soll eine einzige reinmoralische und gläubige Gemeine ausmachen. Dies ist der Zweck der Kirche, versteht sich, der Kirche in der Idee, die als sichtbare Kirche noch irgend vorhanden ist. Zu diesem Zwecke verhält sich alle Aus- bildung des Geistes wie Mittel. Zweitens. Die ganze Menschheit soll einen einzigen durchaus rechtlichen Staat ausmachen; das Verhältniß der einzelnen Menschen zu einander in den Staa- ten, das Verhältniß dieser Staaten zu einan- der auf dem Erdboden, soll durchaus nach Zweites Bändch B
ſtellt ſich uns nur vor, und kann ſich uns nur vorſtellen, als eine Befoͤrderung jener hoͤchſten Zwecke des gegenwaͤrtigen Le- bens. Eine unmittelbare Arbeit und Vorbereitung fuͤr die Ewigkeit giebt es nicht, ſondern man vorbereitet ſich fuͤr dieſelbe, und ergreift ſie ſchon hienieden nur dadurch, daß man mit redlichſtem Willen die gebo- tenen Zwecke des gegenwaͤrtigen Le- bens befoͤrdert. Wir haben es alſo zunaͤchſt und unmittelbar nur Erſtens: Die ganze Menſchheit ſoll eine einzige reinmoraliſche und glaͤubige Gemeine ausmachen. Dies iſt der Zweck der Kirche, verſteht ſich, der Kirche in der Idee, die als ſichtbare Kirche noch irgend vorhanden iſt. Zu dieſem Zwecke verhaͤlt ſich alle Aus- bildung des Geiſtes wie Mittel. Zweitens. Die ganze Menſchheit ſoll einen einzigen durchaus rechtlichen Staat ausmachen; das Verhaͤltniß der einzelnen Menſchen zu einander in den Staa- ten, das Verhaͤltniß dieſer Staaten zu einan- der auf dem Erdboden, ſoll durchaus nach Zweites Baͤndch B
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ſtellt ſich uns nur vor, und kann ſich uns
nur vorſtellen, als eine Befoͤrderung jener
hoͤchſten Zwecke des gegenwaͤrtigen Le-
bens. Eine unmittelbare Arbeit und
Vorbereitung fuͤr die Ewigkeit giebt es nicht,
ſondern man vorbereitet ſich fuͤr dieſelbe, und
ergreift ſie ſchon hienieden nur dadurch, daß
man mit redlichſtem Willen die gebo-
tenen Zwecke des gegenwaͤrtigen Le-
bens befoͤrdert.
Wir haben es alſo zunaͤchſt und unmittelbar nur
mit dem gegenwaͤrtigen Leben zu thun; der ange-
gebne Zweck deſſelben iſt der einzig begreif-
liche; er muß von dem guten und weiſen Manne
mit deutlichem Bewuſtſeyn befoͤrdert werden. Wir
wollen ihn auf folgende drei Hauptpunkte zuruͤck-
fuͤhren, und ihn ſo beſtimmter beſchreiben und
auseinander ſetzen:
Erſtens: Die ganze Menſchheit ſoll eine
einzige reinmoraliſche und glaͤubige
Gemeine ausmachen. Dies iſt der Zweck der
Kirche, verſteht ſich, der Kirche in der Idee,
die als ſichtbare Kirche noch irgend vorhanden
iſt. Zu dieſem Zwecke verhaͤlt ſich alle Aus-
bildung des Geiſtes wie Mittel.
Zweitens. Die ganze Menſchheit ſoll
einen einzigen durchaus rechtlichen
Staat ausmachen; das Verhaͤltniß der
einzelnen Menſchen zu einander in den Staa-
ten, das Verhaͤltniß dieſer Staaten zu einan-
der auf dem Erdboden, ſoll durchaus nach
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