Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite
Von concurrirenden Verbrechen.


Zweyte Unterabtheilung.
Von den Gründen der relativen Strafbarkeit bey concurrirenden
Gesetzen.


W. A. Schöpf Diss. de concursu delictorum. Tub. 1738.

P. Schultz de concursu del. Hal. 1748

Kleinschrod syst. Entw. Thl. III. §. 101--110.

§. 151.

Wenn mehrere Uebertretungen derselben
Person für eine und dieselbe Untersuchung zu-
sammentreffen, so ist dieses eine Concurrenz
der Verbrechen (concursus delictorum).
Es sind
nur drey Hauptarten der Concurrenz nach
Verschiedenheit der übertretenen Strafgesetze
möglich. Sind I. durch eine und dieselbe Hand-
lung
oder in Einem ununterbrochenen Akt
verschiedene Strafgesetze übertreten worden, so
ist dieses ideale Concurrenz (Conc[.] del. sunulta-
neus s[.] idealis)
II. Sind durch verschiedene Hand-
lungen verschiedene
Strafgesetze übertreten wor-
den, so heisst dieses objective Concurrenz (C d.
objectivus s. heterogeneus
) III. Wenn durch ver-
schiedene Handlungen
ein und dasselbe Straf-
gesetz übertreten worden ist, dann existirt
eine subjective Conc. (C. d. subjectivus s. homa-
geneus).

§. 152.

Geschieht die subjective Concurrenz an
Einem und demselben Object, so ist ein fort-

gesetz-
Von concurrirenden Verbrechen.


Zweyte Unterabtheilung.
Von den Gründen der relativen Strafbarkeit bey concurrirenden
Geſetzen.


W. A. Schöpf Diſſ. de concurſu delictorum. Tub. 1738.

P. Schultz de concurſu del. Hal. 1748

Kleinſchrod ſyſt. Entw. Thl. III. §. 101—110.

§. 151.

Wenn mehrere Uebertretungen derſelben
Perſon für eine und dieſelbe Unterſuchung zu-
ſammentreffen, ſo iſt dieſes eine Concurrenz
der Verbrechen (concurſus delictorum).
Es ſind
nur drey Hauptarten der Concurrenz nach
Verſchiedenheit der übertretenen Strafgeſetze
möglich. Sind I. durch eine und dieſelbe Hand-
lung
oder in Einem ununterbrochenen Akt
verſchiedene Strafgeſetze übertreten worden, ſo
iſt dieſes ideale Concurrenz (Conc[.] del. ſunulta-
neus ſ[.] idealis)
II. Sind durch verſchiedene Hand-
lungen verſchiedene
Strafgeſetze übertreten wor-
den, ſo heiſst dieſes objective Concurrenz (C d.
objectivus ſ. heterogeneus
) III. Wenn durch ver-
ſchiedene Handlungen
ein und daſſelbe Straf-
geſetz übertreten worden iſt, dann exiſtirt
eine ſubjective Conc. (C. d. ſubjectivus ſ. homa-
geneus).

§. 152.

Geſchieht die ſubjective Concurrenz an
Einem und demſelben Object, ſo iſt ein fort-

geſetz-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <pb facs="#f0145" n="117"/>
                  <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">Von concurrirenden Verbrechen.</hi> </fw><lb/>
                  <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                  <div n="7">
                    <head><hi rendition="#g">Zweyte Unterabtheilung</hi>.<lb/><hi rendition="#i">Von den Gründen der relativen Strafbarkeit bey concurrirenden<lb/>
Ge&#x017F;etzen.</hi></head><lb/>
                    <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                    <p> <hi rendition="#et">W. A. <hi rendition="#g">Schöpf</hi> <hi rendition="#i">Di&#x017F;&#x017F;. de concur&#x017F;u delictorum.</hi> Tub. 1738.</hi> </p><lb/>
                    <p> <hi rendition="#et">P. <hi rendition="#g">Schultz</hi> <hi rendition="#i">de concur&#x017F;u del.</hi> Hal. 1748</hi> </p><lb/>
                    <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#g">Klein&#x017F;chrod</hi><hi rendition="#i">&#x017F;y&#x017F;t. Entw.</hi> Thl. III. §. 101&#x2014;110.</hi> </p><lb/>
                    <div n="8">
                      <head>§. 151.</head><lb/>
                      <p><hi rendition="#in">W</hi>enn mehrere Uebertretungen der&#x017F;elben<lb/>
Per&#x017F;on für eine und die&#x017F;elbe Unter&#x017F;uchung zu-<lb/>
&#x017F;ammentreffen, &#x017F;o i&#x017F;t die&#x017F;es eine <hi rendition="#i">Concurrenz<lb/>
der Verbrechen (concur&#x017F;us delictorum).</hi> Es &#x017F;ind<lb/>
nur drey Hauptarten der Concurrenz nach<lb/>
Ver&#x017F;chiedenheit der übertretenen Strafge&#x017F;etze<lb/>
möglich. Sind I. durch <hi rendition="#i">eine und die&#x017F;elbe Hand-<lb/>
lung</hi> oder in Einem ununterbrochenen Akt<lb/><hi rendition="#i">ver&#x017F;chiedene Strafge&#x017F;etze</hi> übertreten worden, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t die&#x017F;es <hi rendition="#i">ideale Concurrenz (Conc<supplied>.</supplied> del. &#x017F;unulta-<lb/>
neus &#x017F;<supplied>.</supplied> idealis)</hi> II. Sind durch <hi rendition="#i">ver&#x017F;chiedene Hand-<lb/>
lungen ver&#x017F;chiedene</hi> Strafge&#x017F;etze übertreten wor-<lb/>
den, &#x017F;o hei&#x017F;st die&#x017F;es <hi rendition="#i">objective Concurrenz (C d.<lb/>
objectivus &#x017F;. heterogeneus</hi>) III. Wenn durch <hi rendition="#i">ver-<lb/>
&#x017F;chiedene Handlungen</hi> ein und <hi rendition="#i">da&#x017F;&#x017F;elbe</hi> Straf-<lb/>
ge&#x017F;etz übertreten worden i&#x017F;t, dann exi&#x017F;tirt<lb/>
eine <hi rendition="#i">&#x017F;ubjective Conc. (C. d. &#x017F;ubjectivus &#x017F;. homa-<lb/>
geneus).</hi></p>
                    </div><lb/>
                    <div n="8">
                      <head>§. 152.</head><lb/>
                      <p>Ge&#x017F;chieht die <hi rendition="#i">&#x017F;ubjective Concurrenz</hi> an<lb/>
Einem und dem&#x017F;elben Object, &#x017F;o i&#x017F;t ein <hi rendition="#i">fort-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#i">ge&#x017F;etz-</hi></fw><lb/></p>
                    </div>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0145] Von concurrirenden Verbrechen. Zweyte Unterabtheilung. Von den Gründen der relativen Strafbarkeit bey concurrirenden Geſetzen. W. A. Schöpf Diſſ. de concurſu delictorum. Tub. 1738. P. Schultz de concurſu del. Hal. 1748 Kleinſchrod ſyſt. Entw. Thl. III. §. 101—110. §. 151. Wenn mehrere Uebertretungen derſelben Perſon für eine und dieſelbe Unterſuchung zu- ſammentreffen, ſo iſt dieſes eine Concurrenz der Verbrechen (concurſus delictorum). Es ſind nur drey Hauptarten der Concurrenz nach Verſchiedenheit der übertretenen Strafgeſetze möglich. Sind I. durch eine und dieſelbe Hand- lung oder in Einem ununterbrochenen Akt verſchiedene Strafgeſetze übertreten worden, ſo iſt dieſes ideale Concurrenz (Conc. del. ſunulta- neus ſ. idealis) II. Sind durch verſchiedene Hand- lungen verſchiedene Strafgeſetze übertreten wor- den, ſo heiſst dieſes objective Concurrenz (C d. objectivus ſ. heterogeneus) III. Wenn durch ver- ſchiedene Handlungen ein und daſſelbe Straf- geſetz übertreten worden iſt, dann exiſtirt eine ſubjective Conc. (C. d. ſubjectivus ſ. homa- geneus). §. 152. Geſchieht die ſubjective Concurrenz an Einem und demſelben Object, ſo iſt ein fort- geſetz-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/145
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/145>, abgerufen am 23.11.2024.