Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abschnitt.
der Verbrecher zum Hohn der Obrigkeit oder
aus andern Gründen zurückgekehrt ist, darauf
kommt nichts an ***).




Dritte
und Staupbesen zur Folge: bey dem auf ewig Re-
legierten wi d entweder die erste Strafe wiederholt
oder nach Abhauung der Finger wird er von neuem
verwiesen. 3) Kehrt der Verbrecher aus der ewigen
Landesverweisung zum Drittenmal zurück, dann soll
ihn die Schwerdtstrafe treffen; dem auf bestimmte
Zeit Verwiesenen aber soll man die Finger abhauen,
und wenn dieser 4) von neuem zurückkehrt, dann
soll man ihn als einen unverbesserlichen töden. cf.
Clasen ad Art. 108. pag. 314 und 315. -- Ueber
die Bestrafung in Sachsen vergl. Rivinus pr. de
poena fractae Urphedae, ex praescripto legum Saxonicarum
omnino statuenda. Lips. 1735.
***) Das Gegentheil will Boehmer ad Art. 108. §. 2.
und Meister jun. princ jur. crim. §. 461. Sie be-
rufen sich auf die Worte des Art. 108. "für setzlich
und freven lich" Dieser Artikel spricht ja aber gar
nicht von der Urpheda de non redeundo.

II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt.
der Verbrecher zum Hohn der Obrigkeit oder
aus andern Gründen zurückgekehrt iſt, darauf
kommt nichts an ***).




Dritte
und Staupbeſen zur Folge: bey dem auf ewig Re-
legierten wi d entweder die erſte Strafe wiederholt
oder nach Abhauung der Finger wird er von neuem
verwieſen. 3) Kehrt der Verbrecher aus der ewigen
Landesverweiſung zum Drittenmal zurück, dann ſoll
ihn die Schwerdtſtrafe treffen; dem auf beſtimmte
Zeit Verwieſenen aber ſoll man die Finger abhauen,
und wenn dieſer 4) von neuem zurückkehrt, dann
ſoll man ihn als einen unverbeſserlichen töden. cf.
Claſen ad Art. 108. pag. 314 und 315. — Ueber
die Beſtrafung in Sachſen vergl. Rivinus pr. de
poena fractae Urphedae, ex praeſcripto legum Saxonicarum
omnino ſtatuenda. Lipſ. 1735.
***) Das Gegentheil will Boehmer ad Art. 108. §. 2.
und Meiſter jun. princ jur. crim. §. 461. Sie be-
rufen ſich auf die Worte des Art. 108. „für ſetzlich
und freven lich“ Dieſer Artikel ſpricht ja aber gar
nicht von der Urpheda de non redeundo.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <div n="8">
                      <p><pb facs="#f0210" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
der Verbrecher zum Hohn der Obrigkeit oder<lb/>
aus andern Gründen zurückgekehrt i&#x017F;t, darauf<lb/>
kommt nichts an <note place="foot" n="***)">Das Gegentheil will <hi rendition="#g">Boehmer</hi> ad Art. 108. §. 2.<lb/>
und <hi rendition="#g">Mei&#x017F;ter</hi> jun. <hi rendition="#i">princ jur. crim</hi>. §. 461. Sie be-<lb/>
rufen &#x017F;ich auf die Worte des Art. 108. &#x201E;<hi rendition="#i">für &#x017F;etzlich</hi><lb/>
und <hi rendition="#i">freven lich</hi>&#x201C; Die&#x017F;er Artikel &#x017F;pricht ja aber gar<lb/>
nicht von der <hi rendition="#i">Urpheda de non redeundo</hi>.</note>.</p><lb/>
                      <note xml:id="note-0210" prev="#note-0209" place="foot" n="**)">und Staupbe&#x017F;en zur Folge: bey dem auf ewig Re-<lb/>
legierten wi d entweder die er&#x017F;te Strafe wiederholt<lb/>
oder nach Abhauung der Finger wird er von neuem<lb/>
verwie&#x017F;en. 3) Kehrt der Verbrecher aus der ewigen<lb/>
Landesverwei&#x017F;ung zum <hi rendition="#i">Drittenmal</hi> zurück, dann &#x017F;oll<lb/>
ihn die <hi rendition="#i">Schwerdt&#x017F;trafe</hi> treffen; dem auf be&#x017F;timmte<lb/>
Zeit Verwie&#x017F;enen aber &#x017F;oll man die Finger abhauen,<lb/>
und wenn die&#x017F;er 4) von neuem zurückkehrt, dann<lb/>
&#x017F;oll man ihn als einen unverbe&#x017F;serlichen töden. cf.<lb/><hi rendition="#g">Cla&#x017F;en</hi> ad Art. 108. pag. 314 und 315. &#x2014; Ueber<lb/>
die Be&#x017F;trafung in Sach&#x017F;en vergl. <hi rendition="#g">Rivinus</hi> <hi rendition="#i">pr. de<lb/>
poena fractae Urphedae, ex prae&#x017F;cripto legum Saxonicarum<lb/>
omnino &#x017F;tatuenda</hi>. Lip&#x017F;. 1735.</note>
                    </div>
                  </div>
                </div><lb/>
                <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#g">Dritte</hi> </fw><lb/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[182/0210] II. Buch. I. Theil. I. Titel. II. Abſchnitt. der Verbrecher zum Hohn der Obrigkeit oder aus andern Gründen zurückgekehrt iſt, darauf kommt nichts an ***). **) Dritte ***) Das Gegentheil will Boehmer ad Art. 108. §. 2. und Meiſter jun. princ jur. crim. §. 461. Sie be- rufen ſich auf die Worte des Art. 108. „für ſetzlich und freven lich“ Dieſer Artikel ſpricht ja aber gar nicht von der Urpheda de non redeundo. **) und Staupbeſen zur Folge: bey dem auf ewig Re- legierten wi d entweder die erſte Strafe wiederholt oder nach Abhauung der Finger wird er von neuem verwieſen. 3) Kehrt der Verbrecher aus der ewigen Landesverweiſung zum Drittenmal zurück, dann ſoll ihn die Schwerdtſtrafe treffen; dem auf beſtimmte Zeit Verwieſenen aber ſoll man die Finger abhauen, und wenn dieſer 4) von neuem zurückkehrt, dann ſoll man ihn als einen unverbeſserlichen töden. cf. Claſen ad Art. 108. pag. 314 und 315. — Ueber die Beſtrafung in Sachſen vergl. Rivinus pr. de poena fractae Urphedae, ex praeſcripto legum Saxonicarum omnino ſtatuenda. Lipſ. 1735.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/210
Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/210>, abgerufen am 27.11.2024.