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Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801.

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Von besond. Verbrechen. Militärverbrechen.
es einen grossen Aufruhr der Soldaten zur
Folge hatte; *) sonst ist die Strafe willkühr-
lich. **)

§. 521.

2) Soldatenaufruhr besteht in dem
Aufstande des Heers oder eines bestimmten Theils
desselben gegen seinen Anführer und Vorgesetz-
te
. Schon durch blosse Anfoderungen mit
Geschrey, vorzüglich aber durch ausdrückli-
che Verweigerung des Gehorsams oder thätliche
Widersetzung ist die That vollendet. Die
Strafe ist in den letzten Fällen die Todes-
strafe, ***) welche aber nicht an allen exequirt
wird +), und in dem ersten willkührlich ++).

§. 522.

II. Individuellgefährliche Verbrechen sind 1)
Insubordination, welche durch jede
Handlung begangen wird, die der Pflicht der
vorzüglichen Achtung und dem unbedingten Ge-
horsam gegen die Befehle der militärischen Vor-
gesetzten widerspricht
. Durch blosses Klügeln
und Raisonniren über die gegebene Ordre,

durch
*) L. 3. §. 19 D. de R. M.
**) Nach Partikulargesetzen in der Regel immer
Arquebusade.
***) Arg. L. 3. §. 19. D. de R. M.
+) Dressel Diss. de decimatione delinquentium.
++) L. 3. §. 20. 21. D. de R. M.

Von beſond. Verbrechen. Militärverbrechen.
es einen groſsen Aufruhr der Soldaten zur
Folge hatte; *) ſonſt iſt die Strafe willkühr-
lich. **)

§. 521.

2) Soldatenaufruhr beſteht in dem
Aufſtande des Heers oder eines beſtimmten Theils
deſſelben gegen ſeinen Anführer und Vorgeſetz-
te
. Schon durch bloſse Anfoderungen mit
Geſchrey, vorzüglich aber durch ausdrückli-
che Verweigerung des Gehorſams oder thätliche
Widerſetzung iſt die That vollendet. Die
Strafe iſt in den letzten Fällen die Todes-
ſtrafe, ***) welche aber nicht an allen exequirt
wird †), und in dem erſten willkührlich ††).

§. 522.

II. Individuellgefährliche Verbrechen ſind 1)
Inſubordination, welche durch jede
Handlung begangen wird, die der Pflicht der
vorzüglichen Achtung und dem unbedingten Ge-
horſam gegen die Befehle der militäriſchen Vor-
geſetzten widerſpricht
. Durch bloſses Klügeln
und Raiſonniren über die gegebene Ordre,

durch
*) L. 3. §. 19 D. de R. M.
**) Nach Partikulargeſetzen in der Regel immer
Arquebuſade.
***) Arg. L. 3. §. 19. D. de R. M.
†) Dreſſel Diſſ. de decimatione delinquentium.
††) L. 3. §. 20. 21. D. de R. M.
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[421/0449] Von beſond. Verbrechen. Militärverbrechen. es einen groſsen Aufruhr der Soldaten zur Folge hatte; *) ſonſt iſt die Strafe willkühr- lich. **) §. 521. 2) Soldatenaufruhr beſteht in dem Aufſtande des Heers oder eines beſtimmten Theils deſſelben gegen ſeinen Anführer und Vorgeſetz- te. Schon durch bloſse Anfoderungen mit Geſchrey, vorzüglich aber durch ausdrückli- che Verweigerung des Gehorſams oder thätliche Widerſetzung iſt die That vollendet. Die Strafe iſt in den letzten Fällen die Todes- ſtrafe, ***) welche aber nicht an allen exequirt wird †), und in dem erſten willkührlich ††). §. 522. II. Individuellgefährliche Verbrechen ſind 1) Inſubordination, welche durch jede Handlung begangen wird, die der Pflicht der vorzüglichen Achtung und dem unbedingten Ge- horſam gegen die Befehle der militäriſchen Vor- geſetzten widerſpricht. Durch bloſses Klügeln und Raiſonniren über die gegebene Ordre, durch *) L. 3. §. 19 D. de R. M. **) Nach Partikulargeſetzen in der Regel immer Arquebuſade. ***) Arg. L. 3. §. 19. D. de R. M. †) Dreſſel Diſſ. de decimatione delinquentium. ††) L. 3. §. 20. 21. D. de R. M.

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Zitationshilfe: Feuerbach, Paul Johann Anselm von: Lehrbuch des gemeinen in Deutschland geltenden Peinlichen Rechts. Giessen, 1801, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/feuerbach_recht_1801/449>, abgerufen am 22.11.2024.