Triebfeder, statt findet; und ein Drittes ist nicht möglich. Nehmet ihr das erste an, so befindet ihr euch in einem alles Denken, und allen Mechanismus aufhebenden Zirkel; das ganze Werk kann die Triebfeder zwingen, nur, in wiefern es selbst von jener gezwungen ist, sie zu zwingen, also, in wiefern die Triebfeder, nur mittelbar, sich selbst zwingt; zwingt sie aber sich selbst nicht, welchem Mangel wir ja eben abhelfen wollten, so erfolgt überhaupt keine Bewegung. Nehmt ihr das zweite an, so be¬ kennt ihr, daß der Ursprung aller Bewegung in eurem Werke von einer in eurer Berechnung, und Anordnung gar nicht eingetretenen und durch euren Mechanismus gar nicht gebunde¬ nen Kraft ausgehe, die ohne Zweifel, ohne euer Zuthun, nach ihren eignen euch unbekannten Gesetzen, wirkt, wie sie kann. In jedem der beiden Fälle müßt ihr euch als Stümper, und ohnmächtige Praler bekennen.
Dies hat man denn auch gefühlt, und in diesem Lehrgebäude, das, auf seinen Zwang rechnend, um die übrigen Bürger unbesorgt seyn kann, wenigstens den Fürsten, von welchem alle gesellschaftliche Bewegung ausgeht, durch al¬
Triebfeder, ſtatt findet; und ein Drittes iſt nicht moͤglich. Nehmet ihr das erſte an, ſo befindet ihr euch in einem alles Denken, und allen Mechanismus aufhebenden Zirkel; das ganze Werk kann die Triebfeder zwingen, nur, in wiefern es ſelbſt von jener gezwungen iſt, ſie zu zwingen, alſo, in wiefern die Triebfeder, nur mittelbar, ſich ſelbſt zwingt; zwingt ſie aber ſich ſelbſt nicht, welchem Mangel wir ja eben abhelfen wollten, ſo erfolgt uͤberhaupt keine Bewegung. Nehmt ihr das zweite an, ſo be¬ kennt ihr, daß der Urſprung aller Bewegung in eurem Werke von einer in eurer Berechnung, und Anordnung gar nicht eingetretenen und durch euren Mechanismus gar nicht gebunde¬ nen Kraft ausgehe, die ohne Zweifel, ohne euer Zuthun, nach ihren eignen euch unbekannten Geſetzen, wirkt, wie ſie kann. In jedem der beiden Faͤlle muͤßt ihr euch als Stuͤmper, und ohnmaͤchtige Praler bekennen.
Dies hat man denn auch gefuͤhlt, und in dieſem Lehrgebaͤude, das, auf ſeinen Zwang rechnend, um die uͤbrigen Buͤrger unbeſorgt ſeyn kann, wenigſtens den Fuͤrſten, von welchem alle geſellſchaftliche Bewegung ausgeht, durch al¬
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Triebfeder, ſtatt findet; und ein Drittes iſt
nicht moͤglich. Nehmet ihr das erſte an, ſo
befindet ihr euch in einem alles Denken, und
allen Mechanismus aufhebenden Zirkel; das
ganze Werk kann die Triebfeder zwingen, nur,
in wiefern es ſelbſt von jener gezwungen iſt,
ſie zu zwingen, alſo, in wiefern die Triebfeder,
nur mittelbar, ſich ſelbſt zwingt; zwingt ſie aber
ſich ſelbſt nicht, welchem Mangel wir ja eben
abhelfen wollten, ſo erfolgt uͤberhaupt keine
Bewegung. Nehmt ihr das zweite an, ſo be¬
kennt ihr, daß der Urſprung aller Bewegung in
eurem Werke von einer in eurer Berechnung,
und Anordnung gar nicht eingetretenen und
durch euren Mechanismus gar nicht gebunde¬
nen Kraft ausgehe, die ohne Zweifel, ohne euer
Zuthun, nach ihren eignen euch unbekannten
Geſetzen, wirkt, wie ſie kann. In jedem der
beiden Faͤlle muͤßt ihr euch als Stuͤmper, und
ohnmaͤchtige Praler bekennen.
Dies hat man denn auch gefuͤhlt, und in
dieſem Lehrgebaͤude, das, auf ſeinen Zwang
rechnend, um die uͤbrigen Buͤrger unbeſorgt ſeyn
kann, wenigſtens den Fuͤrſten, von welchem alle
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/225>, abgerufen am 21.11.2024.
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