falls einen Begriff zu haben begehrt, denselben Weg, und die durchgängige Vermeidung des entgegengesezten, zu empfehlen. Eben so wenig haben wir bis jezt etwas von der wirklichen Ausübung sehen wollen, keinesweges aus Nichtachtung, sondern weil wir uns erst einen festen und sichern Begriff von der wahren Ab¬ sicht des Erfinders, hinter welcher die Aus¬ übung oft zurückbleiben kann, verschaffen woll¬ ten, aus diesem Begriffe aber der Begriff von der Ausübung und dem nothwendigen Erfolge, ohne alles Probiren, sich von selbst ergiebt, und man, nur mit diesem ausgestattet, die Ausübung wahrhaftig verstehen, und richtig beurtheilen kann. Sollte, wie einige glauben, auch dieser Unterrichtsgang schon hier und da in ein blindes empirisches Zutappen, und in leere Spielerei, und Schauauslegerei aus¬ geartet seyn, so ist meines Erachtens der Grund¬ begriff des Erfinders wenigstens daran ganz unschuldig.
Für diesen Grundbegriff nun bürgt mir zu¬ erst die Eigenthümlichkeit des Mannes selber, wie er diese in seinen Schriften mit der treu¬ sten und gemüthvollsten Offenheit darlegt. An
falls einen Begriff zu haben begehrt, denſelben Weg, und die durchgaͤngige Vermeidung des entgegengeſezten, zu empfehlen. Eben ſo wenig haben wir bis jezt etwas von der wirklichen Ausuͤbung ſehen wollen, keinesweges aus Nichtachtung, ſondern weil wir uns erſt einen feſten und ſichern Begriff von der wahren Ab¬ ſicht des Erfinders, hinter welcher die Aus¬ uͤbung oft zuruͤckbleiben kann, verſchaffen woll¬ ten, aus dieſem Begriffe aber der Begriff von der Ausuͤbung und dem nothwendigen Erfolge, ohne alles Probiren, ſich von ſelbſt ergiebt, und man, nur mit dieſem ausgeſtattet, die Ausuͤbung wahrhaftig verſtehen, und richtig beurtheilen kann. Sollte, wie einige glauben, auch dieſer Unterrichtsgang ſchon hier und da in ein blindes empiriſches Zutappen, und in leere Spielerei, und Schauauslegerei aus¬ geartet ſeyn, ſo iſt meines Erachtens der Grund¬ begriff des Erfinders wenigſtens daran ganz unſchuldig.
Fuͤr dieſen Grundbegriff nun buͤrgt mir zu¬ erſt die Eigenthuͤmlichkeit des Mannes ſelber, wie er dieſe in ſeinen Schriften mit der treu¬ ſten und gemuͤthvollſten Offenheit darlegt. An
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falls einen Begriff zu haben begehrt, denſelben
Weg, und die durchgaͤngige Vermeidung des
entgegengeſezten, zu empfehlen. Eben ſo wenig
haben wir bis jezt etwas von der wirklichen
Ausuͤbung ſehen wollen, keinesweges aus
Nichtachtung, ſondern weil wir uns erſt einen
feſten und ſichern Begriff von der wahren Ab¬
ſicht des Erfinders, hinter welcher die Aus¬
uͤbung oft zuruͤckbleiben kann, verſchaffen woll¬
ten, aus dieſem Begriffe aber der Begriff von
der Ausuͤbung und dem nothwendigen Erfolge,
ohne alles Probiren, ſich von ſelbſt ergiebt,
und man, nur mit dieſem ausgeſtattet, die
Ausuͤbung wahrhaftig verſtehen, und richtig
beurtheilen kann. Sollte, wie einige glauben,
auch dieſer Unterrichtsgang ſchon hier und da
in ein blindes empiriſches Zutappen, und in
leere Spielerei, und Schauauslegerei aus¬
geartet ſeyn, ſo iſt meines Erachtens der Grund¬
begriff des Erfinders wenigſtens daran ganz
unſchuldig.
Fuͤr dieſen Grundbegriff nun buͤrgt mir zu¬
erſt die Eigenthuͤmlichkeit des Mannes ſelber,
wie er dieſe in ſeinen Schriften mit der treu¬
ſten und gemuͤthvollſten Offenheit darlegt. An
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/299>, abgerufen am 22.11.2024.
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