chen berechnet; dies war die Haupt-Fakultät, zu der die übrigen nur den Anhang bildeten, und meistens auch nur den Abgang von jener abgetreten erhielten.
So lange diejenigen, die an der Spitze des Regiments standen, über den eigentlichen Zweck desselben im Dunkeln blieben, und selbst für ihre eigne Person ergriffen waren von jener ge¬ wissenhaften Sorge für ihre und anderer See¬ ligkeit, konnte man auf ihren Eifer für diese Art der öffentlichen Erziehung, und auf ihre ernstlichen Bemühungen dafür, sicher rechnen. Sobald sie aber über den ersten ins Klare ka¬ men, und begriffen, daß der Wirkungskreis des Staates innerhalb der sichtbaren Welt liege, so mußte ihnen einleuchten, daß jene Sorge für die ewige Seeligkeit ihrer Untertha¬ nen ihnen nicht zur Last fallen könne, und daß, wer da seelig werden wolle, selbst sehen möge, wie er es mache. Sie glaubten von nun an genug zu thun, wenn sie nur die aus gottseli¬ gern Zeiten herrührenden Stiftungen und An¬ stalten ihrer ersten Bestimmung fernerhin überließen; so wenig angemessen und ausrei¬ reichend dieselben auch für die ganz veränder¬
chen berechnet; dies war die Haupt-Fakultaͤt, zu der die uͤbrigen nur den Anhang bildeten, und meiſtens auch nur den Abgang von jener abgetreten erhielten.
So lange diejenigen, die an der Spitze des Regiments ſtanden, uͤber den eigentlichen Zweck deſſelben im Dunkeln blieben, und ſelbſt fuͤr ihre eigne Perſon ergriffen waren von jener ge¬ wiſſenhaften Sorge fuͤr ihre und anderer See¬ ligkeit, konnte man auf ihren Eifer fuͤr dieſe Art der oͤffentlichen Erziehung, und auf ihre ernſtlichen Bemuͤhungen dafuͤr, ſicher rechnen. Sobald ſie aber uͤber den erſten ins Klare ka¬ men, und begriffen, daß der Wirkungskreis des Staates innerhalb der ſichtbaren Welt liege, ſo mußte ihnen einleuchten, daß jene Sorge fuͤr die ewige Seeligkeit ihrer Untertha¬ nen ihnen nicht zur Laſt fallen koͤnne, und daß, wer da ſeelig werden wolle, ſelbſt ſehen moͤge, wie er es mache. Sie glaubten von nun an genug zu thun, wenn ſie nur die aus gottſeli¬ gern Zeiten herruͤhrenden Stiftungen und An¬ ſtalten ihrer erſten Beſtimmung fernerhin uͤberließen; ſo wenig angemeſſen und ausrei¬ reichend dieſelben auch fuͤr die ganz veraͤnder¬
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chen berechnet; dies war die Haupt-Fakultaͤt,
zu der die uͤbrigen nur den Anhang bildeten,
und meiſtens auch nur den Abgang von jener
abgetreten erhielten.
So lange diejenigen, die an der Spitze des
Regiments ſtanden, uͤber den eigentlichen Zweck
deſſelben im Dunkeln blieben, und ſelbſt fuͤr
ihre eigne Perſon ergriffen waren von jener ge¬
wiſſenhaften Sorge fuͤr ihre und anderer See¬
ligkeit, konnte man auf ihren Eifer fuͤr dieſe
Art der oͤffentlichen Erziehung, und auf ihre
ernſtlichen Bemuͤhungen dafuͤr, ſicher rechnen.
Sobald ſie aber uͤber den erſten ins Klare ka¬
men, und begriffen, daß der Wirkungskreis
des Staates innerhalb der ſichtbaren Welt
liege, ſo mußte ihnen einleuchten, daß jene
Sorge fuͤr die ewige Seeligkeit ihrer Untertha¬
nen ihnen nicht zur Laſt fallen koͤnne, und daß,
wer da ſeelig werden wolle, ſelbſt ſehen moͤge,
wie er es mache. Sie glaubten von nun an
genug zu thun, wenn ſie nur die aus gottſeli¬
gern Zeiten herruͤhrenden Stiftungen und An¬
ſtalten ihrer erſten Beſtimmung fernerhin
uͤberließen; ſo wenig angemeſſen und ausrei¬
reichend dieſelben auch fuͤr die ganz veraͤnder¬
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/353>, abgerufen am 22.11.2024.
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