Macht und alles Ansehen, mit der stillschwei¬ genden Einwilligung der entschiedenen Mehr¬ heit des übrigen Menschengeschlechts, sich be¬ fand, eben also geredet, wie sie jetzo reden; wer kann es ihnen verdenken, daß sie an ihre durch die Erfahrung sehr bestätigte ehemalige Rede erinnern? Wir hören auch, daß sie ein¬ zelne genannte Personen, die ehemals an der Spitze der Geschäfte standen, vor das Volks¬ gericht führen, ihre Untauglichkeit, ihre Träg¬ heit, ihren bösen Willen darlegen, und klar darthun, daß aus solchen Ursachen nothwendig solche Wirkungen hervorgehen mußten. Ha¬ ben sie schon ehemals, als bei den Angeklag¬ ten noch die Gewalt war, und die aus ihrer Verwaltung nothwendig erfolgen müssenden Uebel noch abzuwenden waren, eben dasselbe eingesehen, was sie jezt einsehen, und es eben so laut ausgesprochen; haben sie schon damals ihre Schuldigen mit derselben Kraft angeklagt, und kein Mittel unversucht gelassen, das Va¬ terland aus ihren Händen zu erretten, und sind sie bloß nicht gehört worden; so thun sie sehr recht, an ihre damals verschmähte Warnung zu
Macht und alles Anſehen, mit der ſtillſchwei¬ genden Einwilligung der entſchiedenen Mehr¬ heit des uͤbrigen Menſchengeſchlechts, ſich be¬ fand, eben alſo geredet, wie ſie jetzo reden; wer kann es ihnen verdenken, daß ſie an ihre durch die Erfahrung ſehr beſtaͤtigte ehemalige Rede erinnern? Wir hoͤren auch, daß ſie ein¬ zelne genannte Perſonen, die ehemals an der Spitze der Geſchaͤfte ſtanden, vor das Volks¬ gericht fuͤhren, ihre Untauglichkeit, ihre Traͤg¬ heit, ihren boͤſen Willen darlegen, und klar darthun, daß aus ſolchen Urſachen nothwendig ſolche Wirkungen hervorgehen mußten. Ha¬ ben ſie ſchon ehemals, als bei den Angeklag¬ ten noch die Gewalt war, und die aus ihrer Verwaltung nothwendig erfolgen muͤſſenden Uebel noch abzuwenden waren, eben daſſelbe eingeſehen, was ſie jezt einſehen, und es eben ſo laut ausgeſprochen; haben ſie ſchon damals ihre Schuldigen mit derſelben Kraft angeklagt, und kein Mittel unverſucht gelaſſen, das Va¬ terland aus ihren Haͤnden zu erretten, und ſind ſie bloß nicht gehoͤrt worden; ſo thun ſie ſehr recht, an ihre damals verſchmaͤhte Warnung zu
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Macht und alles Anſehen, mit der ſtillſchwei¬
genden Einwilligung der entſchiedenen Mehr¬
heit des uͤbrigen Menſchengeſchlechts, ſich be¬
fand, eben alſo geredet, wie ſie jetzo reden;
wer kann es ihnen verdenken, daß ſie an ihre
durch die Erfahrung ſehr beſtaͤtigte ehemalige
Rede erinnern? Wir hoͤren auch, daß ſie ein¬
zelne genannte Perſonen, die ehemals an der
Spitze der Geſchaͤfte ſtanden, vor das Volks¬
gericht fuͤhren, ihre Untauglichkeit, ihre Traͤg¬
heit, ihren boͤſen Willen darlegen, und klar
darthun, daß aus ſolchen Urſachen nothwendig
ſolche Wirkungen hervorgehen mußten. Ha¬
ben ſie ſchon ehemals, als bei den Angeklag¬
ten noch die Gewalt war, und die aus ihrer
Verwaltung nothwendig erfolgen muͤſſenden
Uebel noch abzuwenden waren, eben daſſelbe
eingeſehen, was ſie jezt einſehen, und es eben
ſo laut ausgeſprochen; haben ſie ſchon damals
ihre Schuldigen mit derſelben Kraft angeklagt,
und kein Mittel unverſucht gelaſſen, das Va¬
terland aus ihren Haͤnden zu erretten, und ſind
ſie bloß nicht gehoͤrt worden; ſo thun ſie ſehr
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/444>, abgerufen am 22.11.2024.
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