Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].Drum schautest Du allein in Deinem Ambt auf GOtt / Dein Opfer muste stets zum Sitz der Sternen dringen / Auch da der Kranckheit Angst und deren lange Noht / Dich offt noch vor dem Tod hieß mit dem Tode ringen / Da schien Dein Glaube selbst / daß Er Eliae Art / Der in der Sterblichkeit schon hält die Himmel-Fahrt / Ob Du nun gleich alhier zu sincken angefangen / Bist Du doch als ein Stern im Himmel aufgegangen. Ich aber büße dis mit Deinen Gaben ein / Was ein Cujacius und was ein Strick gewesen / Und Braunschweig mag mit Recht anitz betrübet seyn / Du warst dem Vaterland zu seiner Zird' erlesen / Mit Dir stirbt auf das neu der Stadt ein Schrader ab / Der vielen Fürsten Rath / dem Stam ein Ansehn gab / Eein Rittershusius ein Pauli fällt danieder / Da der erfahrne Damm schließt seiner Augen-Lieder. Kommt nun Verwayste / kommt zu diesen Grabe her. Kommt bringt nach alter Art betrübte Thränen-Schalen / Hier bricht der Liebsten Hertz / die Kinder weinen sehr / Und wollen Ihre Pflicht in höchster Wehmuht zahlen / Doch hemmt mit mir zugleich den ungemeinen Schmertz / Denn den Verlust ersetzt doch kein betrübtes Hertz / Macht aber / soll ich mich noch einst getröstet sehen / Daß mir ein Phoenix kan auß dieser Asch' entstehen. Hier schwieg die Themis still / wir aber theurer Damm / Verehren Deinen Ruhm den Du hast hinderlassen / Der ob dich gleich der Tod so zeitlich von uns nahm / Doch nicht verschwinden wird / und nimmer kan erblaßen / Es decket zwar den Leib des Grabes Dunckelheit / Doch Deine Seele schwebt / in jener Herlichkeit / Wo JEsu Sonne prangt / wo Du im Engel-Orden / Und von der Ewigkeit ein neues Mitglied worden. Das Ruhm-würdige Angedencken des Seligsten Herren von Damm / solte mit diesen geringschätzigen Zeilen begleiten / H. E. Sieverds. Drum schautest Du allein in Deinem Ambt auf GOtt / Dein Opfer muste stets zum Sitz der Sternen dringen / Auch da der Kranckheit Angst und deren lange Noht / Dich offt noch vor dem Tod hieß mit dem Tode ringen / Da schien Dein Glaube selbst / daß Er Eliae Art / Der in der Sterblichkeit schon hält die Himmel-Fahrt / Ob Du nun gleich alhier zu sincken angefangen / Bist Du doch als ein Stern im Himmel aufgegangen. Ich aber büße dis mit Deinen Gaben ein / Was ein Cujacius und was ein Strick gewesen / Und Braunschweig mag mit Recht anitz betrübet seyn / Du warst dem Vaterland zu seiner Zird’ erlesen / Mit Dir stirbt auf das neu der Stadt ein Schrader ab / Der vielen Fürsten Rath / dem Stam ein Ansehn gab / Eein Rittershusius ein Pauli fällt danieder / Da der erfahrne Damm schließt seiner Augen-Lieder. Kommt nun Verwayste / kommt zu diesen Grabe her. Kommt bringt nach alter Art betrübte Thränen-Schalen / Hier bricht der Liebsten Hertz / die Kinder weinen sehr / Und wollen Ihre Pflicht in höchster Wehmuht zahlen / Doch hemmt mit mir zugleich den ungemeinen Schmertz / Denn den Verlust ersetzt doch kein betrübtes Hertz / Macht aber / soll ich mich noch einst getröstet sehen / Daß mir ein Phoenix kan auß dieser Asch’ entstehen. Hier schwieg die Themis still / wir aber theurer Damm / Verehren Deinen Ruhm den Du hast hinderlassen / Der ob dich gleich der Tod so zeitlich von uns nahm / Doch nicht verschwinden wird / und nimmer kan erblaßen / Es decket zwar den Leib des Grabes Dunckelheit / Doch Deine Seele schwebt / in jener Herlichkeit / Wo JEsu Sonne prangt / wo Du im Engel-Orden / Und von der Ewigkeit ein neues Mitglied worden. Das Ruhm-würdige Angedencken des Seligsten Herren von Damm / solte mit diesen geringschätzigen Zeilen begleiten / H. E. Sieverds. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0072"/> <l>Drum schautest Du allein in Deinem Ambt auf GOtt / Dein Opfer muste stets zum Sitz der Sternen dringen / Auch da der Kranckheit Angst und deren lange Noht / Dich offt noch vor dem Tod hieß mit dem Tode ringen / Da schien Dein Glaube selbst / daß Er Eliae Art / Der in der Sterblichkeit schon hält die Himmel-Fahrt / Ob Du nun gleich alhier zu sincken angefangen / Bist Du doch als ein Stern im Himmel aufgegangen.</l> <l>Ich aber büße dis mit Deinen Gaben ein / Was ein Cujacius und was ein Strick gewesen / Und Braunschweig mag mit Recht anitz betrübet seyn / Du warst dem Vaterland zu seiner Zird’ erlesen / Mit Dir stirbt auf das neu der Stadt ein Schrader ab / Der vielen Fürsten Rath / dem Stam ein Ansehn gab / Eein Rittershusius ein Pauli fällt danieder / Da der erfahrne Damm schließt seiner Augen-Lieder.</l> <l>Kommt nun Verwayste / kommt zu diesen Grabe her. Kommt bringt nach alter Art betrübte Thränen-Schalen / Hier bricht der Liebsten Hertz / die Kinder weinen sehr / Und wollen Ihre Pflicht in höchster Wehmuht zahlen / Doch hemmt mit mir zugleich den ungemeinen Schmertz / Denn den Verlust ersetzt doch kein betrübtes Hertz / Macht aber / soll ich mich noch einst getröstet sehen / Daß mir ein Phoenix kan auß dieser Asch’ entstehen.</l> <l>Hier schwieg die Themis still / wir aber theurer Damm / Verehren Deinen Ruhm den Du hast hinderlassen / Der ob dich gleich der Tod so zeitlich von uns nahm / Doch nicht verschwinden wird / und nimmer kan erblaßen / Es decket zwar den Leib des Grabes Dunckelheit / Doch Deine Seele schwebt / in jener Herlichkeit / Wo JEsu Sonne prangt / wo Du im Engel-Orden / Und von der Ewigkeit ein neues Mitglied worden.</l> <l>Das Ruhm-würdige Angedencken des Seligsten Herren von Damm / solte mit diesen geringschätzigen Zeilen begleiten /</l> <p>H. E. Sieverds.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0072]
Drum schautest Du allein in Deinem Ambt auf GOtt / Dein Opfer muste stets zum Sitz der Sternen dringen / Auch da der Kranckheit Angst und deren lange Noht / Dich offt noch vor dem Tod hieß mit dem Tode ringen / Da schien Dein Glaube selbst / daß Er Eliae Art / Der in der Sterblichkeit schon hält die Himmel-Fahrt / Ob Du nun gleich alhier zu sincken angefangen / Bist Du doch als ein Stern im Himmel aufgegangen. Ich aber büße dis mit Deinen Gaben ein / Was ein Cujacius und was ein Strick gewesen / Und Braunschweig mag mit Recht anitz betrübet seyn / Du warst dem Vaterland zu seiner Zird’ erlesen / Mit Dir stirbt auf das neu der Stadt ein Schrader ab / Der vielen Fürsten Rath / dem Stam ein Ansehn gab / Eein Rittershusius ein Pauli fällt danieder / Da der erfahrne Damm schließt seiner Augen-Lieder. Kommt nun Verwayste / kommt zu diesen Grabe her. Kommt bringt nach alter Art betrübte Thränen-Schalen / Hier bricht der Liebsten Hertz / die Kinder weinen sehr / Und wollen Ihre Pflicht in höchster Wehmuht zahlen / Doch hemmt mit mir zugleich den ungemeinen Schmertz / Denn den Verlust ersetzt doch kein betrübtes Hertz / Macht aber / soll ich mich noch einst getröstet sehen / Daß mir ein Phoenix kan auß dieser Asch’ entstehen. Hier schwieg die Themis still / wir aber theurer Damm / Verehren Deinen Ruhm den Du hast hinderlassen / Der ob dich gleich der Tod so zeitlich von uns nahm / Doch nicht verschwinden wird / und nimmer kan erblaßen / Es decket zwar den Leib des Grabes Dunckelheit / Doch Deine Seele schwebt / in jener Herlichkeit / Wo JEsu Sonne prangt / wo Du im Engel-Orden / Und von der Ewigkeit ein neues Mitglied worden. Das Ruhm-würdige Angedencken des Seligsten Herren von Damm / solte mit diesen geringschätzigen Zeilen begleiten / H. E. Sieverds.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_damm_1716/72>, abgerufen am 16.02.2025. |