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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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auch in derselben solchen Fleiß angewandt / daß Er in solcher Wissenschafft seines Gleichen nicht viel gefunden. Hierzu kam die Erfahrung / da Er so viele Feldzüge / anfangs bey denen Hochfürstl. Zellischen / nachgehends Churfürstl. Brandenburgischen / endlich auch Hochfürstl. Braunschw. Wolffenbüttelschen Trouppen in den vorigen Kriegen mit gethan und mit grossen Ruhm seine Dienste versehen. O wie mancher lebt noch wol hier und da / der Ihm sein Leben / seine gesunde Glieder zu dancken / der noch die Narben der fast tödtlichen Wunden zeigen kan / und die guten Pflaster des Seel. Herrn Boxbergs rühmen muß / dadurch dieselbe geheilet worden. Allein dieses muste nicht helffen noch abwehren können / daß nicht auch an Ihm endlich die ordre käme: Artzt hilff dir selber; Ja wir wissens zum theil / wie Ihm bißanhero der Tod vom Frühling zum Herbst / vom Herbst zum Frühling nachgeschlichen / und durch eine Schwachheit nach der andern Ihm zugesetzet. Und endlich wolte kein Kraut / kein Pflaster / keine Bezoar aus Indien, kein Balsam aus AEgypten, kein Einhorn aus China, kein Gold aus Arabien, keine Perlen aus Orient mehr helffen / keine Kräuter-Träncke / kein Brust-Pflaster / kein Safft noch Lattwerge kunte seine angst- und schlaff-lose Nächte heben / keine Essence seinen appetit befordern. Er sahe aber wol / daß GOTT mit dieser Kranckheit auf seine Gesundheit zielete; und hatte dieselbe nicht anders anzusehen als seine Lancetten und andere Instrumenta Chirurgica, von denen es heißt: Sanat dum ferit; es verletzet / daß es heilet. Drum war Er denn zuforderst auf die Cur seiner Seelen bedacht / stellete auch glück-

auch in derselben solchen Fleiß angewandt / daß Er in solcher Wissenschafft seines Gleichen nicht viel gefunden. Hierzu kam die Erfahrung / da Er so viele Feldzüge / anfangs bey denen Hochfürstl. Zellischen / nachgehends Churfürstl. Brandenburgischen / endlich auch Hochfürstl. Braunschw. Wolffenbüttelschen Trouppen in den vorigen Kriegen mit gethan und mit grossen Ruhm seine Dienste versehen. O wie mancher lebt noch wol hier und da / der Ihm sein Leben / seine gesunde Glieder zu dancken / der noch die Narben der fast tödtlichen Wunden zeigen kan / und die guten Pflaster des Seel. Herrn Boxbergs rühmen muß / dadurch dieselbe geheilet worden. Allein dieses muste nicht helffen noch abwehren können / daß nicht auch an Ihm endlich die ordre käme: Artzt hilff dir selber; Ja wir wissens zum theil / wie Ihm bißanhero der Tod vom Frühling zum Herbst / vom Herbst zum Frühling nachgeschlichen / und durch eine Schwachheit nach der andern Ihm zugesetzet. Und endlich wolte kein Kraut / kein Pflaster / keine Bezoar aus Indien, kein Balsam aus AEgypten, kein Einhorn aus China, kein Gold aus Arabien, keine Perlen aus Orient mehr helffen / keine Kräuter-Träncke / kein Brust-Pflaster / kein Safft noch Lattwerge kunte seine angst- und schlaff-lose Nächte heben / keine Essence seinen appetit befordern. Er sahe aber wol / daß GOTT mit dieser Kranckheit auf seine Gesundheit zielete; und hatte dieselbe nicht anders anzusehen als seine Lancetten und andere Instrumenta Chirurgica, von denen es heißt: Sanat dum ferit; es verletzet / daß es heilet. Drum war Er denn zuforderst auf die Cur seiner Seelen bedacht / stellete auch glück-

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                     mit gethan und mit grossen Ruhm seine Dienste versehen. O wie mancher lebt noch
                     wol hier und da / der Ihm sein Leben / seine gesunde Glieder zu dancken / der
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                     des Seel. Herrn Boxbergs rühmen muß / dadurch dieselbe geheilet worden. Allein
                     dieses muste nicht helffen noch abwehren können / daß nicht auch an Ihm endlich
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[134/0140] auch in derselben solchen Fleiß angewandt / daß Er in solcher Wissenschafft seines Gleichen nicht viel gefunden. Hierzu kam die Erfahrung / da Er so viele Feldzüge / anfangs bey denen Hochfürstl. Zellischen / nachgehends Churfürstl. Brandenburgischen / endlich auch Hochfürstl. Braunschw. Wolffenbüttelschen Trouppen in den vorigen Kriegen mit gethan und mit grossen Ruhm seine Dienste versehen. O wie mancher lebt noch wol hier und da / der Ihm sein Leben / seine gesunde Glieder zu dancken / der noch die Narben der fast tödtlichen Wunden zeigen kan / und die guten Pflaster des Seel. Herrn Boxbergs rühmen muß / dadurch dieselbe geheilet worden. Allein dieses muste nicht helffen noch abwehren können / daß nicht auch an Ihm endlich die ordre käme: Artzt hilff dir selber; Ja wir wissens zum theil / wie Ihm bißanhero der Tod vom Frühling zum Herbst / vom Herbst zum Frühling nachgeschlichen / und durch eine Schwachheit nach der andern Ihm zugesetzet. Und endlich wolte kein Kraut / kein Pflaster / keine Bezoar aus Indien, kein Balsam aus AEgypten, kein Einhorn aus China, kein Gold aus Arabien, keine Perlen aus Orient mehr helffen / keine Kräuter-Träncke / kein Brust-Pflaster / kein Safft noch Lattwerge kunte seine angst- und schlaff-lose Nächte heben / keine Essence seinen appetit befordern. Er sahe aber wol / daß GOTT mit dieser Kranckheit auf seine Gesundheit zielete; und hatte dieselbe nicht anders anzusehen als seine Lancetten und andere Instrumenta Chirurgica, von denen es heißt: Sanat dum ferit; es verletzet / daß es heilet. Drum war Er denn zuforderst auf die Cur seiner Seelen bedacht / stellete auch glück-

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/140>, abgerufen am 21.11.2024.