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Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.

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irrdischen Dingen zu finden? Salomon sagt: Wer Geld liebet / wird des Geldes nimmer satt / und Eccles. V, 9.ich sage überhaupt: Wer das Irrdische liebet wird des Irrdischen nimmer satt / warum? Alles Irrdische 1. Cor. VII, 31.sagt Paulus ist nur ein [fremdsprachliches Material] eine Verthönung / ein Schein und Schatten-Wesen; irrdische Dinge sind 2. Cor. IV, 18.[fremdsprachliches Material] Zeitlich. Was unter den Mond / ist so veränderlich 1. Joh. II, 17.als der Mond. Die Welt vergeht / und ihre Herrlichkeit ist wie ein Blumen-Strauß / welcher verwelcket indem man daran reucht; wie ein Eyß / welches zerschmeltzet / indem man es in der Hand hält.

Glückseelig seyn wil eine Beruhigung des Hertzens erfordern / wo ist die vom irrdischen Dingen zu gewarten? Prov. XI, 2.Gut hilfft nicht am Tage des Zorns / spricht Salomo. Wenn der Geist und das Gewissen rege und unruhig werden wegen der Sünde / da sind sie keine Harffe diesen bösen Geist zu stillen. Wo die Seele durch die Sünde verwundet / kein Oel / das in solche Wunden dienet. Höret was Ezechiel saget: Sie werden Ez. VII, 19.ihr Silber hinauf auf die Gassen werffen / und ihr Gold als einen Unflath achten: Denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HErrn. Ja mehr Unruhe / mehr Plage als Ruhe findet sich in den irrdischen Dingen / sie Marc. XIII, 17. Hos. XII, 2. Hab. II, 6.heissen Dornen die müssen ja das Hertz noch mehr zerreissen; Sie heissen ein Wind / dabey findet sich Sturm und Ungewitter; Ein Schlamm / und wehe dem der ihn auf sich ladet. Es bleibet auch wol bey dem Ausspruch Pauli: 1. Tim. VI, 9.Die da reich werden wollen die fallen in Versuchung und Stricke / und viel thörichter und schädlicher Lüste / welche versencken den Menschen ins Verderben und Verdammniß. Ja daß denn ein Christ

irrdischen Dingen zu finden? Salomon sagt: Wer Geld liebet / wird des Geldes nimmer satt / und Eccles. V, 9.ich sage überhaupt: Wer das Irrdische liebet wird des Irrdischen nimmer satt / warum? Alles Irrdische 1. Cor. VII, 31.sagt Paulus ist nur ein [fremdsprachliches Material] eine Verthönung / ein Schein und Schatten-Wesen; irrdische Dinge sind 2. Cor. IV, 18.[fremdsprachliches Material] Zeitlich. Was unter den Mond / ist so veränderlich 1. Joh. II, 17.als der Mond. Die Welt vergeht / und ihre Herrlichkeit ist wie ein Blumen-Strauß / welcher verwelcket indem man daran reucht; wie ein Eyß / welches zerschmeltzet / indem man es in der Hand hält.

Glückseelig seyn wil eine Beruhigung des Hertzens erfordern / wo ist die vom irrdischen Dingen zu gewarten? Prov. XI, 2.Gut hilfft nicht am Tage des Zorns / spricht Salomo. Wenn der Geist und das Gewissen rege und unruhig werden wegen der Sünde / da sind sie keine Harffe diesen bösen Geist zu stillen. Wo die Seele durch die Sünde verwundet / kein Oel / das in solche Wunden dienet. Höret was Ezechiel saget: Sie werden Ez. VII, 19.ihr Silber hinauf auf die Gassen werffen / und ihr Gold als einen Unflath achten: Denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HErrn. Ja mehr Unruhe / mehr Plage als Ruhe findet sich in den irrdischen Dingen / sie Marc. XIII, 17. Hos. XII, 2. Hab. II, 6.heissen Dornen die müssen ja das Hertz noch mehr zerreissen; Sie heissen ein Wind / dabey findet sich Sturm und Ungewitter; Ein Schlamm / und wehe dem der ihn auf sich ladet. Es bleibet auch wol bey dem Ausspruch Pauli: 1. Tim. VI, 9.Die da reich werden wollen die fallen in Versuchung und Stricke / und viel thörichter und schädlicher Lüste / welche versencken den Menschen ins Verderben und Verdammniß. Ja daß denn ein Christ

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[20/0026] irrdischen Dingen zu finden? Salomon sagt: Wer Geld liebet / wird des Geldes nimmer satt / und ich sage überhaupt: Wer das Irrdische liebet wird des Irrdischen nimmer satt / warum? Alles Irrdische sagt Paulus ist nur ein _ eine Verthönung / ein Schein und Schatten-Wesen; irrdische Dinge sind _ Zeitlich. Was unter den Mond / ist so veränderlich als der Mond. Die Welt vergeht / und ihre Herrlichkeit ist wie ein Blumen-Strauß / welcher verwelcket indem man daran reucht; wie ein Eyß / welches zerschmeltzet / indem man es in der Hand hält. Eccles. V, 9. 1. Cor. VII, 31. 2. Cor. IV, 18. 1. Joh. II, 17. Glückseelig seyn wil eine Beruhigung des Hertzens erfordern / wo ist die vom irrdischen Dingen zu gewarten? Gut hilfft nicht am Tage des Zorns / spricht Salomo. Wenn der Geist und das Gewissen rege und unruhig werden wegen der Sünde / da sind sie keine Harffe diesen bösen Geist zu stillen. Wo die Seele durch die Sünde verwundet / kein Oel / das in solche Wunden dienet. Höret was Ezechiel saget: Sie werden ihr Silber hinauf auf die Gassen werffen / und ihr Gold als einen Unflath achten: Denn ihr Silber und Gold wird sie nicht erretten am Tage des Zorns des HErrn. Ja mehr Unruhe / mehr Plage als Ruhe findet sich in den irrdischen Dingen / sie heissen Dornen die müssen ja das Hertz noch mehr zerreissen; Sie heissen ein Wind / dabey findet sich Sturm und Ungewitter; Ein Schlamm / und wehe dem der ihn auf sich ladet. Es bleibet auch wol bey dem Ausspruch Pauli: Die da reich werden wollen die fallen in Versuchung und Stricke / und viel thörichter und schädlicher Lüste / welche versencken den Menschen ins Verderben und Verdammniß. Ja daß denn ein Christ Prov. XI, 2. Ez. VII, 19. Marc. XIII, 17. Hos. XII, 2. Hab. II, 6. 1. Tim. VI, 9.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/26>, abgerufen am 27.04.2024.