Finen, Eberhard: Der Seine Seele stillende David/ Und die Rechte Stelle einer stillen Zufriedenheit. Braunschweig, 1720.wen / haben die Liebe und Mildthätigkeit dieser Tabea bey ihrem Leben wohl genossen / und geniessen es noch so wohl als andere Hülffs-benöthigte / nach ihrem seeligen Tode. Was nun endlich der wohlseeligen Frau General-Majorinn letztere Kranckheit und darauf erfolgter seeliger Abschied aus dieser Welt betrifft / so zählen wir billig mit unter die vor angeführte Leyden / daß dieselbe schon von guter Zeit her / und insonderheit in denen letzten Jahren eine gar schwache Leibes-constitution gehabt / und von dem Nieren-Stein öffters / von einer vollen Brust aber / und dem damit verknüpfft gewesenen Husten beständig incommodiret worden; daher ihre Leibes-Kräffte von Zeit zu Zeit mercklich abgenommen / und ob zwar dieselbe durch die unermüdete Treue und Sorgfalt des von ihr erwählten und in beständiger estime und Vertrauen behaltenen Medici, Herrn Mertzens / Medicinae Doctoris, und berühmten Practici allhier / und die von demselben vorgeschriebene und adhibirte Artzeneyen von obbemeldeten Beschwehrungen zuweilen einige Erleichterung gehabt / hat sich doch die geschwächte Natur nicht wieder recht erhohlen können. Sonderlich hat sich letzt-verwichenen Sommer der Abgang der Kräffte / und ein Marasmus senilis cum febri lenta, oder eine bey dem Alter sich anfindende Auszehrung mit einem langsamen Fieber / deutlich geäussert / wobey der appetit zum Essen weggefallen / das Gedächtniß schwächer worden / und die Füsse geschwollen sind. Doch ist die seelige Frau General-Majorinn die meiste Zeit noch in dem Stande gewesen / dem öffentlichen Gottesdienste beywohnen zu können / bis sie im letzt-verwichenen October so schwach worden / daß sie wenig mehr ausser dem Bette seyn können / auch fast nichts mehr von Speise genossen / wobey die Natur sich zu helffen / und sich auf die ihr sonst gewöhnliche Weise von denen schädlichen Feuchtigkeiten zu liberiren / nicht mehr vermögend gewesen. Ob man nun schon selbiger mit denen kräfftigsten medicamenten / die zur andern Zeit bey der seeligen Frau General-Majorinn gar guten effect gehabt / zu hülffe zu kommen bemühet ge- wen / haben die Liebe und Mildthätigkeit dieser Tabea bey ihrem Leben wohl genossen / und geniessen es noch so wohl als andere Hülffs-benöthigte / nach ihrem seeligen Tode. Was nun endlich der wohlseeligen Frau General-Majorinn letztere Kranckheit und darauf erfolgter seeliger Abschied aus dieser Welt betrifft / so zählen wir billig mit unter die vor angeführte Leyden / daß dieselbe schon von guter Zeit her / und insonderheit in denen letzten Jahren eine gar schwache Leibes-constitution gehabt / und von dem Nieren-Stein öffters / von einer vollen Brust aber / und dem damit verknüpfft gewesenen Husten beständig incommodiret worden; daher ihre Leibes-Kräffte von Zeit zu Zeit mercklich abgenommen / und ob zwar dieselbe durch die unermüdete Treue und Sorgfalt des von ihr erwählten und in beständiger estime und Vertrauen behaltenen Medici, Herrn Mertzens / Medicinae Doctoris, und berühmten Practici allhier / und die von demselben vorgeschriebene und adhibirte Artzeneyen von obbemeldeten Beschwehrungen zuweilen einige Erleichterung gehabt / hat sich doch die geschwächte Natur nicht wieder recht erhohlen können. Sonderlich hat sich letzt-verwichenen Sommer der Abgang der Kräffte / und ein Marasmus senilis cum febri lenta, oder eine bey dem Alter sich anfindende Auszehrung mit einem langsamen Fieber / deutlich geäussert / wobey der appetit zum Essen weggefallen / das Gedächtniß schwächer worden / und die Füsse geschwollen sind. Doch ist die seelige Frau General-Majorinn die meiste Zeit noch in dem Stande gewesen / dem öffentlichen Gottesdienste beywohnen zu können / bis sie im letzt-verwichenen October so schwach worden / daß sie wenig mehr ausser dem Bette seyn können / auch fast nichts mehr von Speise genossen / wobey die Natur sich zu helffen / und sich auf die ihr sonst gewöhnliche Weise von denen schädlichen Feuchtigkeiten zu liberiren / nicht mehr vermögend gewesen. Ob man nun schon selbiger mit denen kräfftigsten medicamenten / die zur andern Zeit bey der seeligen Frau General-Majorinn gar guten effect gehabt / zu hülffe zu kommen bemühet ge- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042" n="36"/> wen / haben die Liebe und Mildthätigkeit dieser Tabea bey ihrem Leben wohl genossen / und geniessen es noch so wohl als andere Hülffs-benöthigte / nach ihrem seeligen Tode.</p> <p>Was nun endlich der wohlseeligen Frau General-Majorinn letztere Kranckheit und darauf erfolgter seeliger Abschied aus dieser Welt betrifft / so zählen wir billig mit unter die vor angeführte Leyden / daß dieselbe schon von guter Zeit her / und insonderheit in denen letzten Jahren eine gar schwache Leibes-constitution gehabt / und von dem Nieren-Stein öffters / von einer vollen Brust aber / und dem damit verknüpfft gewesenen Husten beständig incommodiret worden; daher ihre Leibes-Kräffte von Zeit zu Zeit mercklich abgenommen / und ob zwar dieselbe durch die unermüdete Treue und Sorgfalt des von ihr erwählten und in beständiger estime und Vertrauen behaltenen Medici, Herrn Mertzens / Medicinae Doctoris, und berühmten Practici allhier / und die von demselben vorgeschriebene und adhibirte Artzeneyen von obbemeldeten Beschwehrungen zuweilen einige Erleichterung gehabt / hat sich doch die geschwächte Natur nicht wieder recht erhohlen können. Sonderlich hat sich letzt-verwichenen Sommer der Abgang der Kräffte / und ein Marasmus senilis cum febri lenta, oder eine bey dem Alter sich anfindende Auszehrung mit einem langsamen Fieber / deutlich geäussert / wobey der appetit zum Essen weggefallen / das Gedächtniß schwächer worden / und die Füsse geschwollen sind. Doch ist die seelige Frau General-Majorinn die meiste Zeit noch in dem Stande gewesen / dem öffentlichen Gottesdienste beywohnen zu können / bis sie im letzt-verwichenen October so schwach worden / daß sie wenig mehr ausser dem Bette seyn können / auch fast nichts mehr von Speise genossen / wobey die Natur sich zu helffen / und sich auf die ihr sonst gewöhnliche Weise von denen schädlichen Feuchtigkeiten zu liberiren / nicht mehr vermögend gewesen. Ob man nun schon selbiger mit denen kräfftigsten medicamenten / die zur andern Zeit bey der seeligen Frau General-Majorinn gar guten effect gehabt / zu hülffe zu kommen bemühet ge- </p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
wen / haben die Liebe und Mildthätigkeit dieser Tabea bey ihrem Leben wohl genossen / und geniessen es noch so wohl als andere Hülffs-benöthigte / nach ihrem seeligen Tode.
Was nun endlich der wohlseeligen Frau General-Majorinn letztere Kranckheit und darauf erfolgter seeliger Abschied aus dieser Welt betrifft / so zählen wir billig mit unter die vor angeführte Leyden / daß dieselbe schon von guter Zeit her / und insonderheit in denen letzten Jahren eine gar schwache Leibes-constitution gehabt / und von dem Nieren-Stein öffters / von einer vollen Brust aber / und dem damit verknüpfft gewesenen Husten beständig incommodiret worden; daher ihre Leibes-Kräffte von Zeit zu Zeit mercklich abgenommen / und ob zwar dieselbe durch die unermüdete Treue und Sorgfalt des von ihr erwählten und in beständiger estime und Vertrauen behaltenen Medici, Herrn Mertzens / Medicinae Doctoris, und berühmten Practici allhier / und die von demselben vorgeschriebene und adhibirte Artzeneyen von obbemeldeten Beschwehrungen zuweilen einige Erleichterung gehabt / hat sich doch die geschwächte Natur nicht wieder recht erhohlen können. Sonderlich hat sich letzt-verwichenen Sommer der Abgang der Kräffte / und ein Marasmus senilis cum febri lenta, oder eine bey dem Alter sich anfindende Auszehrung mit einem langsamen Fieber / deutlich geäussert / wobey der appetit zum Essen weggefallen / das Gedächtniß schwächer worden / und die Füsse geschwollen sind. Doch ist die seelige Frau General-Majorinn die meiste Zeit noch in dem Stande gewesen / dem öffentlichen Gottesdienste beywohnen zu können / bis sie im letzt-verwichenen October so schwach worden / daß sie wenig mehr ausser dem Bette seyn können / auch fast nichts mehr von Speise genossen / wobey die Natur sich zu helffen / und sich auf die ihr sonst gewöhnliche Weise von denen schädlichen Feuchtigkeiten zu liberiren / nicht mehr vermögend gewesen. Ob man nun schon selbiger mit denen kräfftigsten medicamenten / die zur andern Zeit bey der seeligen Frau General-Majorinn gar guten effect gehabt / zu hülffe zu kommen bemühet ge-
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