Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.rem vortrefflichen Boden, ihren reichen Produkten, ihren großen Handelsflüssen und Handelsküsten, bietet unstreitig eine Masse von sehr großen statistischen Kräften dar. Allein diese Kraftmasse wird bei dem Despotismus der Regierung, bei dem Druck der Verwaltung, bei der Indolenz der Osmanen, und bei dem, alle Culturfortschritte hemmenden türkischen Dogmensysteme, nur sehr wenig benutzt. Dagegen sehe man einmal Nordamerika an. Hier werden die Staatskräfte von Decennium zu Decennium auf eine Art gesteigert, die wirklich höchst merkwürdig ist. Vor Allem, wie viel Aufmunterungen zur Belebung des Ackerbaues! - Unentgeldliche Überlassung des Bodens; vieljährige Steuerfreiheit; Prämien für die Urbarmachung: Beförderung der Einwanderungen auf alle Art. Eben so was Fabriken, Manufakturen, und Handel betrifft. Mit großer Klugheit hat die Regierung die industrielle Thätigkeit, besonders auf die ersten Bedürfnisse, auf die inländischen Produkte, auf die Vertheidigungsmittel des Staats zu richten gewußt. Eben so sorgfältig hat sie den Handel durch mäßige Abgaben, durch bequeme Verbindungen, durch die größtmöglichste Freiheit, so weit es das Staatsinteresse erlaubt, zu befördern gesucht. Endlich beobachtet sie ein Finanzsystem, das alle Bedürfnisse des Staates, deckt, und sogar der Nation einen Reservefond verschafft, ohne für dieselbe brückend zu seyn. Sonach hat die Regierung der vereinigten Staaten von Nordamerika, die Kräfte dieses Staats vortrefflich zu wecken gewußt, und benutzt sie eben so auf die möglichst nützlichste Art. Man überzeugt sich demnach vollkommen, daß es die Statistik mit der Darstellung der Staatskräfte in allen Verzweigungen derselben zu thun hat. Eine gut rem vortrefflichen Boden, ihren reichen Produkten, ihren großen Handelsflüssen und Handelsküsten, bietet unstreitig eine Masse von sehr großen statistischen Kräften dar. Allein diese Kraftmasse wird bei dem Despotismus der Regierung, bei dem Druck der Verwaltung, bei der Indolenz der Osmanen, und bei dem, alle Culturfortschritte hemmenden türkischen Dogmensysteme, nur sehr wenig benutzt. Dagegen sehe man einmal Nordamerika an. Hier werden die Staatskräfte von Decennium zu Decennium auf eine Art gesteigert, die wirklich höchst merkwürdig ist. Vor Allem, wie viel Aufmunterungen zur Belebung des Ackerbaues! – Unentgeldliche Überlassung des Bodens; vieljährige Steuerfreiheit; Prämien für die Urbarmachung: Beförderung der Einwanderungen auf alle Art. Eben so was Fabriken, Manufakturen, und Handel betrifft. Mit großer Klugheit hat die Regierung die industrielle Thätigkeit, besonders auf die ersten Bedürfnisse, auf die inländischen Produkte, auf die Vertheidigungsmittel des Staats zu richten gewußt. Eben so sorgfältig hat sie den Handel durch mäßige Abgaben, durch bequeme Verbindungen, durch die größtmöglichste Freiheit, so weit es das Staatsinteresse erlaubt, zu befördern gesucht. Endlich beobachtet sie ein Finanzsystem, das alle Bedürfnisse des Staates, deckt, und sogar der Nation einen Reservefond verschafft, ohne für dieselbe brückend zu seyn. Sonach hat die Regierung der vereinigten Staaten von Nordamerika, die Kräfte dieses Staats vortrefflich zu wecken gewußt, und benutzt sie eben so auf die möglichst nützlichste Art. Man überzeugt sich demnach vollkommen, daß es die Statistik mit der Darstellung der Staatskräfte in allen Verzweigungen derselben zu thun hat. 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Mit großer Klugheit hat die Regierung die industrielle Thätigkeit, besonders auf die ersten Bedürfnisse, auf die inländischen Produkte, auf die Vertheidigungsmittel des Staats zu richten gewußt. Eben so sorgfältig hat sie den Handel durch mäßige Abgaben, durch bequeme Verbindungen, durch die größtmöglichste Freiheit, so weit es das Staatsinteresse erlaubt, zu befördern gesucht. Endlich beobachtet sie ein Finanzsystem, das alle Bedürfnisse des Staates, deckt, und sogar der Nation einen Reservefond verschafft, ohne für dieselbe brückend zu seyn. Sonach hat die Regierung der vereinigten Staaten von Nordamerika, die Kräfte dieses Staats vortrefflich zu wecken gewußt, und benutzt sie eben so auf die möglichst nützlichste Art.</p><lb/> <p>Man überzeugt sich demnach vollkommen, daß es die Statistik mit der Darstellung der Staatskräfte in allen Verzweigungen derselben zu thun hat. Eine gut<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [36/0040]
rem vortrefflichen Boden, ihren reichen Produkten, ihren großen Handelsflüssen und Handelsküsten, bietet unstreitig eine Masse von sehr großen statistischen Kräften dar. Allein diese Kraftmasse wird bei dem Despotismus der Regierung, bei dem Druck der Verwaltung, bei der Indolenz der Osmanen, und bei dem, alle Culturfortschritte hemmenden türkischen Dogmensysteme, nur sehr wenig benutzt. Dagegen sehe man einmal Nordamerika an. Hier werden die Staatskräfte von Decennium zu Decennium auf eine Art gesteigert, die wirklich höchst merkwürdig ist. Vor Allem, wie viel Aufmunterungen zur Belebung des Ackerbaues! – Unentgeldliche Überlassung des Bodens; vieljährige Steuerfreiheit; Prämien für die Urbarmachung: Beförderung der Einwanderungen auf alle Art. Eben so was Fabriken, Manufakturen, und Handel betrifft. Mit großer Klugheit hat die Regierung die industrielle Thätigkeit, besonders auf die ersten Bedürfnisse, auf die inländischen Produkte, auf die Vertheidigungsmittel des Staats zu richten gewußt. Eben so sorgfältig hat sie den Handel durch mäßige Abgaben, durch bequeme Verbindungen, durch die größtmöglichste Freiheit, so weit es das Staatsinteresse erlaubt, zu befördern gesucht. Endlich beobachtet sie ein Finanzsystem, das alle Bedürfnisse des Staates, deckt, und sogar der Nation einen Reservefond verschafft, ohne für dieselbe brückend zu seyn. Sonach hat die Regierung der vereinigten Staaten von Nordamerika, die Kräfte dieses Staats vortrefflich zu wecken gewußt, und benutzt sie eben so auf die möglichst nützlichste Art.
Man überzeugt sich demnach vollkommen, daß es die Statistik mit der Darstellung der Staatskräfte in allen Verzweigungen derselben zu thun hat. Eine gut
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Zitationshilfe: | Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/40>, abgerufen am 16.07.2024. |