Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.

Bild:
<< vorherige Seite
Vierter Abschnitt.


Beschluß.
§. 1.

Wir schreiten nun in unserer Darstellung, zu dem freien Vortrage nach einem Compendium fort. Was sich hierüber sagen läßt, stimmt ganz mit dem überein, was oben über die Handbücher beigebracht worden ist.

Der ganze Unterschied besteht blos darin, daß ein Compendium gedrängter, und concentrirter, also weniger umständlich ist, als ein Handbuch; daß es also bey den Vorträgen einer ungleich größeren Menge von Zusätzen, Erläuterungen, Notizen u. s. w als dieses bedarf. Immer aber bleibt ein gutes Compendium, ein sehr schätzbares Hülfsmittel für die jungen Studirenden, sowohl was das Präpariren, als was das Nachschreiben, und Repetiren anlangt.

Beyspiel.

In allen Ländern, denen die Natur die köstliche Gabe des Weinstocks verliehen hat, wird der Weinbau so ausnehmend stark betrieben, daß er unter die wichtigsten Zweige der Landwirthschaft gehört. - Vor allem ist nun zu wissen, welches Clima, und welche örtliche Lage, zur Betreibung eines gedeihlichen Weinbaues erforderlich sind? (A) Dann ist die Kenntniß der so vielfältigen Traubenvarietäten im Allgemeinen, und derer im Besondern nö-

Vierter Abschnitt.


Beschluß.
§. 1.

Wir schreiten nun in unserer Darstellung, zu dem freien Vortrage nach einem Compendium fort. Was sich hierüber sagen läßt, stimmt ganz mit dem überein, was oben über die Handbücher beigebracht worden ist.

Der ganze Unterschied besteht blos darin, daß ein Compendium gedrängter, und concentrirter, also weniger umständlich ist, als ein Handbuch; daß es also bey den Vorträgen einer ungleich größeren Menge von Zusätzen, Erläuterungen, Notizen u. s. w als dieses bedarf. Immer aber bleibt ein gutes Compendium, ein sehr schätzbares Hülfsmittel für die jungen Studirenden, sowohl was das Präpariren, als was das Nachschreiben, und Repetiren anlangt.

Beyspiel.

In allen Ländern, denen die Natur die köstliche Gabe des Weinstocks verliehen hat, wird der Weinbau so ausnehmend stark betrieben, daß er unter die wichtigsten Zweige der Landwirthschaft gehört. – Vor allem ist nun zu wissen, welches Clima, und welche örtliche Lage, zur Betreibung eines gedeihlichen Weinbaues erforderlich sind? (A) Dann ist die Kenntniß der so vielfältigen Traubenvarietäten im Allgemeinen, und derer im Besondern nö-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <div>
              <div>
                <pb facs="#f0050" n="46"/>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
        <div>
          <head><hi rendition="#g">Vierter Abschnitt</hi>.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div>
            <head><hi rendition="#g">Beschluß</hi>.</head><lb/>
            <div>
              <head>§. 1.</head><lb/>
              <p>Wir schreiten nun in unserer Darstellung, zu dem freien Vortrage nach einem <hi rendition="#g">Compendium</hi> fort. Was sich hierüber sagen läßt, stimmt ganz mit dem überein, was oben über die Handbücher beigebracht worden ist.</p><lb/>
              <p>Der ganze Unterschied besteht blos darin, daß ein Compendium gedrängter, und concentrirter, also weniger umständlich ist, als ein Handbuch; daß es also bey den Vorträgen einer ungleich größeren Menge von Zusätzen, Erläuterungen, Notizen u. s. w als dieses bedarf. Immer aber bleibt ein gutes Compendium, ein sehr schätzbares Hülfsmittel für die jungen Studirenden, sowohl was das Präpariren, als was das Nachschreiben, und Repetiren anlangt.</p><lb/>
              <div>
                <head><hi rendition="#g">Beyspiel</hi>.</head><lb/>
                <p>In allen Ländern, denen die Natur die köstliche Gabe des <choice><sic>Weinstockss</sic><corr>Weinstocks</corr></choice> verliehen hat, wird der Weinbau so ausnehmend stark betrieben, daß er unter die wichtigsten Zweige der Landwirthschaft gehört. &#x2013; Vor allem ist nun zu wissen, welches Clima, und welche örtliche Lage, zur Betreibung eines gedeihlichen Weinbaues erforderlich sind? (A) Dann ist die Kenntniß der so vielfältigen Traubenvarietäten im Allgemeinen, und derer im Besondern nö-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[46/0050] Vierter Abschnitt. Beschluß. §. 1. Wir schreiten nun in unserer Darstellung, zu dem freien Vortrage nach einem Compendium fort. Was sich hierüber sagen läßt, stimmt ganz mit dem überein, was oben über die Handbücher beigebracht worden ist. Der ganze Unterschied besteht blos darin, daß ein Compendium gedrängter, und concentrirter, also weniger umständlich ist, als ein Handbuch; daß es also bey den Vorträgen einer ungleich größeren Menge von Zusätzen, Erläuterungen, Notizen u. s. w als dieses bedarf. Immer aber bleibt ein gutes Compendium, ein sehr schätzbares Hülfsmittel für die jungen Studirenden, sowohl was das Präpariren, als was das Nachschreiben, und Repetiren anlangt. Beyspiel. In allen Ländern, denen die Natur die köstliche Gabe des Weinstocks verliehen hat, wird der Weinbau so ausnehmend stark betrieben, daß er unter die wichtigsten Zweige der Landwirthschaft gehört. – Vor allem ist nun zu wissen, welches Clima, und welche örtliche Lage, zur Betreibung eines gedeihlichen Weinbaues erforderlich sind? (A) Dann ist die Kenntniß der so vielfältigen Traubenvarietäten im Allgemeinen, und derer im Besondern nö-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Jörn Bohr: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-11-21T19:45:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-11-21T19:45:39Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;

Nach dem Digitalisat (urn:nbn:de:bvb:12-bsb10447485-2; Signatur H. lit. u. 102m) der Bayerischen Staatsbibliothek München und dem vom Münchener Digitalisierungszentrum am 14.6.2017 bereitgestellten [OCR-]Volltext transkribiert [bzw. korrigiert] von Jörn Bohr. Stand: 15.11.2017. Die Beispiele sind im Original in einer kleineren Type als der Haupttext gedruckt. Auf eine Wiedergabe dieses typographischen Wechsels wurde bei der Transkription verzichtet. Sperrdruck im Original und Antiquasatz (für Fremdworte) wurde gleichermaßen als Sperrdruck ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/50
Zitationshilfe: Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/50>, abgerufen am 23.11.2024.