[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802."Ey Madame! -- fuhr der König, ein abgesagter Feind aller Orakel und beson- ders aller Oberpriester, etwas hastig her- aus -- wenn wir einmal das Orakel befra- gen; was geht uns der Oberpriester an?" -- Die Oberhofmeisterinn. Verzeihen Jhro Majestät! ein jedes Orakel bedarf einer Auslegung, und da ist der Oberprie- ster eine sehr witzige Person. -- Der König. Kann seyn! kann seyn! für Leute die Freunde von Oberpriestern sind. -- Wenn mir aber ein Orakel zuge- dacht ist; so muß es ein verständliches seyn, und ich mit allen Oberpriestern und dem Ähnlichen verschont werden! "Was das nun gleich für ein Lärmen ist -- sagte die Oberhofmeisterinn; als der König mit hochrothem Gesicht davon ge- gangen war. "Ja Jhro Gnaden! -- antwortete der »Ey Madame! — fuhr der Koͤnig, ein abgeſagter Feind aller Orakel und beſon- ders aller Oberprieſter, etwas haſtig her- aus — wenn wir einmal das Orakel befra- gen; was geht uns der Oberprieſter an?« — Die Oberhofmeiſterinn. Verzeihen Jhro Majeſtaͤt! ein jedes Orakel bedarf einer Auslegung, und da iſt der Oberprie- ſter eine ſehr witzige Perſon. — Der Koͤnig. Kann ſeyn! kann ſeyn! fuͤr Leute die Freunde von Oberprieſtern ſind. — Wenn mir aber ein Orakel zuge- dacht iſt; ſo muß es ein verſtaͤndliches ſeyn, und ich mit allen Oberprieſtern und dem Ähnlichen verſchont werden! »Was das nun gleich fuͤr ein Laͤrmen iſt — ſagte die Oberhofmeiſterinn; als der Koͤnig mit hochrothem Geſicht davon ge- gangen war. »Ja Jhro Gnaden! — antwortete der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#KOEN"> <pb facs="#f0112" n="108"/> <p>»Ey Madame! — fuhr der Koͤnig, ein<lb/> abgeſagter Feind aller Orakel und beſon-<lb/> ders aller Oberprieſter, etwas haſtig her-<lb/> aus — wenn wir einmal das Orakel befra-<lb/> gen; was geht uns der Oberprieſter an?« —</p> </sp><lb/> <sp who="#OBERM"> <speaker><hi rendition="#g">Die Oberhofmeiſterinn</hi>.</speaker> <p>Verzeihen<lb/> Jhro Majeſtaͤt! ein jedes Orakel bedarf<lb/> einer Auslegung, und da iſt der Oberprie-<lb/> ſter eine ſehr witzige Perſon. —</p> </sp><lb/> <sp who="#KOEN"> <speaker><hi rendition="#g">Der Koͤnig</hi>.</speaker> <p>Kann ſeyn! kann ſeyn!<lb/> fuͤr Leute die Freunde von Oberprieſtern<lb/> ſind. — Wenn mir aber ein Orakel zuge-<lb/> dacht iſt; ſo muß es ein <hi rendition="#g">verſtaͤndliches</hi><lb/> ſeyn, und ich mit allen Oberprieſtern und<lb/> dem Ähnlichen verſchont werden!</p><lb/> <p>»Was das nun gleich fuͤr ein Laͤrmen<lb/> iſt — ſagte die Oberhofmeiſterinn; als der<lb/> Koͤnig mit hochrothem Geſicht davon ge-<lb/> gangen war.</p><lb/> <p>»Ja Jhro Gnaden! — antwortete der<lb/></p> </sp> </div> </body> </text> </TEI> [108/0112]
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abgeſagter Feind aller Orakel und beſon-
ders aller Oberprieſter, etwas haſtig her-
aus — wenn wir einmal das Orakel befra-
gen; was geht uns der Oberprieſter an?« —
Die Oberhofmeiſterinn. Verzeihen
Jhro Majeſtaͤt! ein jedes Orakel bedarf
einer Auslegung, und da iſt der Oberprie-
ſter eine ſehr witzige Perſon. —
Der Koͤnig. Kann ſeyn! kann ſeyn!
fuͤr Leute die Freunde von Oberprieſtern
ſind. — Wenn mir aber ein Orakel zuge-
dacht iſt; ſo muß es ein verſtaͤndliches
ſeyn, und ich mit allen Oberprieſtern und
dem Ähnlichen verſchont werden!
»Was das nun gleich fuͤr ein Laͤrmen
iſt — ſagte die Oberhofmeiſterinn; als der
Koͤnig mit hochrothem Geſicht davon ge-
gangen war.
»Ja Jhro Gnaden! — antwortete der
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Zitationshilfe: | [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/112>, abgerufen am 16.02.2025. |