Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.

Bild:
<< vorherige Seite

noch von mancher Fährlichkeit umringt, wie
die schöne Tochter des Frühlings, die Rose,
von stechenden Dornen. Luft und Muth
werden Dich Alles besiegen helfen, und
Almesira's Auge wird über Dich wachen.

Zeige mir, o Jungfrau, rief Takeddin
mit blitzendem Auge, zeige mir den Weg,
der hier zu rühmlichen Thaten führt.

Der Augenblick wird Dich lehren, schö-
ner Held, welcher Thaten es bedarf. Es
wird an Zeichen nicht fehlen; möchtest Du
sie nur richtig deuten.

Wolltest Du nur nicht so geheimnißvoll
reden, wie alle die Stimmen, welche hier
laut werden: so könnte ich mich desto bes-
ser vor Mißgriffen bewahren. Nur eines
sage mir, reizende Jungfrau: wer ist jene
Zoraide, von welcher ein Papagei mir er-
zählte?

O liebenswürdiger Held, rief die Jung-

noch von mancher Faͤhrlichkeit umringt, wie
die ſchoͤne Tochter des Fruͤhlings, die Roſe,
von ſtechenden Dornen. Luft und Muth
werden Dich Alles beſiegen helfen, und
Almeſira's Auge wird uͤber Dich wachen.

Zeige mir, o Jungfrau, rief Takeddin
mit blitzendem Auge, zeige mir den Weg,
der hier zu ruͤhmlichen Thaten fuͤhrt.

Der Augenblick wird Dich lehren, ſchoͤ-
ner Held, welcher Thaten es bedarf. Es
wird an Zeichen nicht fehlen; moͤchteſt Du
ſie nur richtig deuten.

Wollteſt Du nur nicht ſo geheimnißvoll
reden, wie alle die Stimmen, welche hier
laut werden: ſo koͤnnte ich mich deſto beſ-
ſer vor Mißgriffen bewahren. Nur eines
ſage mir, reizende Jungfrau: wer iſt jene
Zoraide, von welcher ein Papagei mir er-
zaͤhlte?

O liebenswuͤrdiger Held, rief die Jung-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0166" n="162"/>
noch von mancher Fa&#x0364;hrlichkeit umringt, wie<lb/>
die &#x017F;cho&#x0364;ne Tochter des Fru&#x0364;hlings, die Ro&#x017F;e,<lb/>
von &#x017F;techenden Dornen. Luft und Muth<lb/>
werden Dich Alles be&#x017F;iegen helfen, und<lb/>
Alme&#x017F;ira's Auge wird u&#x0364;ber Dich wachen.</p><lb/>
        <p>Zeige mir, o Jungfrau, rief Takeddin<lb/>
mit blitzendem Auge, zeige mir den Weg,<lb/>
der hier zu ru&#x0364;hmlichen Thaten fu&#x0364;hrt.</p><lb/>
        <p>Der Augenblick wird Dich lehren, &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
ner Held, welcher Thaten es bedarf. Es<lb/>
wird an Zeichen nicht fehlen; mo&#x0364;chte&#x017F;t Du<lb/>
&#x017F;ie nur richtig deuten.</p><lb/>
        <p>Wollte&#x017F;t Du nur nicht &#x017F;o geheimnißvoll<lb/>
reden, wie alle die Stimmen, welche hier<lb/>
laut werden: &#x017F;o ko&#x0364;nnte ich mich de&#x017F;to be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er vor Mißgriffen bewahren. Nur eines<lb/>
&#x017F;age mir, reizende Jungfrau: wer i&#x017F;t jene<lb/>
Zoraide, von welcher ein Papagei mir er-<lb/>
za&#x0364;hlte?</p><lb/>
        <p>O liebenswu&#x0364;rdiger Held, rief die Jung-<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0166] noch von mancher Faͤhrlichkeit umringt, wie die ſchoͤne Tochter des Fruͤhlings, die Roſe, von ſtechenden Dornen. Luft und Muth werden Dich Alles beſiegen helfen, und Almeſira's Auge wird uͤber Dich wachen. Zeige mir, o Jungfrau, rief Takeddin mit blitzendem Auge, zeige mir den Weg, der hier zu ruͤhmlichen Thaten fuͤhrt. Der Augenblick wird Dich lehren, ſchoͤ- ner Held, welcher Thaten es bedarf. Es wird an Zeichen nicht fehlen; moͤchteſt Du ſie nur richtig deuten. Wollteſt Du nur nicht ſo geheimnißvoll reden, wie alle die Stimmen, welche hier laut werden: ſo koͤnnte ich mich deſto beſ- ſer vor Mißgriffen bewahren. Nur eines ſage mir, reizende Jungfrau: wer iſt jene Zoraide, von welcher ein Papagei mir er- zaͤhlte? O liebenswuͤrdiger Held, rief die Jung-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/166
Zitationshilfe: [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/166>, abgerufen am 21.11.2024.