[Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802.frau, wenn ich auch so viel Worte brauchen Mit diesen Worten entfernte sich die L 2
frau, wenn ich auch ſo viel Worte brauchen Mit dieſen Worten entfernte ſich die L 2
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frau, wenn ich auch ſo viel Worte brauchen
wollte, als Biledulgerid Datteln er-
zeugt: ſo wuͤrde ich doch ihre Schoͤnheit
nicht wuͤrdig beſchreiben koͤnnen; und wenn
ich ſo viel Thraͤnen weine, als in der Re-
genzeit Tropfen vom Himmel fallen: ſo
werde ich doch ihr hartes Schickſal nicht
genug beklagt haben.
Mit dieſen Worten entfernte ſich die
holde Jungfrau, nachdem ſie ihren Beglei-
terinnen einen Wink gegeben hatte. Dieſe
naheten ſich darauf ehrfurchtsvoll dem
Wanderer, dem ſie durch Zeichen andeute-
ten, ſich des Bodes zu bedienen. Als nun
Takeddin in der lauen Fluth ſich erfriſcht
hatte, rieben die weichen Haͤnde der Jung-
frauen duftende Salben in ſeine Glieder,
und bedeckten ihn mit koſtbaren, wohlrie-
chenden Gewaͤndern. Bei dieſen Geſchaͤf-
ten entfloh kein Laut von den Korallen-
L 2
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Zitationshilfe: | [Fischer, Caroline Auguste]: Mährchen, In: Journal der Romane. St. 10. Berlin, 1802, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_maehrchen_1802/167>, abgerufen am 16.02.2025. |